Die Kraft der Pause entdecken

Shownotes

Warum fürchten wir uns davor, nichts zu tun? Warum fällt es so schwer, Leere als Geschenk zu sehen – statt als Makel?

In dieser Folge sprechen Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld über die verborgenen Regeln, die uns antreiben: immer leisten, immer füllen, bloß keine Pausen. Ausgangspunkt sind Coaching-Erfahrungen, die zeigen, wie stark der innere Druck sein kann, Nichtstun mit Versagen gleichzusetzen.

Dabei geht es um die fünf Säulen der Identität von Petzold, um die Frage, wie wir unsere Zeit wirklich verteilen – und um die überraschende Kraft, die entsteht, wenn wir uns erlauben, einfach mal 30 Minuten nichts zu tun.

Jens erzählt von seinem eigenen Sabbatical, Jörg bringt die größten Lebensreue-Erkenntnisse aus der Hospizarbeit ein. Gemeinsam zeigen sie, warum das bewusste Innehalten kein Luxus, sondern ein Privileg ist – und wie gerade Führungskräfte darin neue Stärke finden können.

Diese Episode lädt ein, Ruhe als Ressource zu begreifen. Für mehr Klarheit, Selbstbestimmtheit – und eine neue Qualität von Energie im Sturm.

Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.


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Quellen:

  • Kim, S., Lee, H., & Connerton, T. P. (2020). How Psychological Safety Affects Team Performance: Mediating Role of Efficacy and Learning Behavior. Frontiers in psychology, 11, 1581. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.01581

  • Bamberger, P. (2009). Employee Help-Seeking: Antecedents, Consequences and New Insights for Future Research. Personnel and Human Resources Management, 28, 49-98. https://doi.org/10.1108/S0742-7301(2009)0000028005

  • McAdoo, J. (2025) The Impact of Vulnerable Leadership on Employee Empowerment. Open Journal of Business and Management, 13, 1-23. doi: 10.4236/ojbm.2025.131001.

Transkript anzeigen

00:00:00: Jens Alsleben „stark im Sturm, ein Podcast von und mit Jens Alsleben und …

00:00:09: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld.

00:00:14: Jens Alsleben Ein herzliches Moin aus Hamburg, ihr Lieben. Hier ist wieder Jens Alsleben. Neue Folge von „Stark im Sturm, immer wieder an der Seite von meinem fantastischen Co-Host Jörg Weidenfeld. Moin Jörg.

00:00:30: Jörg Weidenfeld Guten Morgen, lieber Jens.

00:00:32: Jens Alsleben Na ja, die Leute, die das erste Mal zuschalten, der Jörg ist ein erfolgreicher Krisen-CEO und mit allen Führungswassern gewaschen.

00:00:45: Jörg Weidenfeld Ja, und der Jens, nicht weniger. Ein sehr erfahrener Leadership Coach und ein Visionary in diesem Feld.

00:00:53: Jens Alsleben Genau, und wir zwei machen diesen Podcast, damit ihr da draußen bei all den Aufgaben, die euch stellen, immer stärker im Sturm stehen könnt. In der heutigen Episode, da verarbeiten wir das, was in den letzten Tagen wieder uns, ich sage mal, entgegengekommen ist in unserer täglichen Coaching-oder Führungsarbeit. Und zwar hat das was zu tun mit Perspektive und wie manchmal die Art und Weise, wie wir aufs Leben gucken, uns sogar einschränken kann für die Möglichkeiten, die sich da draußen bieten, bestimmte Dinge einfach einfach anders oder auch besser zu machen.

00:01:32: Jörg Weidenfeld Absolut. Da fällt mir der Spruch von Wayne Dierer ein, der mich oft begleitet hat: „When you change the way you look at things, the things you look at change. Jens, ich habe gehört, du hast gerade kommst aus einer Coaching-Session, in der dieses Thema sehr präsent war, wo einer deiner Klienten durch eine radikale Lebensphase geht, die ihn vor eine ganz besondere Herausforderung gestellt hat, und zwar des Nichtstuns und ob man das darf.

00:02:02: Jens Alsleben Ja, und das begegne mir tatsächlich häufiger. Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Klienten, der sagte: „Ich werde jetzt mit 60 im Rahmen meiner Rolle zwangspensioniert und ich habe eine wahnsinnige Angst, was danach kommt. Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Und der Klient, mit dem ich jetzt gesprochen hatte, der steht jetzt vor einem beruflichen Wechsel und zwischen dem einen Job und dem anderen Job liegen ein paar Wochen Zeit. Und der sagte auch wieder: „Ich habe Angst vor dieser Lehre, weil ich Angst habe, nichts zu tun. Und das fand ich so ganz spannend, weil für ihn war dieses Nichtstun gleichgesetzt. Also erstens nach einer Tätigkeit tatsächlich nichts zu tun, als logische Konsequenz, fand ich schon spannend. Und das andere dass er sich dafür in irgendeiner Form verurteilt hat, sozusagen. Und dann sind wir im Laufe des Coachings damit ein bisschen tiefer reingekommen. Da kommen wir im Laufe des Gesprächs noch. Aber es zeigte mir, dass die aktuell eine Situation für ihn tatsächlich was Bedrohliches hatte.

00:03:19: Jörg Weidenfeld Genau, was Bedrohliches aus der mutmaßlichen Reaktion seines Umfelds, also dem Urteil oder dem Verurteil, Der Vorurteilung: Wie hast du denn wagen kann, nichts zu tun, wenn er sich ja nicht vorher durch irgendwelches anderes, leistend diese Ruhe, durch Blutschweiß, Tränen und dergleichen verdient hat? Von so einer unproduktiven Zeit, in der man ja eigentlich viel mehr machen musst du? Wie bist du überhaupt da hingekommen, acht Wochen nichts tun zu können? Und hast du da versagt? Ist das so was in die Richtung?

00:03:55: Jens Alsleben Ja, natürlich. Der kommt aus einem sehr leistungsorientierten Haus, sozusagen, wo Nichtstun auch nicht stattgefunden hat. Das ist das eine und dann ist er natürlich auch in der Industrie unterwegs, die sehr leistungsorientiert ist und wo er auch, und das fand ich auch ganz spannend, dann bestimmte Biografien anderer, die er als sehr erfolgreich ansieht, auch gleichsetzt mit „Die haben bestimmt auch noch nie nichts getan. Ja, und das fand ich ganz spannend, weil er auch zu mir sagt: „Also wenn ich so deinen Lebenslauf so sehe, das ist dann für mich auch klar, dass eben nichts tun, keine Option ist. Und dann habe ich ihm gesagt: „Hör mal, ich bin eine der faulsten Säcke, die du kennst. Da sage ich: „Es gibt für mich nichts Schöneres, als auch mal zwischendurch nichts zu tun. Und das konnte er gar nicht glauben. Also auch die Tatsache, wie er so sein Umfeld sich herum wahrnimmt und auch die Anforderungen, mit denen er quasi aus dem Elternhaus ins Leben gestartet ist, haben ihm gar keine andere Option gelassen, das so zu verurteilen oder so zu beurteilen, wie er es tut, nämlich als „Du bist nicht genug, wenn du nichts tust.

00:05:18: Jörg Weidenfeld Also auch noch zu einem Verständnis: Es ging also scheinbar nicht darum, die Ruhe nicht genießen zu können oder das Nichtstun nicht genießen zu können – klassisch Urlaub machen –, sondern Das Hauptproblem liegt in dem Urteil darin, wenn er es tatsächlich genießen würde.

00:05:35: Jens Alsleben Genau. Also was nicht sein darf, das nicht sein kann.

00:05:44: Jörg Weidenfeld Ja, sehr, sehr spannend. Und dann hast du gesagt, der Mann ist die 60?

00:05:51: Jens Alsleben Nein, der ist sogar junger.

00:05:52: Jörg Weidenfeld Sogar junger, nicht? Auf jeden Fall eine Sache, die man gleichermaßen sieht unter den den viel beschäftigten Leuten, ist, dass ja dieses viel Arbeiten auch oft mit dem Motiv verbunden wird, etwas anzuholfen, anzusparen, einen Wohlstand zu kreieren, damit man später in Ruhe in Rente gehen kann, also quasi in die Lebensphase kommen kann, in der man dann tatsächlich sich das Nichtstun verdient. Ergänzend dazu möchte ich eine kleine Perspektive. Ich habe oft mit Leuten zu tun, die die eigentlich gar nicht wissen, was denn so wirklich ihr Ding ist. Also die machen einen Job, weil sie den schon immer gemacht haben. Die sitzen in der Aufgabe drin, weil sie das mal gelernt haben, haben jetzt 15 Jahre Betriebszugehörigkeit, haben den entsprechenden Kündigungsschutz, wahrscheinlich ist in jedem anderen Unternehmen gleich scheiße und haben sich dann auch untereinander erzählt, das ist halt arbeiten. Freizeit ist halt was anderes. Und wenn wir dann auch noch ausreichend leiden beim Arbeiten und die Gehaltserhöhungen mit einer Schmerzensgeld-Rhetorik sozusagen verhandeln und nicht mit einer Wirkungs-Rhetorik. Da ist die Frage: „Ich weiß gar nicht, was denn eigentlich mein Ding wäre? Also überhaupt die Mutmaßung hinzunehmen, zu sagen, „Es gibt so eine Aktivität, die mich einfach erfüllt.

00:07:24: Jörg Weidenfeld Die finde ich gar nicht. Und warum ich die Brücke schlage, ist, da machen wir nämlich immer dieses Experiment und sagen: „Stell Stell dir vor, du gewinnst 200 Millionen Euro im Lotto. Also ein riesen Haufen, wo man sagt, den gibt man mit normalen Mitteln eigentlich gar nicht aus. Was würdest du dann machen? Ja, dann mache ich eine Reise und dann kaufe ich ein tolles Auto und so. Und dann gehen wir durch die Wir haben eine ganze Bucketlist und dann sagen wir: „Okay, jetzt mach mal fast forward drei Jahre. Du hast alle Reisen gemacht, du hast auf jeder Kreuzfahrt, du hast jedes Land der Welt gesehen, du hast jedes Auto gefahren, jede Villa gekauft, eingerichtet, umgezogen, noch eine Villa gekauft. Alle Sachen, die man meint, irgendwie machen zu müssen. Wir haben alle Leute beeindruckt, die wir in unserem Netzwerk kennen. Was machen wir jetzt? Womit füllen wir unsere Lebenszeit, wenn es ums Geld verdienen, ums Anhäufen, ums Status gewinnen und dergleichen nicht mehr geht, wenn man ausgeleistet hat? Eine interessante Beobachtung ist, die wenigsten haben einen Zugang dazu. Können die Frage gar nicht beantworten.

00:08:31: Jens Alsleben Das ist so.

00:08:32: Jörg Weidenfeld Wir kennen das ja auch nicht selten so von Leuten, die in Rente gehen, wenn man denen ihren Lebensrhythmus nimmt, von der ganzen Aktivität, das auch viele, fast wie aus einer Lebensmüdigkeit im wahrsten Sinne des Wortes, dann auch tatsächlich ein Problem bekommen, eine Depression bekommen. Grupp war das letzte Beispiel, glaube ich, was durch die Presse gegangen ist von jemandem, der eine tiefe Depression bekommen hat. Wenn man dann einem die Identität nimmt, der Arbeitende zu sein, der Wirkende zu sein und nicht mehr der Mensch zu sein.

00:09:05: Jens Alsleben Ja, und das bringt mich dann auch zu einem Modell, mit dem ich dann tatsächlich mit dem Coachee gearbeitet habe, damit er ein besseres Verständnis auch dafür entwickelt, was er für einen Gestaltungsspielraum hat auch. Das sind die fünf Säulen der Identität von Petzold. Vielleicht ganz kurz mal erklärt für die Zuhörer, es geht am Endeffekt Der Endeffekt darum, dass die 100% der uns zur Verfügung stehenden Lebenszeit nach Schlaf, die kann man verteilen auf fünf Säulen. Das eine ist die Säule Gesundheit, Leiblichkeit, Die zweite Säule ist das Thema Gesellschaft, soziale Netzwerke. Dann drittens die materielle Sicherheit. Viertens das Thema Arbeit, Leistung, Freizeit, also Hobbys. Und last but not least das Thema Werte, Normen, Ideale. Und wenn man jetzt hingeht und sagt, die 100% der Zeit, die ich übrig habe, so wie ich sie mir gestalten wollen würde, dann würde ich x% auf Säule eins, y% auf Säule zwei, auf drei, auf vier, auf fünf verteilen. Das ist so mein Soll. Und jetzt gucke ich mir mal an heute, wie viel meiner Zeit verbringe ich tatsächlich da und baue mir mal so einen Soll-Ist-Gap auf, sozusagen, und schaue mir an, in welcher dieser Säulen würde ich denn gerne mehr Zeit verbringen.

00:10:37: Jens Alsleben Und warum ist das so wichtig? Weil wir wissen, dass Menschen, die im Prinzip immer zu weit weg sind von ihrem Soll, dass dann irgendwann dieses Dach, was auf den Säulen steht, anfängt zu wackeln. Also sprich, wenn jetzt zum Beispiel jemand sagt: „Ich vermisse meine Zeit mit meiner Familie und mit meinen und ich bin immer nur in der Arbeit gefangen, dass das im Laufe der Zeit ein echtes Problem wird. Und jetzt für diesen Coachee war das insofern ganz hilfreich, als dass er dann die Zeit, die er jetzt zwischen diesen beiden Verwendungen hat, sozusagen, für sich sehr sinnvoll auch nutzen konnte, weil er sich auch ernsthaft mal Gedanken darüber gemacht hat, wie es eigentlich mein Zeitkontingent heute und wie weit ist es entfernt von dem, wie ich gerne Zeit verbringen wollen würde? Und das kann ein Ehrenamt sein, das kann das Thema Freunde sein, das kann das Thema Ausbildung sein, neue Sprache lernen, neue Tools lernen. Das kann aber auch sein, dass sie sich stark machen für bestimmte Ideale etc. Pp. Und das Schöne ist, all diese Tätigkeiten zahlen ein in das allgemeine persönliche Wohlbefinden und auch in das Glücksempfinden und in die Stabilisierung meines inneren Gleichgewichtes.

00:12:12: Jörg Weidenfeld Ja, von der Endperspektive mal ausgesehen: Es gibt ein Buch, von der Bonnie Ware heißt die. Das ist eine Hospizschwester, die also quasi Menschen begleitet hat bis in den Tod und die hat mal gesammelt was die Top-Mu-Heures sind, dieser Menschen. Also was bereuen die am meisten? So, der erste Punkt ist, ich übersetze das mal frei: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, das Leben zu leben, was mein Leben ist und nicht das Leben, was andere von mir erwarten. Das ist halt durchgängig Nummer eins. Jetzt muss man mal sehen, das Buch ist geschrieben worden zu einer Zeit, wo die Menschen, die dort gestorben sind, waren halt die typischen Kriegskinder. Ja, ja Das muss man sagen, wo auch in anderen Rahmenbedingungen waren, da ging es ums Überleben. Das muss man mal mit dahinbringen, aber ich glaube, es hat heute noch Allgemeingütigkeit. Das zweite ist: Ich wünschte, ich hätte nicht die ganze Zeit gearbeitet. Dann: Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle zu äußern. Dieses Thema begegnet uns ja auch sehr oft, dass der Stress, der Sturm, auch damit zu tun hat, weil ich eigentlich mich nicht sicher genug fühle, da wo ich lebe und da, wo ich die meiste Zeit verbringe, authentisch mich selbst mit allem inklusive Gefühle zu zeigen und zu präsentieren.

00:13:38: Jörg Weidenfeld Geht es gar nicht raus. Ich muss immer einen Avatar anziehen. I wish I stayed in touch with my friends Genau, das ist das. „ach, wie schön, dass wir uns mal wiedersehen. Wir könnten uns mal wiedersehen, wo man auch eine gute Freundschaft manchmal dadurch definiert, dass man sich jahrelang nicht sehen kann und es ist immer noch wie am ersten Tag, ohne die Tragik nicht zu vergessen, dass man sich jahrelang nicht gesehen hat. Und das Letzte ist ganz spannend: Ich wünschte, ich hätte mir gestattet, glücklicher zu sein. Das ist der Punkt, der an die Konditionalität geht, dass wir quasi, bevor wir nicht was erreicht haben, bevor wir nicht unser Tagwerk erledigt haben, bevor wir nicht dies oder das, Ananas, dürfen wir uns eigentlich nicht erlauben, glücklich zu sein. Also grundlos glücklich zu sein, so wie Kinder uns das vorleben, einfach so im Hier und Jetzt, ist wie verboten. Und da baue ich so ein bisschen die Brücke aus dem Punkt zu deinem Coachee, der mit dieser acht Wochen Pause so ein Stück weit das reflektiert, zu sagen: „Ich kann doch jetzt hier nicht einfach nichts tun und einfach gut drauf sein, ohne irgendwie mir das verdient zu haben.

00:14:51: Jörg Weidenfeld Das fühlt sich wie sittenwidrig an.

00:14:53: Jens Alsleben Ja, ich habe das selber erlebt, als ich mal ein viermonatiges Sabbatical hatte. Da war eigentlich in kein Gespräch, wo die Leute mich nicht gefragt haben: „Okay, wo warst du denn im Urlaub? Also das finden irgendwie alle ganz cool, so das Sabbatical, aber alle fragen mich selbstverständlich: „Wo bist du denn eigentlich hingefahren? Und ich bin nirgends hingefahren Mann, sondern ich war vier Monate lang nur Vater. Ich habe meine Kinder in die Schule gefahren. Ich war mit meiner Frau dann schön frühstücken. Ich habe meine Kinder abgeholt, habe mit denen Hausaufgaben gemacht, habe sich danach mit meinen Kindern beschäftigt, war dann liebevoller Ehemann, als wir dann abends die Schnauze voll hatten und die endlich alle drei im Bett waren und habe vier Monate lang einfach nur meine Rolle als Vater ausgefüllt. Und das war etwas, was doch auch viel Unverständnis ausgelöst hat, so nach dem Motto: „Wieso nutzt du deine Zeit nicht sinnvoller? Du bist ja sowieso Vater, aber du kannst ja mal reisen oder kannst ja was anderes machen als viel Sport und so weiter. Und das zahlt halt wieder genau darauf ein, auf das, was ich eben gesagt habe. Ich habe in den Jahren davor meine Säule, das hatte was zu tun mit dem sozialen Netz sozusagen, mit der Gesellschaft, die habe ich brutal vernachlässigt.

00:16:18: Jens Alsleben Und ich habe einfach diese Batterie sozusagen aufgeladen und damit mein Haus sozusagen wieder in Ordnung gebracht. Und das ist eine sehr individuelle Geschichte. Und stark im Sturm zu bleiben, das noch aufzunehmen, habe ich eben die Erfahrung gemacht, dass jeder von uns spürt dieses Ungleichgewicht. Wir spüren irgendwie vernachlässig ich was, was mir eigentlich total wichtig ist. Und wir glauben dann, dass wir es uns nicht herausnehmen dürfen, uns darauf zu fokussieren. Wir glauben, wir dürfen es uns nicht herausnehmen, einfach mal einen Tag lang freizunehmen, zu einem Freund 700 Kilometer weg von hier zu fahren und mit dem einfach mal einen Tag zu verbringen, weil er uns so fehlt. Und das ist aber genau andersherum. Die Stärke kommt daher, dass wir es uns selbst wert sind, im Sinne unseres Selbstwerts, dass wir es uns selbst wert sind, auf diese Dinge zu achten. Und wenn du dann da runtergefahren bist 700 Kilometer und du kommst dann wieder und du hast dieses Erlebnis gehabt, dann hast du auch eine eine andere Energie, eine andere Kraft, weil du eine Batterie aufgeladen hast, die droht, leerzuge gehen. Und deswegen ist es als Führungskraft auch so wichtig, sich wirklich extrem ernst zu nehmen in den eigenen Bedürfnissen Für die es einen Zugang braucht.

00:17:51: Jörg Weidenfeld Jetzt kommen wir zu der Brücke von eben, wo die Leute gar nicht wussten, wenn sie die Rahmenbedingungen bekämen, das absolute Paradies, Geld ohne Ende, alles erledigt, nicht zu jedem Zugang, dass die Leute gar nicht wüssten, was denn ihr Bedürfnis wirklich ist. Ganz viel ist eine Bedürfnisbefriedigung anderer Bedürfnisse, gerade so Versorgerprogramme, die sich erst gestatten dürfen, zur Ruhe zu gehen, wenn sie alle Bedürfnisse drumherum befriedigt haben. Den meisten fehlt der Zugang und hier möchte ich eine Übung anbieten, für die, die zuhören, was den Zugang angeht. Und das ist echt eine Herausforderung, Leute. 30 Minuten nichts. Ich meine wirklich nichts, nichts, nichts. Handy aus, nichts aufschreiben, nichts nebenher, nichts hören, nichts herumfummeln, nichts hier, Handy spielen, gar nichts. 30 Minuten, Wenn man will auf seinen Atem hören oder sich irgendwie auf ein Klimaanlagegeräusch oder was auch immer. 30 Minuten, nichts. Stellt dir erst mal fest, wie sehr der Griff nach dem … Man süchtet nach dem Griff, nach dem Handy und da kommt die Idee: „Ich könnte jetzt hier mal eben dies und mal das und dann mal eben einen Kaffee und dann mal eben so und so was. Nein. 30 Minuten, nichts. Also die Belohnung ist eine unfassbare Welle an Inspiration, die danach kommt.

00:19:15: Jörg Weidenfeld Also wenn man das macht, man kommt auf ganz klasse Ideen, wenn man einfach mal sich leer denkt, ohne was Neues zu beginnen, sich leer macht. Also Konzentration auf den Atem funktioniert wunderbar. Aber überhaupt mal einen Raum Raum zu schaffen, in dem man die Frage mal wirken lassen kann: Was habe ich denn im Hier und Jetzt für einen Bedürfnis? Und Hier und Jetzt ist wichtig, weil es hat noch nie einer zu einer anderen Zeit gelebt, als im Hier und Jetzt. Das ist die einzige Punkt, in dem wir was wirken können, in dem wir was verändern können, in dem wir was machen können und indem wir Zugang zu uns haben. Sind wir nur im Hier und Jetzt, bei dem gestern und dem morgen? Kann ich also nur jedem raten, das mal auszuprobieren und ihr werdet erstaunt sein, wie schwer das ist.

00:19:58: Jens Alsleben Aber ihr werdet auch erstaunt sein, was das energetisch mit euch macht, wie ihr da rausgeht. Denn ihr kriegt eine Klarheit und eine innere Ruhe und eine auch, die ist eine Selbstbestimmtheit, die ihr so im Alltag, im ständigen Vorbeiflug, so halt gar nicht mehr erlebt. Und das wiederum hat natürlich auch einen großen Impact auf euch in eurer Rolle als Führungskraft im Sturm, sozusagen, weil euer Umfeld das auf jeden Fall bemerken werdet, dass ihr entsprechend klarer, aufgeräumter seid.

00:20:46: Jörg Weidenfeld Und vielleicht noch in der kleinen Bibelbezug: Der Sammert ist auch der Tag, an dem Gott ruhte. Also wo auch tatsächlich eine Referenz dazu gemacht ist, dass die Schaffenskraft auch in einer Balance steht mit der Ruhe, die da ist und sogar in der jüdischen Religionspraxis, dass also sehr, sehr strengen Regeln unterlegen ist, damit die Ruhe auch tatsächlich eingehalten wird. So sind Wir haben auch hier unter anderem Impulse, wo schon andere drauf gekommen sind, dass das vielleicht eine clevere Idee ist, wenn einem die Ruhe durch Lebensumstände mal geschenkt wird, dass das vielleicht genau das richtige Timing ist, wo man das mal annehmen sollte. Ich meine, wir hören von vielen Menschen, die Burnouts die Depressionen haben, die sonst irgendwas haben. Das ist, glaube ich, wenn einem die Lebensumstände so eine Zwangspause – da hat dein Coachee das, glaube ich, gesagt – schenkt, dass das ein Geschenk ist und keine Würde.

00:21:44: Jens Alsleben Genau, das ist ein Privileg und dieses Privileg könnt ihr euch auch selber einräumen, denn unsere eigene Erfahrung ist, dass euch niemand richtet, wenn ihr euch Zeit nehmt für euch, um Klarheit zu gewinnen, weil der Effekt für jeden spürbar ist und am Ende des Tages auch jeder euch herum ja auch nur ein Mensch ist, der gerne seine fünf Säulen gerade hätte. Und da erfordert es ein bisschen Mut, vielleicht, das mal auszuprobieren, tatsächlich festzustellen, dass absolut nichts passiert. In dem Sinne: Also achtet auf eure Zeit, wie ihr sie verbringt. Achtet auf die Signale und 30 Minuten einfach auf einer Bank sitzen und auf den See starren, ist etwas, was euch auf jeden Fall weiterbringen wird. Genau.

00:22:45: Jörg Weidenfeld Und das macht euch stark im Sturm.

00:22:46: Jens Alsleben Und es macht euch auf jeden Fall stark im Sturm. In dem Sinne, wir würden uns freuen, wenn euch die Folge wieder gefallen hat. Wir tun in die Show Notes auch noch mal den Verweis auf die auf die Säulen der Erde. Da könnt ihr euch da noch mal ein bisschen rein fuchsen und wir sehen uns und hören uns bei der nächsten Episode. In dem Sinne, alles Gude aus Hamburg und lieben Gruß an dich, Jörg. Vielen Dank wieder fürs Co-Hosten. Hat wieder einen Haufen Spaß gemacht.

00:23:17: Jörg Weidenfeld Liebe Grüße zurück, liebe Grüße an alle. Ciao. Und wenn irgendeiner von euch eine Super-Story im eigenen Unternehmen erlebt, wird ihr herzlich willkommen, die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten und Vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam, weil ich glaube, ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten. Wir freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzantiger nacheinander zu zähmen, sodass sie Stück für Stück immer weniger werden.

00:23:49: Jens Alsleben Und wenn es euch gefallen hat, dann bitte kommentiert, likt, teilt und verbreitet den stark im Sturm-Podcast in eurer Community. Denn so helfen wir uns gegenseitig dabei, in ungewissen Zeiten stark im Sturm zu stehen. Bis zum nächsten Mal. Macht’s gut. Euer Jens und …

00:24:07: Jörg Weidenfeld Jörg. Arrivederci.

00:24:08: Jens Alsleben Arrivederci. Ciao, ciao.

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