Vom Gründer zum CEO - mit Dorothea von Wichert-Nick

Shownotes

In dieser besonderen Episode von Der Säbelzahntiger begrüßen Jens und Jörg ihre erste Gästin: Dorothea von Wichert-Nick, Executive Coach und CEO von Volate. Gemeinsam tauchen sie in die Welt der Gründer ein, die den Schritt von der operativen Selbstwirksamkeit hin zur Führungswirksamkeit wagen. Dorothea teilt ihre langjährige Erfahrung mit Unternehmern, die diesen anspruchsvollen Übergang meistern wollen, und beleuchtet, warum diese Transformation so herausfordernd ist.

Während Gründer anfangs durch ihre Selbstwirksamkeit getrieben sind – sie stoßen direkt Veränderungen an und erleben deren Wirkung unmittelbar –, verlangt die Rolle des CEO eine ganz andere Herangehensweise. Führung wird zu einem „Spiel über die Bande“, bei dem es darum geht, Impulse zu setzen, die eine gesamte Organisation bewegen. Dorothea beschreibt eindrücklich, wie Gründer diese neue Perspektive annehmen und dabei ihre tief verwurzelten Überzeugungen und inneren Antreiber hinterfragen müssen. Häufig verbirgt sich hinter diesen Mechanismen ein ganzer Zoo an Säbelzahntigern, die den Fortschritt erschweren, sei es der innere Drang nach Perfektion oder die Überzeugung, dass Arbeit nur wertvoll ist, wenn sie schwerfällt.

Dorothea schildert, wie Gründer lernen können, Verantwortung zu übergeben, ohne die Kontrolle zu verlieren, und wie sie durch Vertrauen und Klarheit die Grundlage für eine gesunde, produktive Organisation schaffen. Dabei zeigt sie, wie wichtig es ist, alte Verhaltensmuster abzulegen und in eine neue Rolle hineinzuwachsen, die langfristigen Erfolg ermöglicht.

Diese Episode bietet wertvolle Einblicke in die emotionale und strategische Reise von Führungskräften und zeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Säbelzahntiger zu schrumpfen.

Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.


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Gustav greift ein:

Hallo, hier ist Gustav! Immer dann, wenn die Jungs etwas sagen, was nicht ganz richtig ist, bin ich zur Stelle – das gehört schließlich zu meinen Aufgaben. Also, Jens hat in der Folge etwas über Dunbars Zahl erzählt. Diese berühmte These besagt, dass Menschen etwa 150 stabile soziale Beziehungen pflegen können. Das klingt zunächst interessant und wurde auch oft zitiert, aber: Es gibt mittlerweile neuere Forschung dazu, die ein differenzierteres Bild zeichnet.

Lass uns das kurz anschauen: Dunbars Zahl basiert auf Studien an Primaten und der Annahme, dass die Größe des Neokortex, also eines bestimmten Teils unseres Gehirns, die Gruppengröße bestimmt. Bei Menschen setzte Dunbar diese Grenze bei 150 an. Aber Wissenschaftler aus Schweden haben diese Theorie neu untersucht und festgestellt, dass die Realität wesentlich komplexer ist. Mit modernen Methoden fanden sie heraus, dass die soziale Kapazität von Menschen stark variiert – sie kann bei nur zwei, aber auch bei bis zu 520 Kontakten liegen. Es hängt also von vielen Faktoren ab, darunter individuelle Fähigkeiten, Kultur und persönliche Präferenzen.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass unsere Fähigkeit, Beziehungen zu pflegen, nicht nur von der Gehirngröße abhängt. Es spielen viele Hirnregionen zusammen, wie etwa die Amygdala, die für Emotionen zuständig ist, oder der Temporalkortex, der uns hilft, Körpersprache zu verstehen.

Und denk dran: Wissenschaft ist immer im Wandel. Das macht sie so spannend – und ich passe auf, dass du dabei nicht den Überblick verlierst!

Transkript anzeigen

00:00:03: Jens Alsleben Der Säbelzahntiger. Ein Podcast von und mit.

00:00:08: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld

00:00:09: Jens Alsleben und Jens Alsleben. Ja. Moin zusammen. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge vom Säbelzahntiger. Der Gustav, der den ein oder anderen von euch ja mittlerweile schon täglich begleitet, der ist immer omnipräsent. Und diesmal hat Gustav uns ins Ohr geflüstert, dass es total schön wäre, wenn wir das nicht immer nur zu zweit machen, sondern auch mal zu dritt. Und deswegen freuen wir uns sehr. Wir haben heute unsere allererste Gästin im Säbelzahntiger Podcast. Und ich sage ganz herzliche Grüße in den Süden der Republik. Hallo liebe Dorothea. Dorothea Wichert-Nick, ich grüß dich!

00:00:53: Jens Alsleben Moin

00:00:54: Dorothea von Wichert-Nick Moin Jens und Moin Jörg. Sehr cool hier dabei zu sein. Ich fühle mich geehrt. eure erste Gästin zu sein, Zumal dieses Thema mich in meiner Arbeit auch immer wieder sehr, also ich habe ziemlich viele Säbelzahntiger in meinen Sessions und es ist ein großartiges Thema.

00:01:13: Jens Alsleben Über dich.

00:01:13: Jörg Weidenfeld Erzählen, wo du die Säbelzahntiger begegnen und womit du dein täglich Brot verdienst. Mit welcher spannenden Klientel?

00:01:20: Dorothea von Wichert-Nick Ich arbeite seit jetzt bald sechs Jahren mit Gründern, die den Weg zum CEO gehen wollen. Und das hat natürlich viel zu tun mit Lernen von Führungsinstrumenten. Ich fokussiere mich auf die Führungsarbeit, aber vor allen Dingen auch mit einer ganz tiefgreifenden inneren Transformation. Ein Gründer ist am Anfang derjenige, der Produkte liefert, der Macht, der sich definiert durch das, durch die hohe Selbstwirksamkeit. Und wenn man aber ein großes Unternehmen führen will, dann muss die Selbstwirksamkeit irgendwann mal transformiert werden in etwas, was ich gerne Führungswirksamkeit nenne. Und das hat ganz viel mit dem Inneren zu tun und der inneren Reise. Und die begleite ich mit meinen Klienten meist über mehrere Jahre. Hintergrund dazu Ich habe selber 20 Jahre lang in Wachstumsunternehmen gearbeitet, von fünfter Angestellter eines Beratungs Start ups bis hin zu CEO von fünfhundert Mann Unternehmen. Immer in Gründer-kontexten. Habe sehr, sehr viel erlebt wie diese Reise. Wie wichtig diese Reise ist. Ja.

00:02:25: Jörg Weidenfeld Darf ich dich fragen im Sinne von Selbstwirksamkeit und Führungswirksamkeit. Was ist der Unterschied zwischen den beiden?

00:02:31: Dorothea von Wichert-Nick Die Selbstwirksamkeit. Ich mache das immer gerne am Beispiel von Billard. Billard. Selbstwirksamkeit heißt Ich nehme die Kugel und schmeiß die ins Loch oder ich haue, stoß sie mit dem Kö an und sie geht direkt rein. Ja. Volle Kontrolle. Führungswirksamkeit. Ist das Spiel über die Bande. Ja, ich weiß, was ich tun muss, damit, wenn ich eine Sache anstoße, die dann sozusagen Mehrere Anstöße gibt und idealerweise über die Bande eine Kugel anstößt und vielleicht dann zwei oder drei in die Löcher bringt. Das ist Führungswirksamkeit. Und dieses Gefühl, Ich weiß, was ich tun muss, damit eine Organisation das tut, den Outcome bringt, den wir haben wollen. Und ohne dass ich die ganze Zeit schiebe.

00:03:18: Jörg Weidenfeld Gibt es denn bei denjenigen, die die Transformation von Selbstwirksamkeit aus Führungswirksamkeit vornehmen, Begegnen denen da schon Säbelzahntiger? Also nicht derjenige zu sein, der immer Selbsttor macht, sondern das veränderte Rollenverständnis. Ist das schon beängstigend?

00:03:35: Dorothea von Wichert-Nick Das ist total beängstigend, weil natürlich diese, diese Selbstwirksamkeit, das ist ja das, was auch die Gründer am Anfang können ja arbeiten wie irre. Ja, weil die Selbstwirksamkeit, dieses Gespür ich ich stoße was an, da passiert was, das bringt uns total in den Flow. Und dieses Flow Gefühl ist sozusagen bringt uns die Energie zurück, die die einen, wenn man so eine Truppe hat von vielleicht mal 20 Leuten, die die einen täglich aufstehen und weitermachen lässt. Und wenn die Organisation größer wird, ist eben dieses Gefühl des Ich bewege. Das wird weniger und fehlende Wirksamkeit ist etwas, was uns ja letztlich auch als normale Menschen in die Depression bringt. Das heißt, es gibt oft, wenn, wenn die es noch nicht lernen, wirklich diese Führung abzugeben und diesen Effekt zu haben, gibt es fast so was wie eine Gründerdepression und die hängt sehr stark damit zusammen Was ist mein Selbstbild? Und in diesem Selbstbild sind ganz, ganz viele Säbelzahntiger versteckt. Ja, der Säbelzahntiger, der will, dass ich schnell bin, der Säbelzahntiger, der will, dass ich stark bin, dass das immer gut läuft, dass ich alles kontrolliere.

00:04:44: Dorothea von Wichert-Nick Die laufen da zu Scharen rum. Und letztlich geht es darum, in dieser Transformation diese Säbelzahntiger zu verstehen und zu zähmen und und aus ihnen die Kraft rauszuholen. Tiger ist ja auch was Cooles und ihr habt ja auch euren kleinen Tiger. Der ist. Wenn der gut gezähmt ist, dann ist der. Dann hilft er ganz schön weiter, so wie er das mit anderen macht.

00:05:06: Jens Alsleben Na ja, ich denke auch. Also ich habe meinen Säbelzahntiger liebgewonnen im Sinne von Ich weiß, er ist ein guter Antreiber. Er ist ein guter Erinnerer. Er ist eine Ressource, die immer da sein wird. Ich muss nur eben immer noch in Kontrolle bleiben. Sozusagen, wie sehr ich ihm da das Feld überlasse und muss vor allen Dingen auch sehen, dass er natürlich eine andere Seite hat, die mich auch in die Erschöpfung bringen kann. Wie? Wie gehst du denn da normalerweise ran? Also die kommen ja nicht zu dir, weil sie sagen, wir wollen unsere Säbelzahntiger in Schach halten. Was sind eigentlich so die ich sag mal oberflächlichen Pain Points sozusagen, die die Leute zu dir bringen. Und wie läuft dann der Erkenntnisprozess ab, bis sie feststellen, dass eigentlich ganz was anderes bearbeitet werden muss?

00:06:06: Dorothea von Wichert-Nick Das geht meist ziemlich schnell, weil also die Hälfte meiner Klienten kommt heute und das finde ich großartig mit dem Verständnis. Ich habe da eine Reise vor mir und ich weiß, dass da ganz viel Veränderung ansteht. Und die will ich ganz bewusst durchlaufen. Das heißt, Sie haben so ein Bauchgefühl, da passiert was, andere kommen. Die andere Hälfte kommt zu mir da, da hakt es schon im Unternehmen. Ja, da ist oft geht es um Ownership. Es sind Themen, also wie Wie kriege ich die Menschen bewegt und viele wollen dann einfach nur Tools haben und ähm, ja, also gib uns mal einen Rahmen. Und da reichen dann aber oft ein, zwei Fragen zu Ja, wie gehst du in dem mit dem und der oder der mit in der Beziehung um? Ja wie verstehst du die das die merken Oh, da ist ja das Problem ist ganz anders. Ja. Also noch ein Instrument, mehr hilft nicht. Ich liebe den englischen Satz. A fool with a tool is still a fool. Ja, die stellen dann fest Noch ein Führungsinstrument, noch ein Planungsinstrument.

00:07:10: Dorothea von Wichert-Nick It's not the point. Ja, sondern ich muss in die Beziehung gehen. Und in der Beziehung hocken ja dann ganz viele Säbelzahntiger.

00:07:20: Jörg Weidenfeld Also meine, mein Erbe ist ja in der Sanierung. Und die Frage, die mir gerade aufkam, war wie also ist die ökonomische Situation ja gerade in Gründerzeiten, wo Kapital eng ist, wo der Imperativ zu wachsen, Umsätze zu generieren, operativ vernünftig zu funktionieren, wo der besonders groß ist? Ist der Säbelzahntiger größer oder siehst du eine Abhängigkeit in den gleichen teamdynamischen oder zwischenmenschlichen Faktoren. Siehst du einen Unterschied, ob das Unternehmen finanziell bereits erfolgreich ist oder den Erfolg sich der Erfolg sich noch einstellen muss? Seit die ökonomische Situation des Unternehmens ist, dass ein Amplificator sozusagen des Säbelzahntigers

00:08:01: Dorothea von Wichert-Nick ja auch.

00:08:02: Dorothea von Wichert-Nick Es ist eine sehr gute Frage. Natürlich, wenn es dann mal stabil ist, dann ist ja auch dahinter steht Ja, ich habe es geschafft, da ein stabiles System hinzustellen. Und dann ist da natürlich schon mal mehr. Mehr Selbstsicherheit. Ich weiß, was ich bewegen kann und was ich drehe. Tatsächlich ist es aber in dieser. In dieser schnellen Wachstumsphase sind die Säbelzahntiger da, egal ob ob da finanzieller Druck ist oder nicht, weil einfach dieser Schritt so riesig ist. Auf der einen Seite nennst du Spaß den inneren Antrieb an alle Gründer sind Getriebene, hochgradig Getriebene. Das müssen sie sein. Du musst so ein Stück weit wahnsinnig sein, um diesen Job zu machen und gleichzeitig, wenn du ein großes Unternehmen führst, musst du, musst du ja eigentlich sehr viel mehr Gelassenheit kommen, weil nur mit der Gelassenheit kann ich auch andere machen lassen. Und diesen Schritt zu bewältigen, das ist die Zähmungsphase letztlich für die Säbelzahntiger, wo du dann feststellen musst was hilft mir und was hilft mir nicht. Und die hängt gar nicht mal so am Finanziellen.

00:09:04: Dorothea von Wichert-Nick Im Gegenteil, wenn das Wachstum sehr schnell ist, also wenn es wirtschaftlich sehr gut läuft, und das Wachstum sehr schnell ist. Kommen die halt schneller in diese Situation rein, wo sie sich drehen müssen und wo sie neue, einen neuen Blick auf ihre Rolle brauchen.

00:09:18: Jörg Weidenfeld Was?

00:09:19: Jens Alsleben Was siehst du denn für Rollen, Projektionen oder Verhaltensmuster? Gibt es da irgendwie ein Pattern? Wenn du jetzt über alle Gründer Themen, Gründer, Teams mal drüber guckst, die du so begleitet hast?

00:09:35: Dorothea von Wichert-Nick Also das größte Verhaltensmuster ist letztlich dieses Lernen. Das ist also völlig offensichtlich auch die Kontrolle, die man am Anfang hat und die auch naturgemäß ist. Wenn alles nur in den Köpfen und im Herzen des Gründerteams ist. Dann müssen Sie die Kontrolle haben. Haben Sie die Kontrolle? Diese Kontrolle, ich sage mal, nicht loszulassen. Also da wird ja mal der Tipp gegeben, man muss einfach Verantwortung einfach loslassen. Ist natürlich Quatsch. Sondern Kontrolle zu transformieren. Eben nicht mehr qua eigener Kraft, sondern mit Wie übergebe ich richtig, wie halte ich nach? Wie schaffe ich Strukturen, wo accountability einfach natürlich wird? Und damit tun sich die meisten einfach schwer. Das ist eigentlich die Hauptdynamik, auf die es immer wieder zurückfällt. Und dahinter steht das Ich arbeite durchaus auch. Es gibt dieses Modell der inneren Antreiber. Und was ich mache mit allen meinen Gründern. Ganz am Anfang schon im Onboarding Antreiber Test. Und die meisten sind sehr, sehr hohe Ausschläge und viele sind sehr stark auf. Sei schnell, sei perfekt und mach es allen recht.

00:10:46: Dorothea von Wichert-Nick Und das ist natürlich zeigt dann die Arbeitsweise sehr viel ad hoc, was irgendwann mal in geplantes übergehen muss. Sehr viel. Ich versuche mit allen klar zu kommen, wo es aber darum geht was willst du eigentlich? Was ist deine innere Klarheit, die dir hilft, on track zu bleiben? Weil ohne Klarheit keine Führung da spielt. Das muss alles recht rein. Der perfekte Perfektionismus natürlich bei der Kontrolle. Es muss genauso sein, wie ich das will und da neue Zugänge zu geben und das Loslassen. Und dahinter sitzen dann natürlich auch die Säbelzahntiger, die. Das ist auch eine ganz große Diskussion, immer wieder ganz tief drin. Es sind meistens die Gründer der Säbelzahntiger. Arbeiten muss hart sein. Also wir sind nur dann gut, wenn wir uns alle Anstrengungen. Das ist natürlich. Ich konnte dann immer mit dem Bild des Flügels. Also ein gutes Unternehmen funktioniert wie ein Schwungrad. Ja, am Anfang ist es natürlich hart, aber wenn so ein Schwungrad hart bliebe, dann würde es einfach kaputt sein. Sondern eigentlich musst du hinkommen.

00:11:56: Dorothea von Wichert-Nick Du musst dein Ziel sein, mehr Leichtigkeit zu bringen. Und wenn dann der innere Antreiber sagt erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Arbeit ist nur gut, wenn es irgendwie anstrengend ist. Das. Das ist eine ganz große Selbstsabotage.

00:12:11: Jens Alsleben Das resoniert sehr stark mit mir, weil ich das den Leuten auch immer erzähle. Ich habe ja als Soldat angefangen und meine berufliche Prägung ist Prägephase. Da stand Spaß nicht im Vordergrund. Und ich habe immer gesagt Arbeit muss keinen Spaß machen, Arbeit muss gemacht werden Und das, das hat sich dann leider halt auch irgendwo verfestigt, dass ich dann bis hin zu der Tatsache, dass ich immer irgendwie Verdacht geschöpft habe, wenn irgendwas dann tatsächlich zu lange Spaß gemacht hat. So nach dem Motto Das kann jetzt bitte nicht richtig sein. Nee.

00:12:49: Dorothea von Wichert-Nick Nee. Und ich bin genauso aufgewachsen, an einer Beratung gearbeitet, immer sehr ambitioniert und witzigerweise, ob das persönlich jetzt mal ich bin dieses Jahr also auch jetzt dann Coaching Practice aufgebaut, da auch sehr erfolgreich und ich bin dieses Jahr gestartet mit dem Vorhaben Raus aus der Raupe Nimmersatt, die immer irgendwie am Fressen ist, rein in Schmetterling. Das war mein Bild und hey, es hat mich lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass es einfach vielleicht genauso okay ist. Und wir verbinden immer leicht und großer fetter Säbelzahntiger mit dem. Gelassen sein mit dem ich mach da nix. Also das ist so dieses Angstbild, was, was die meisten vor Augen habe. Wenn es leicht ist, dann tue ich ja nichts mehr. Das ist schon also der Säbelzahntiger. Bei mir im Coaching spricht man immer von dem Peitschenmann, der hinter uns steht, unserem Alter Ego, der sagt, wo wir uns ja selber sagen Hey, wenn du mal gelassen bist, dann kriegst du offensichtlich nicht mehr genug gebacken. Ja, und dann bist du schlecht.

00:13:50: Dorothea von Wichert-Nick Und gerade im Management hat das natürlich ganz viele Varianten. Ja, das hat die Variante. Ich spendiere lieber Zeit zum Arbeiten, als an der Beziehung zu arbeiten. Ja, weil Beziehung gemeinsam sich kennenlernen, gut miteinander arbeiten ist tendenziell Leichtigkeit und keine Arbeit. Und ja, das ist eigentlich der größte, größte fette Tiger im Raum.

00:14:18: Jörg Weidenfeld Jetzt ist es ja so, dass Gründer, die beginnen, ihr Unternehmen ja aus einer Inspiration heraus. Ja, und da sehe ich auch immer den großen Unterschied in dem in dem Wandel. Also ob wir es hier mit einem Antrieb zu tun haben, aus einer Inspiration heraus, weil dann fühlt sich das gar nicht wie Arbeiten an, ich mach das, was mein Herz erfüllt, auch aus der Idee heraus, dass es mein Herz erfüllt. Und dann hat das eine unternehmerisch erfolgreiche Wirkung. Und dieses Handeln fühlt sich als. Ich kenne die Situation in meinem eigenen Leben sehr gut. Dann fühlt sich das sehr aus an, als hätte man zehn Turbolader dabei. Also es fühlt sich nach deutlich weniger Aufwand an und nach deutlich mehr Wirkung. So, wenn ich jetzt den Peitschen, also den Antreiber, nehme, dann bewege ich mich ja automatisch im, sag ich jetzt mal eher motivierten Handeln als im inspirierten Handeln. Weil es Imperative gibt, denen ich folgen muss, um das zu tun. Damit ist aber der Freudefaktor sozusagen eigentlich schon im Keller.

00:15:20: Jörg Weidenfeld Wenn es notwendig ist, dass ich die Inspiration durch einen anderen, fast schon darwinistischen Antrieb irgendwie ersetzen muss. So kennst du. Kannst du die Übergänge. Also wann? Weil ich muss ja als Gründer inspiriert angefangen haben, sonst mache ich das nicht so kannst du den den Übergang bis ich das von links nach rechts bewegt, Kannst du den skizzieren oder welche Faktoren Gründer dahin bringen, von A nach B zu kommen?

00:15:48: Dorothea von Wichert-Nick Was passiert da? Die Inspiration kommt raus, ich schaffe was Neues, ich schaffe ein Produkt, ich schaffe eine Dienstleistung, ich befriedige ein Bedürfnis. Und das ist natürlich diese Arbeit. Ich ich schaffe ein Produkt. Was die Welt begeistert, prägt den Unternehmensaufbau. Ich sag mal immer bis zu einer Größenordnung Anzahl der Gründer mal 15 bis 25 Mitarbeiter, weil da kannst du noch, das ist am Ende sozusagen dann ist deine Führungsspanne maxed out Bis dahin kannst du rein über die Inspiration arbeiten. Dann wird aber spätestens an dem Punkt findet der Übergang statt von Ich baue ein Produkt, was cool ist und inspiriert. Ich muss jetzt eine Organisation bauen und ich. Es geht nicht mehr ums Produkt. Natürlich schon ums Produkt, aber das muss dabei rauskommen. Aber die Hauptarbeit ist eben eine andere. Und mein Coach wiederum, Hans Friedl, hat das letztens sehr schön formuliert. Er sagt Das ist die Desillusionierung des Unternehmertums, dass es eben nicht mehr darum geht, einfach nur ein cooles Produkt hinzustellen, sondern die Organisation zu bauen. Und dafür sind die meisten nicht mental angetreten.

00:16:58: Dorothea von Wichert-Nick Und an der Größenordnung muss der Shift gemacht werden. Und da ist dann der Hebel, eben genau das zu lernen. Wow, ich bin auch wirksam, wenn es über die Bande geht. Also es geht ganz viel darum, dass ich ihnen helfe, Verantwortung zu übergeben und dann aber auch ihnen helfe zu sehen Guck mal, das hat jetzt funktioniert. Und wie großartig ist das, dass ich da eine Organisation hingestellt habe, die viel mehr machen kann, als ich das alleine schaffe? Ja und in dieses Dieses Annehmen der neuen Rolle, das ist ein ganz, ganz wesentlicher Teil. Und wie gesagt, das ist viel tiefere innere Arbeit.

00:17:34: Jörg Weidenfeld Meine Folgefrage zu dem Thema, die mir gerade kommt, haben die Gründer. Dann müssten die eine andere Identität annehmen. Sozusagen ist das Wie, dass die alte Identität des Produktkönners sozusagen sterben muss, um die neue Identität einer Führungskraft anzunehmen?

00:17:51: Dorothea von Wichert-Nick Im Prinzip schon, ja. Und das ist tatsächlich auch für viele ein Punkt, wo sie sagen Also, es gibt ja zwei Möglichkeiten, darauf zu schauen. Die eine Möglichkeit ist, Ich bleibe in der Identität des Machers, und die kann ich jetzt nicht mehr ausleben, weil ich nicht mehr so direkt am Produkt und direkt am Kern der Organisation arbeite. Und tatsächlich steigen viele Gründer ja bei dieser Größenordnung auch aus. Also gibt es drei Möglichkeiten, dass das diese Form weiterzuführen führen. Entweder sozusagen. Ach, klein ist ja auch ganz schön. Kein Wunder in Deutschland. Das dürfte überall auf der Welt genauso sein. 97 % der Unternehmen sind kleiner als 50 Leute. Das hat einen Grund, der nicht nur am Markt liegt, sondern ganz viel in dieser. Ja, der zweite ist das habe ich zweimal miterlebt, dass sie dann verkaufen. Das Problem ist nur, dass eine Organisation der Größenordnung meist nicht auf eigenen Beinen steht. Das heißt, die knicken dann ein oder sie fangen an, massiv zu schieben. Dann kriegst du toxische Kulturen.

00:18:56: Jens Alsleben Ganz spannend ist in dem Zusammenhang Es gibt ja verschiedene Grenzen, sozusagen in den Beziehungen von Menschen. Also es gibt eine, also Dunbars Zahl. Weiß nicht, ob er das schon mal gehört hat. Das sagt ja, dass ein Mensch eigentlich nur 150/1 150 Menschen die Namen Kennen kann und die wesentlichen Beziehungen unterscheiden kann. Aber interessanterweise gibt es auch eine Zahl nennt Das sind 15. Man kann eigentlich nur 15 Menschen wirklich tief vertrauen. Das ist der eigene Trieb. Man kann nur ich sag mal 30 bis 40 Menschen in dem normalen in einer normalen Lautstärke erreichen. Das hat was mit der dörflichen Struktur zu tun, in der wir groß geworden sind. Danach muss man die Stimme erheben. Das heißt also, dann steigert sich letztendlich die Führungsspanne sozusagen. Deswegen ist es so schwierig, wenn ich plötzlich ein zweites Stockwerk anmieten muss, wenn ich wachse als Unternehmen, weil ich plötzlich nicht mehr alle Leute sehe und mit meiner Stimme nicht mehr erreichen kann. Und wenn es dann über diese 150 rausgeht, man tatsächlich eben aus den Beziehungen geht, die Leute plötzlich nicht mehr kennt, nicht mehr zuordnen kann und dann den Bezug auch dazu verliert.

00:20:25: Jens Alsleben Und das Ganze ist ja alles in uns veranlagt, schon tausende von Jahre alt und das schlägt sich immer wieder nieder. Aber vielleicht noch eine Frage auch für den für die letzte Runde, sozusagen die Gründerteams. Wir sprechen ja immer von Teams, die ja alle ihre Rucksäcke, ihre Antreiber sozusagen mitbringen und das wahrscheinlich herrlich aufeinander projizieren. Was ist denn so da deine Wahrnehmung?

00:20:55: Dorothea von Wichert-Nick Da gibt es unterschiedliche Konstellationen. Also was, was ich oft erlebe, sind zwei Varianten, dass entweder die Gründer sehr ähnlich sind. Also wenn du einen Antreiber schaust, habe ich Teams, da sind alle ssei schnell ausgeprägt. Da sind alle Mach's allen recht, da kriegst du dann so eine Dynamik. Also so sei schnell, Team. Das läuft halt immer dem Team davon. Die können dann ganz gut zusammen. Aber bei macht allen recht. Die trippeln dann auf Zehenspitzen umeinander her. Also sie finden Modus. Aber weil es diese gemeinsame Basis gibt, da ist dann eher sozusagen aufpassen sozusagen was passiert zwischen euch und dem Team und wie passt das? Und die zweite Variante ist, dass sie sehr konträr ist. Oft hat man den Visionär und auf der anderen Seite den Macher. Und das ist eine Konstellation, die klappt ganz gut, wenn es klein ist, Wenn das dann da fehlt aber das organisatorische Element und die müssen dann oft auch ergänzt werden, wenn das wächst und, ähm, aber in jedem Fall dieser Blick drauf, das mache ich auch viel, das schaue ich an, dann schauen wir was, was löst das im Stress aus?

00:22:06: Dorothea von Wichert-Nick Ja, und was sind die Stresssymptome jedes Einzelnen? Und wie könnt ihr die wahrnehmen lernen, sodass ihr dann sozusagen runtermoderiert, bevor die Säbelzahntiger die die Dunklen mitten im Raum sitzen.

00:22:20: Jörg Weidenfeld Dürfte ich?

00:22:21: Jens Alsleben Das heißt, du hilfst ihnen, ihre ihre Säbelzahntiger auch sichtbar zu machen und gegenseitig zu verstehen?

00:22:28: Dorothea von Wichert-Nick Ja, und das ist total wichtig, weil wenn du es verstehst, wenn du mal verstehst. Ach, ach, deshalb ist der so? Ja, und zum Teil geht das bis runter in die Kindheit. Ja. Was ist die Prägung? Was hat der mitbekommen? Verstehen ist immer eine riesen Basis um zu Einigungen zu kommen. Wenn man weiß, aus welchem Realitätssicht der andere guckt, kann man schon viel entspannter sein, als wenn man so full Force aufeinanderknallt.

00:22:55: Jens Alsleben Ja, ganz herzlichen Dank. Wir müssen ein bisschen so auf die uhr gucken. Wir machen ja nur so 20 plus Minuten. Aber ich fand, das war ein sehr gutes Ende. Verstehen ist der Anfang von allem. Verstehen ist der Anfang von Vertrauen. Und Vertrauen ist notwendig, um dann gemeinsam auch Dinge zu vollbringen. Herzlichen Dank für deine Eindrücke und viel Erfolg bei deiner Arbeit. Du musst ja dann immer multiple Säbelzahntiger gleichzeitig versuchen zu bezwingen bzw deinen Kunden helfen, das zu tun.

00:23:31: Dorothea von Wichert-Nick Zähmen.

00:23:32: Jens Alsleben Zähmen. Wir sagen schrumpfen und zu einer netten Plüschtierfigur, die man dann lieb hat und auch immer dabei hat. In dem Sinne herzlichen Dank für deinen ersten Auftritt hier. Als Gast hat extrem viel Spaß gemacht, Viel Erfolg und weiter Alles Gute dir!

00:23:50: Dorothea von Wichert-Nick Ja, vielen Dank euch. War toll.

00:23:53: Jens Alsleben Und denkt dran, habt euren Säbelzahntiger lieb. Er kann auch nichts dafür.

00:23:57: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine Super Säbelzahntiger Story im eigenen Unternehmen erlebt.

00:24:03: Jörg Weidenfeld Seid ihr herzlich willkommen. Die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten. Und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten im sinnvollen Kampf gegen den Säbelzahntiger oder in dessen Zähmung. Besser gesagt freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.

00:24:33: Jens Alsleben Genau. Und wenn euch das Ganze gefällt, dann bitte kommentieren, liken, teilen. Und ja, verbreitet den Säbelzahntiger und vielleicht helfen wir uns dann gegenseitig auch ein Stück weit dabei, die eigenen Säbelzahntiger aufzulösen. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Euer Jens und.

00:24:52: Jörg Weidenfeld Jörg. Arrivederci

00:24:54: Jens Alsleben Arrivederci! Ciao Ciao.

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