Der Schlüssel zu produktiven Konflikten
Shownotes
Hey Leute, habt ihr euch schon mal gefragt, wie man aus Konflikten etwas Positives herausholen kann? In der aktuellen Episode des Säbelzahntiger Podcasts mit Jens und Jörg geht es genau darum: Wie können wir Streit und Konflikte so nutzen, dass wir gestärkt daraus hervorgehen? Der Schlüssel? Vertrauen.
Jens spricht offen darüber, wie er als Einzelkind nie wirklich gelernt hat, zu streiten. Für ihn bedeutet ein Streit oft Unsicherheit und das Gefühl, nicht mehr gemocht zu werden. Aber Jörg erklärt, dass ein Streit in einem vertrauensvollen Umfeld eine ganz andere Dynamik haben kann. Wenn Vertrauen besteht, kann man offen seine Meinung sagen, ohne Angst haben zu müssen, verletzt zu werden.
Ein besonders interessanter Punkt: Konflikte in toxischen Umfeldern sind schwer zu bewältigen, aber Jens und Jörg geben hilfreiche Tipps, wie man bei sich selbst anfangen kann. Hinterfragt, wem ihr wirklich vertraut und warum nicht. Und versucht, euer Gegenüber besser zu verstehen – oft ist das der Schlüssel zu einer besseren Beziehung.
Diese Episode liefert wertvolle Impulse, wie man durch konstruktives Streiten nicht nur Probleme löst, sondern auch Beziehungen stärkt. Besonders spannend für Führungskräfte und Teams, die ihre Konfliktfähigkeit verbessern möchten.
Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.
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Weiterführende Literatur:
Greer, L.L. and Dannals, J.E. (2017). Conflict in Teams. In The Wiley Blackwell Handbook of the Psychology of Team Working and Collaborative Processes (eds E. Salas, R. Rico and J. Passmore). https://doi.org/10.1002/9781118909997.ch14
Kay, A. A., & Skarlicki, D. P. (2020). Cultivating a conflict-positive workplace: How mindfulness facilitates constructive conflict management. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 159, 8–20. https://doi.org/10.1016/j.obhdp.2020.02.005
Lau, R. S., & Cobb, A. T. (2009). Understanding the connections between relationship conflict and performance: The intervening roles of trust and exchange. Journal of Organizational Behavior, 31(6), 898–917. https://doi.org/10.1002/job.674
Tidd, S. T., McIntyre, H. H., & Friedman, R. A. (2004). THE IMPORTANCE OF ROLE AMBIGUITY AND TRUST IN CONFLICT PERCEPTION: UNPACKING THE TASK CONFLICT TO RELATIONSHIP CONFLICT LINKAGE. International Journal of Conflict Management, 15(4), 364–380. https://doi.org/10.1108/eb022918
Transkript anzeigen
00:00:03: Jens Alsleben Der Säbelzahntiger. Ein Podcast von und mit.
00:00:08: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld
00:00:09: Jens Alsleben und Jens Alsleben.
00:00:14: Jörg Weidenfeld Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge unseres Säbelzahntiger Podcast mit dem Jens und
00:00:21: Jens Alsleben Jens.
00:00:22: Jörg Weidenfeld Jens Yeah, da bist du also. Heute haben wir eine sehr coole Folge. Die geht ums Streiten. Und zwar um das vertrauensvolle Streiten, wie wir Konflikte lösen, wie sie uns begegnen, wo sie uns begegnen und vor allen Dingen, wie wir was richtig Cooles draus machen können. Jens, Hast du Spaß am Streiten?
00:00:51: Jens Alsleben Nee, überhaupt nicht. Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Streiten. Ich bin ja Einzelkind. Das heißt, ich war alles schuld und habe trotzdem alle Vorteile eingeheimst. Aber so richtig streiten habe ich nie gelernt, weil die zwei, die mich erzogen haben, die waren jetzt nicht wirklich ebenbürtig. Und meine Geschwister, die gab es leider nicht. Insofern bin ich immer ganz unruhig, ganz wuschelig, wenn meine drei Jungs den klassischen Brüder-Streit vom Zaun brechen, weil ich mit solchen Situationen gar nicht umgehen kann.
00:01:25: Jörg Weidenfeld Was löst denn genau das Störgefühl aus, wenn du das beobachtest?
00:01:29: Jens Alsleben Für mich.
00:01:30: Jens Alsleben Für mich ist. Für mich ist ein Streit etwas, was meine Sicherheit gefährdet. Weil ich das nicht, weil ich Streit als Ich werde nicht mehr geliebt bewerte. Also wenn jemand sich mit mir streitet, dann sehe ich das gleich als Der mag mich nicht mehr. Oh Gott, ich verliere. Ich verliere jetzt die Anerkennung. Und das hat irgendwie dramatische Konsequenzen für mich.
00:01:57: Jörg Weidenfeld Oha, und das fühlt sich wahrscheinlich unfassbar gefährlich an!
00:02:02: Jens Alsleben Ja, es ist unfassbar gefährlich. Vor allen Dingen muss ich auch sagen, hat sich das trotz aller Übung über die Jahre jetzt nicht wirklich aufgelöst. Also es ist für mich so eine Dramatik. Ich will das jetzt nicht überzeichnen, aber wenn ich Streit beobachte, wenn ich Teil eines Streites bin, dann reagiere ich immer noch, zumindest in der ersten Sekunde so wie früher als Kind und muss mich regelrecht dazu zwingen, irgendwie Abstand zu nehmen und zu gucken, ob das jetzt wirklich dramatisch ist oder nicht. Und ich frag dann immer meine Frau, wenn wenn ich beobachte, dass meine Jungs sich fetzen, weil meine Frau hat auch Geschwister und ich frag die tatsächlich heute noch Hör mal, muss ich mir jetzt Gedanken machen? Muss man da jetzt reingehen oder nicht? Und je nachdem wie sie das dann bewertet, bin ich dann beruhigt oder mache mir wirklich Gedanken.
00:02:56: Jörg Weidenfeld Wie sieht denn eine Bewertung aus, bei der du dich beruhigst.
00:03:02: Jens Alsleben Bei immer dann also, wenn sie zum Beispiel sagt Das ist total normal, das ist. Das geht auch nicht gegen die Person, sondern das ist in der Sache. Das ist in fünf Minuten zu Ende und ich dann tatsächlich mitkriege, dass sie sich in fünf Minuten wieder beruhigt haben. Dann fange ich an zu lernen, dass ich die Sachen anders bewerten muss.
00:03:26: Jörg Weidenfeld Warum? Was würdest du sagen? Was sind denn die Erfolgsfaktoren? Warum haben die sich denn nach fünf Minuten wieder beruhigt?
00:03:34: Jens Alsleben Naja, also wir kommen natürlich jetzt auch mal so ein bisschen auf das, was tatsächlich da abgeht. Wenn zwei Leute sich streiten. Ich glaube, ganz entscheidend ist die Beziehung der beiden. Wenn das eine Beziehung ist, die von grundsätzlichem Respekt, Wertschätzung, Vertrauen geprägt ist, Also wenn die wissen, am Ende des Tages bin ich bei dem anderen sicher. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass er mir den Dolch in den Rücken sticht. Dann können die auch in der Sache kräftig miteinander aneinandergeraten. Wenn die Beziehung nicht funktioniert, dann wird es schwierig.
00:04:13: Jörg Weidenfeld Super. Ich glaube, das ist genau der Punkt, der Kern eines jeden guten Konfliktes. Auch in unserer Unternehmenswelt, in der natürlich viele unserer Hörer unterwegs sind und der Gefahr, die man dahernimmt. Ich fasse noch einmal zusammen, was du aus deinem, aus deinem Vater oder deiner Beobachtung deiner Kinder hinbringst. Also es kann sich anhören wie etwas ganz Gefährliches, was aber nicht gefährlich ist, wenn es in einem vertrauensvollen Rahmen passiert. So, und wenn die Beziehung eine hohe Qualität hat. Und jetzt gibt es natürlich da ein paar, wie soll man sagen, Herleitungen von was denn die gute Beziehung ausmacht. Das heißt, deine Kinder wollen grundsätzlich nichts tun, was dem Wohl des anderen irgendwie gefährden würde. Das heißt also, sich zu streiten um ein Thema, was nicht zum Ziel hat, dass da etwas bei rauskommt, wo alle gut mit leben können, wäre etwas was, das würde quasi gegen das Prinzip der guten Beziehung die, die zueinander haben, stehen. So also übertragen auf das Unternehmensleben wäre es also so, wenn ein Managementteam, das sich vertraut und was sich dazu verpflichtet hat, die Lösungen zu finden, die zum besten Wohl des Unternehmens sind, die würden in der Analogie effektiver streiten können als welche, wo das nicht so ist.
00:05:47: Jörg Weidenfeld Kennst du das? Hast du schon mal erlebt, wo das, wie soll man sagen, ähnliche Situationen hast? Schon, kennst du eine Geschäftssituation oder so, wo diese dieses Vertrauen nicht da war. Und was hast du da beobachtet?
00:06:01: Jens Alsleben Ich kenne eigentlich nur Geschäftssituationen, wo das Vertrauen nicht da war. Aber weil Vertrauen ist ja auch so ein Wort, was jeder so schnell in den Mund nimmt. Ich glaube, wichtig ist ja, dass wir uns mal darauf verständigen. Was verstehen wir denn eigentlich unter Vertrauen? Und wie ihr ja mittlerweile mitgekriegt habt, unser lieber Kollege, der Ben macht ja immer super Hintergrundrecherchen und versorgt euch auch mit psychologischen Konzepten und Definitionen und so und und. Gustav ist da auch ein großer Freund davon, dass wir die Sachen richtig stellen, deswegen Vertrauen kurz definieren. Also Vertrauen ist die Bereitschaft einer Partei, für die Handlungen einer anderen Partei das Vertrauen auszusprechen in der Erwartung, dass die andere Partei eine bestimmte, für den Vertrauensgeber wichtige Handlung ausführen wird, unabhängig von der Fähigkeit, diese andere Partei zu überwachen. Das heißt auf Deutsch, ich gehe davon aus, dass mein Gegenüber etwas tut, was auf Deutsch eben nicht zu meinem Schaden ist. So, und wenn ich jetzt mal in die meisten Geschäftsleitungsebenen gucke, die mir so begegnet sind und die Frage stelle Wer von euch ist der festen Überzeugung, dass alle anderen, die hier im Raum sitzen, nichts tun, was einem schadet?
00:07:32: Jens Alsleben Da bleiben ganz viele Arme unten. Weil am Ende des Tages die Leute sich dessen nicht wirklich sicher sein können und deswegen nicht vertrauen. Und dann schiebe ich noch eine zweite Sache hinterher an psychologischem Konzept Es gibt von Patrick Lancioni die sogenannten fünf Dysfunktionen eines Teams, das untersucht Was macht eigentlich High Performance Teams aus? Und High Performance Teams macht vor allen Dingen aus, dass die ein extremes Vertrauen haben, wie eben definiert zueinander und durch dieses Vertrauen getragen, dann auch in der Sache hart miteinander in den Konflikt gehen können, weil sie wissen, der andere wird nichts tun, was einem selber schadet. Und aus dieser Gewissheit heraus kann ich auch in der Sache hart hart ins Gericht gehen, die Sachen durchfechten, um mich dann am Ende des Tages auf eine Lösung, die gemeinsam erarbeitet wurde, hart zu committen und meinen Beitrag dazu liefern, damit das Vereinbarte umgesetzt werden kann. Dafür lasse ich mich dann auch zur Verantwortung ziehen und dadurch bleibt das Gesamtsystem zieltreu. Das sind die fünf Ebenen Vertrauen, Konfliktfähigkeit, Commitment, die Fähigkeit, sich zur zur Verantwortung zu ziehen und Zieltreue.
00:08:57: Jörg Weidenfeld Das Wort hart an der Stelle löst bei mir so ein kleines ich würde schon fast sagen Störgefühl aus. Weil ich kriege das nicht übereinander. Wie eine Beziehung vertrauensvoll sein kann und dennoch eine Auseinandersetzung hart, weil mit dem Wort hart verbinde ich eigentlich nicht eine sozusagen eine cocreative Auseinandersetzung, sondern eine Art von Gegner, eine Gegnerenergie. Was meinst du mit hart?
00:09:29: Jens Alsleben Hart heißt, dass ich die Standpunkte offen, transparent gegeneinander lege und auch wirklich im Detail darlege und mir auch im Detail anhören muss, was an Kritik gegen meine Position da hervorgebracht wird, bis ich tatsächlich zu einem Punkt gekommen bin, wo meine Argumentation und die Argumentation des anderen wirklich verstanden wurde, so dass ich dann die entsprechenden Argumente einbeziehen kann in meine Entscheidung und sagen kann Jawohl, ich stehe. Jetzt sind alle Argumente ausgetauscht. Alles was notwendig ist für die, um die Entscheidung zu treffen, ist diskutiert, ist, verstanden, ist, kritisiert, ist, ist, ist es unterstützt worden. Wie auch immer. Und wir kommen jetzt zu dem Punkt, wo wir sagen Jawohl, wir sind alle entscheidungsfähig und es sind keine Argumente unterm Tisch geblieben. Es hat keiner Argumente beschönigt, er hat, es hat keiner im Raum, ich sage mal, nicht das Wort erhoben, der eigentlich was zu sagen gehabt hätte. Es wurden keine Einwände vergessen zu erwähnen, sondern es wird alles Entscheidungsrelevante offen, transparent, ohne auch zu manipulieren oder in irgendeiner Form zu politisieren, Miteinander ausgetauscht.
00:10:55: Jens Alsleben Und dann wurde entschieden.
00:10:57: Jörg Weidenfeld Wow. Ich fasse mal kurz die Elemente zusammen. Waren mega viele wichtige Punkte drin. Korrigiere mich, wenn ich irgendetwas falsch verstanden habe. Das erste ist, in dem vertrauensvollen Umfeld. Muss ich in der Lage sein, muss es mir gestattet sein, ohne unterbrochen zu werden. Maximal durch verständnisfragen meinen kompletten Standpunkt mit all den Fakten und Perspektiven, die ich habe, kommunizieren zu können. Und ich muss Gesprächspartner auf der anderen Seite haben, die aus dem Vertrauen zu mir heraus sich bemühen, meinen Standpunkt vollumfänglich zu verstehen und die Bereitschaft dazu haben, meine Argumente mit in ihre Überlegungen einzubeziehen und gleichermaßen. Wenn ich dann fertig bin mit meinem Standpunkt, dass ich dem anderen sozusagen das gleiche Geschenk mache, auch wenn der Standpunkt kontrovers ist und erstmal von mir nicht akzeptiert ist, aus dem Vertrauen heraus, demjenigen so aufmerksam zuzuhören und wirklich verstehen zu wollen, woher der kommt. Also zuhören, um zu verstehen und nicht um zu antworten. Um dann als drittes Element, das die Gruppe in der Lage ist, auf Basis aller Argumente und Fakten, die aus der Kontroverse präsentiert wurden, dann eine Lösung zu kreieren, die sozusagen das Beste aus allen Welten herbringt, wo dann im Nachgang nach dem Konflikt jeder einzelne sagen kann Boah, geil.
00:12:26: Jörg Weidenfeld Diese Lösung ist viel besser als jede der Einzeloptionen, die wir eigentlich in unserer Positionsvertretung dargelegt haben, weil diese nun alle wesentlichen Elemente von allen Positionen eigentlich in sich trägt.
00:12:41: Jens Alsleben Genau. Und es ist kein fauler Kompromiss. Es ist kein Konsens, der sich nur auf den auf das minimal verhandelbare konzentriert, Sondern es ist ein echter Consent. Consent heißt, dass niemand mehr im Raum ist, der existenzielle Einwände hat gegen die erarbeitete Lösung und durch die Tatsache, dass die Leute tatsächlich offen und interessiert sind an den Argumenten des anderen, sind dann auch Lösungen möglich, die vorher gar nicht denkbar waren. Das heißt also, durch diese Art des Dialogs werden auch Lösungskonzepte überhaupt erst möglich, die in einer normalen Konfliktsituation, wo die Leute einem nicht vertrauen, gar nicht auf den Tisch kommen.
00:13:32: Jörg Weidenfeld Okay, jetzt hast du wunderbar in der Antwort mit den nichts beschrieben, was welche was man denn beobachten kann, wenn man in einem nicht vertrauensvollen Umfeld das heißt also um das noch mal zusammenfassen, zusammenzufassen, was du gesagt hast. Also erst was sagt, wenn wir uns nicht vertrauen kommen können gar nicht alle Fakten zu einem Punkt auf den Tisch kommen, weil man kommt gar nicht dazu, die zu kommunizieren. Also entweder man hält sich von vornherein zurück oder man wird nicht gehört oder was auch immer. Demzufolge schlechtere Faktenbasis. Kann das, was da rauskommt, auch nur von minderwertigerer Qualität sein? Ja, jetzt ist es aber so, dass wir, wie du gesagt hast, du kennst das eigentlich nur so, ja, so dass also in einem nicht vertrauensvollen Umfeld, ähm, dass da gestritten und diskutiert wird, was sind denn die Handlungsmotive? Warum ist denn. Warum sind denn die meisten Diskussionen deines Erachtens in einem eher weniger vertrauensvollen Umfeld, wenn doch das Ergebnis in der Idealvariante um so viel besser wäre?
00:14:39: Jens Alsleben Ja, ich meine, da kommt Gustav auf dem Plan. Ist ja völlig völlig klar. Die Menschen nehmen ihr Umfeld wahr und bewerten das für sich. Als ich sag mal gefährlich Säbelzahntiger. Das heißt, Sie wissen nicht, wie sie sich in dem Umfeld verhalten müssen, um ihre Sicherheit und ihre Perspektive zu behalten. Beziehungsweise Sie vermuten, dass dieses Umfeld, in dem sie sich da bewegen, für sie gefährlich sein könnte, wenn Sie auf eine bestimmte und bestimmte Art und Weise sich zu Wort melden, sich verhalten, aufbegehren, was auch immer. Und deswegen sind sie übervorsichtig. Sie sind so sozusagen scheinharmonisch, nicht willens und bereit, in den Konflikt zu gehen, um einfach ihre Position, ihre Sicherheit zu bewahren.
00:15:34: Jörg Weidenfeld Also manchmal ein bisschen nachvollziehbar, jetzt, mache ich es mal ein bisschen platt. Also ich kann mir doch eigentlich, dass das Meeting, in dem ich das Vertrauen zu den Leuten habe, kann ich mir eigentlich komplett schenken, weil ich weiß was. Weil ich weiß, was auch immer. Was da rauskommt, ist sowieso Käse. Zumindest ist Less Than perfect. kann man mal so sagen. So, das heißt, wenn das eigentlich so die Mehrheit ist der Meetings oder der Konflikte, die so stattfinden, dass sie eigentlich in eine Scheinharmonie darstellen, gibt es Dinge, die wir so. Was können wir denn tun? Also jetzt stell dir vor, ein Hörer hört sich das jetzt gerade an und sagt die Jungs treffen wieder den Nagel auf den Kopf. Jetzt gleich habe ich wieder so ein Meeting vor der Nase, wo ich mir zehnmal überlegen muss, was ich da sage. Weil, weil, weil. Ja, so was geben wir demjenigen denn mit?
00:16:24: Jens Alsleben Also ich glaube, was ganz entscheidend ist, ist erstmal bei sich selber anzufangen und bei sich selbst zu fragen Wem vertraue ich denn hier tatsächlich? Wem vertraue ich nicht und woran liegt das? Und dann hinzugehen und zu überlegen, ob denn diese Bewertung sozusagen Ich kann dem nicht vertrauen, ob das denn tatsächlich wahr ist. Und dann auch hinzugehen und zu versuchen, den Gegenüber, dem ich nicht vertraue, noch besser zu verstehen. Weil das Verstehen ist die Basis für das Vertrauen. Wenn ich. Wenn ich dich jetzt besser kennenlerne und ich verstehe dich besser, dann kann ich deine Handlungen, deine Worte, das was ich beobachte, von dir in einem viel besseren Kontext setzen. Dann kann ich vor allen Dingen sagen okay, der Jörg, der hat mich hier schon wieder so runtergeputzt. Aber das hat er gar nicht so gemeint, weil das hat was damit zu tun, wo er herkommt. Also kann ich das bei dir lassen und fühle mich in meiner Sicherheit nicht bedroht und es kratzt nicht sozusagen an meinem Vertrauen. Also erstmal hinterfragen Wie sind denn meine Beziehungen tatsächlich zu den anderen?
00:17:42: Jens Alsleben Worauf basiert das? Ist es tatsächlich richtig so, dass ich so bewerte? Und wenn nein, was kann ich tun, um den Gegenüber besser zu verstehen? Um vielleicht die eine oder andere Annahme zu verändern oder sozusagen auch die Beziehung zu dem zu verbessern und dann mit einer entsprechenden Offenheit in das nächste Meeting zu gehen, Wirklich besser verstehen zu lernen, was er mir gerade sagt und dann mich nicht zu triggern, sondern zu versuchen. Sachebene also das, was der sagt, tatsächlich in der Sache dem mehr Gewicht zu geben als das, was es mit mir macht.
00:18:21: Jörg Weidenfeld Was übrigens, sagen wir mal, ein Thema ist Wenn jetzt das kriegt es ja meistens nicht in einem Quick Fix vor einem Meeting hin, was du gerade was gerade vor der Nase ist, sondern es ist ja ein Prozess, der etwas länger braucht. Und ich glaube, dass das so eine Sache ist. Ich kenne so viele Unternehmen, die einmal im Jahr so ein Offside machen, die so TeambuildingÜbungen machen und dergleichen. Und wenn wir mal über den richtigen sachlichen, unternehmerischen Wert, den Nutzen von einem wirklichen Teambuilding reden, dann ist es diesen Rahmen zu schaffen, dieses Vertrauen zu schaffen, das danach in jedem Meeting wir uns trauen dürfen, alle Fakten auf den Tisch zu legen. Jetzt hätte ich noch einen, hätte ich noch eine Empfehlung für die. Also wenn ich jetzt aber ein Meeting direkt vor der Nase habe, in dem es mir eigentlich wichtig ist und in dem mir die Sache richtig was bedeutet, in dem es mir wichtig ist, dass mein Standpunkt gehört wird. Man hat aber diese Ängste, habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, das zu artikulieren
00:19:20: Jörg Weidenfeld Entweder also zu sagen Passt auf, Leute, ich habe hier eine ganz kontroverse Meinung, aber ich fühle mich überhaupt gar nicht wohl dabei, das jetzt hier so laut zu machen, weil ich wirklich Angst davor habe, dass das hier keiner hören will. So, dann muss ich das jetzt nicht wörtlich zu machen, aber damit offen hinzugehen, zu sagen und zumindest mal zu kennzeichnen, dass das Diskussionsklima das nicht hat. Und damit lade ich die Leute quasi wieder zu ein zu sagen Hey, es interessiert mich aber trotzdem. Also damit kann ich dem so einen Säuretest im Ganzen geben. Denn wenn die Gruppe darauf so reagiert und sagt naja, Weichei, halt, halt die Klappe, dann habe ich ein super wie soll man sagen ein super für alle sichtbaren Event geschaffen, dem ich danach mal mit dem mit dem Ranghöchsten diskutieren kann und fragen kann, ob er das, so er oder sie das so für alle Zukunft haben möchte. Ja, mit all den Schwächen der Entscheidungsfindung, die wir schon herausgearbeitet haben. Es kann aber auch sehr gut sein, dass jemand sagt Boah!
00:20:25: Jörg Weidenfeld Geht mir ähnlich. Ich traue mich auch eigentlich nicht, diese Sachen so zu sagen, dass man wie so ein ähm, wie so eine Art Pakt schließt, zumindest mal für dieses Meeting zu sagen Hey, mich interessiert das. Aber das dann zu machen, das würde ich auch jeden einladen, der auf der Zuhörerseite ist von seinem Standpunkt. Wenn ihr mitkriegt, dass irgendeiner im Management, Die haben eine bestimmte Körpersprache, die den eigentlich was auf der Zunge brennt oder auf der Seele brennt, die das aber zurückhalten. Besonders die, die schweigsam sind, hin zu gehen, zu sagen mich interessiert, was du dazu zu sagen hast und es würde mich freuen, wenn du das kundtun würdest. Und dafür zu sorgen, wenn es andere Spieler gibt, die jemanden übers Maul fahren, die auch entsprechend liebevoll moderierend einzufangen, um Beispiel für Beispiel um quasi Fall für Fall zu demonstrieren, also eine Referenzerfahrung zu schaffen, die es zulässt und sagen kann okay, so ist das Diskutieren eigentlich viel geiler. Und damit nehmen wir dem Streit die Angst Energie.
00:21:31: Jörg Weidenfeld Weil damit ist es nur eine kreative Auseinandersetzung zur Findung einer besten Lösung. Und es ist kein Konflikt.
00:21:38: Jens Alsleben Denn den Mutigen, den Mutigen, gehört da die Welt. Und diejenigen, die in ihrer Bewertung der Situation am ehesten da sind zu sagen. Auch, dass gar kein Säbelzahntiger da sitzt, maximal Gustav mit am Tisch. Das sind diejenigen, die sich dann durchaus trauen sollten, genau das zu tun, was du sagst. Hängt natürlich auch sehr stark ab davon, wie toxisch die Meetingkultur schon ist. Aber ich bin hundertprozentig bei dir. Es gibt immer einen, der bei dem der Säbelzahntiger relativ am kleinsten ist. Und der kann tatsächlich maßgeblich dazu beitragen, dass ein Team, so eine Meetingkultur sich verbessert, indem er eben aufbegehrt und sagt Passt auf, Leute, hier sitzt schon wieder ein Elefant im Raum. Ich habe das Gefühl, wir wollen da gar nicht drüber reden. Müssen wir aber ganz dringend, weil sonst kommen wir hier nicht weiter.
00:22:32: Jörg Weidenfeld Ja, wunderbar, jetzt haben wir unsere 20 Minuten Marke. Haben wir jetzt gut passiert und wir hoffen, ihr hattet wieder den ein oder anderen. Ihr konntet den ein oder anderen schönen Impuls gewinnen und für alle die, die jetzt auf dem Weg zum nächsten Meeting sind, hoffe ich, dass das Meeting um mindestens mal ein kleines bisschen vertrauensvoller und und wertschätzender wird, als es vielleicht vorher geworden ist.
00:22:59: Jens Alsleben Genau in diesem Sinne. Gustav, Jörg und ich sagen Tschüss bis zur nächsten Episode. In der nächsten Episode geht es um systemisches Verhalten. Also was haben wir alle für individuelle Rollen in der Arbeit? Was gibt es für eine Kollektivverantwortung und sonstiges schweres Zeug? Was der Jörg wieder mit seiner Art und Weise zu leicht verdaubaren Happen umportioniert. Also ciao.
00:23:26: Jörg Weidenfeld Ciao.
00:23:27: Jens Alsleben Und denkt dran, habt euren Säbelzahntiger lieb. Er kann auch nichts dafür.
00:23:31: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine Super Säbelzahntiger Story im eigenen Unternehmen erlebt, seid ihr herzlich willkommen, die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten. Und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten im sinnvollen Kampf gegen den Säbelzahntiger oder in dessen Zähmung, besser gesagt, freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.
00:24:07: Jens Alsleben Genau. Und wenn euch das Ganze gefällt, dann bitte kommentieren, liken, teilen. Und ja, verbreitet den Säbelzahntiger und vielleicht helfen wir uns dann gegenseitig auch ein Stück weit dabei, die eigenen Säbelzahntiger aufzulösen. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut, Euer Jens und
00:24:27: Jörg Weidenfeld Jörg.
00:24:27: Jörg Weidenfeld Arrivederci
00:24:28: Jens Alsleben Arrivederci! Ciao Ciao
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