Die heimlichen Spielregeln in Unternehmen erkennen und durchbrechen
Shownotes
Warum handeln wir manchmal aus Angst – obwohl es gar keinen Grund gibt? Warum übernehmen wir Muster, die uns nie jemand erklärt hat? Und was wäre möglich, wenn wir die „heimlichen Spielregeln“ in unserem Leben bewusst hinterfragen?
In dieser Folge sprechen Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld über Ängste, die wir erben – von unseren Familien, unseren Unternehmen und unserer Gesellschaft. Ausgangspunkt ist das berühmte Affenparadox: Ein Experiment, das zeigt, wie schnell wir uns Regeln unterwerfen, die längst keinen Sinn mehr ergeben.
Jens erzählt, wie er sich mit der Geschichte seiner Familie versöhnt hat – und warum Existenzangst kein guter Ratgeber, aber ein weiser Wegweiser sein kann. Es geht um epigenetische Traumata, um das Schrumpfen von inneren Säbelzahntigern – und um die Frage, was passiert, wenn wir plötzlich spüren: Diese Angst gehört mir gar nicht.
Diese Folge ist eine Einladung, eigene Bewertungen zu hinterfragen – und neue innere Freiheit zu gewinnen. Sie zeigt, wie man alte Narrative erkennt, überwindet und durch echte Verbundenheit, Mut und Reflexion ersetzt.
Für alle, die sich nicht länger von unsichtbaren Regeln leiten lassen wollen – sondern selbst bestimmen möchten, wie sie leben und führen.
Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.
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Quellen:
Gibney, E., Nolan, C. Epigenetics and gene expression. Heredity 105, 4–13 (2010). https://doi.org/10.1038/hdy.2010.54
Yehuda, R., & Lehrner, A. (2018). Intergenerational transmission of trauma effects: putative role of epigenetic mechanisms. World psychiatry : official journal of the World Psychiatric Association (WPA), 17(3), 243–257. https://doi.org/10.1002/wps.20568
Kostova, Z., & Matanova, V. L. (2024). Transgenerational trauma and attachment. Frontiers in Psychology, 15. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2024.1362561
Transkript anzeigen
00:00:04: Jens Alsleben Stark im Sturm. Ein Podcast von und mit Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld. Ja. Moin zusammen, herzlich willkommen zu einer nächsten Folge mit mir am Mikrofon. Wie immer der liebe Jörg. Moin Jörg, Moin! Ja und ich grüße euch aus dem schönen Hamburg. Heute geht es um eine Thematik, die mir heute beim Kaffeetrinken bei meiner Mama irgendwie in den Kopf gekommen ist. Nämlich Sind deine Ängste wirklich deine? Und da will ich euch ganz kurz eine kleine Geschichte vorlesen. Der ein oder andere von euch kennt mit Sicherheit das Affenparadox und die Geschichte geht as follows. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sperrte fünf Affen in einen Käfig. In der Mitte des Käfigs war eine Leiter mit Bananen drauf und jedes Mal, wenn ein Affe die Leiter hinaufkletterte, wo die übrigen Affen von den Wissenschaftlern mit kaltem Wasser nass gespritzt. Nach einer Weile wurde jeder Affe, der die Leiter hinaufkletterte, dann von den übrigen Affen angegriffen. Und das führte dazu, dass nach einer gewissen Zeit sich kein Affe mehr traute, auf die Leiter zu steigen, unabhängig davon, wie groß die Versuchung war.
00:01:19: Jens Alsleben Im nächsten Schritt des Experiments entschieden sich die Wissenschaftler, einen der Affen gegen einen neuen auszutauschen. Und natürlich das erste, was dieser neue Affe tat, war, die Leiter hinauf zu klettern, um an die Bananen zu kommen. Das hatte jedoch zur Folge, dass die anderen Affen ihn sofort angegriffen haben und nach mehreren Wiederholungen lernte auch der neue Affe die Leiter nicht mehr hinauf zu klettern, obwohl er gar nicht wusste, warum. Als dann ein zweiter Affe ausgetauscht wurde, wiederholte sich das Spiel aber auch der wurde dann von den zuvor ausgetauschten Affen ebenfalls angegriffen. Und dieser Vorgang wurde von den Wissenschaftlern so oft wiederholt, bis keiner der ursprünglichen Affen mehr im Käfig war. Es blieb also eine Gruppe von fünf Affen, die nie mit kaltem Wasser nassgespritzt worden waren, aber die trotzdem aufgehört haben, die Leiter hoch zu steigen und sich dagegen entschieden, ihrem Trieb zu folgen. Und wenn man jetzt die Affen fragen würde, warum sie eigentlich nicht mehr auf die Leiter klettern, was würden die wohl antworten? Vermutlich folgendes. Keine Ahnung, warum das so ist, aber das läuft hier so und es ist natürlich die Frage an euch Wo in eurem Unternehmen herrschen affenähnliche Zustände?
00:02:37: Jens Alsleben Also wo seid ihr nicht bereit, Dinge zu ändern und übernehmt einfach alte Gewohnheiten, also Ängste, die eigentlich gar nicht eure Ängste sind? Und an dieser Geschichte aufgehangen. Wollen wir heute mal über dieses Thema sprechen?
00:02:53: Jörg Weidenfeld Ja, und das ist in so vielerlei Hinsicht relevant. Es sind ja, wenn wir mal über akquirierte Ängste oder geerbte Ängste oder überlieferte Ängste sprechen. Das fängt ja an mit. Es gibt ein berühmtes Buch, das heißt Kriegsenkel, wo also quasi die geerbten Ängsten von den mehreren Generationen der Großelterngeneration, der Kriegsgeneration, dann deren Kinder, die entsprechende Ängste geerbt haben mit entsprechenden Glaubenssätzen, die damit verbunden sind und mit dieser Erwartungshaltung vom Leben, ähm, wir dann auch ins Leben gehen. Also wie viele Leute, wie viele haben von uns gehört in der Kindheit? Das Geld wächst nicht an den Bäumen und das freudig, wenn wir Schule sind. So scheiße ja wird später noch härter, Dann kommt der Ernst des Lebens, dann kommt dies und das und muss gucken, dass es sicher ist. Und was an der Seite liegen vor Rainy Day. Äh so, also ich meine, wenn man sich mal bewusst wird, wie viele Angststorys man hört, wie viel Angst man hat vor Vorgesetzten. Also stellt euch mal vor, ihr habt.
00:04:00: Jörg Weidenfeld Gleich gibt es einen spontanen Anruf vom Chef und sagt Komm mal vorbei. Wie sehr ist wird einem dann das Machtgefälle bewusst und daraus eine Angst, obwohl man selbst noch gar keine wirkliche negative Erfahrung mit diesem Menschen gemacht hat? Ja, so ist auf jeden Fall ein super spannendes Thema, glaube ich, was in unterschiedlichen Ausmaßen auch jeder von uns hat.
00:04:27: Jens Alsleben Ja, also vielleicht auch da. Ich bin jetzt kein Mediziner und alle Mediziner unter euch mögen mir verzeihen, wenn ich das nicht richtig formuliere. Aber die Epigenetik hat uns als moderne Form der Genetik hat uns ja heute klar vor Augen geführt, dass sich Traumata vererben, und zwar in Form von Enzymen, die sich in den Proteinen schäumen, die die DNA umgeben, anhaften und quasi dann auch mitvererbt werden. Und wir haben. Ich habe gehört, bis zu acht Generationen im Endeffekt die Traumata unserer Vorväter mit geerbt und manchmal handeln wir oder im Säbelzahntiger sprech zu bleiben. Manchmal bewerten wir unbewusst etwas, was wir beobachten als für uns bedrohlich, obwohl wir mit dieser Situation noch nie konfrontiert waren. Also das heißt bei mir zum Beispiel war es so Ich habe mein Leben lang Existenzängste gespürt. Also ich hatte immer große Angst davor, irgendwie mal in ein Loch zu fallen und auf der Straße zu enden. Und ich kann das gar nicht erklären, außer wenn ich zurück gucke und sehe, dass meine beiden Eltern und auch Großeltern als Kriegsflüchtlinge alles verloren haben, ihre komplette Existenz der Familien vaporisiert wurden und die alle an einem anderen Ort mit nichts wieder neu angefangen haben und dieses Traumata auch auf mich übertragen haben.
00:06:18: Jens Alsleben Und was ich dann tatsächlich gemacht habe, das ist jetzt nicht jedermanns Sache, aber ich bin tatsächlich in eine Familienaufstellung gegangen und habe mich mit allen männlichen Ahnen von mir bis 1740, soweit kann ich direkt zurückgehen, an einen Tisch gesetzt und habe mir versucht erklären zu lassen, von denen, wie sie aufgewachsen sind, was sie erlebt haben, also zeitgeschichtlich, Um zu verstehen, warum die so waren, wie sie waren. Und das ausgelöst war eben durch einen meiner Großväter, der ein Nazi war, ein überzeugter Nazi und mich das wirklich mein Leben lang begleitet hat. Die Frage wie viel Nazi steckt eigentlich in mir, weil ich ja auch sein Erbgut trage. Und über diese Familienaufstellung habe ich mich dann quasi versöhnt mit meinen Ahnen und bin dann hingegangen und habe zu meinen Söhnen gesagt Jetzt ist Schluss mit der Erbsünde. Hier ziehe ich eine Linie. In dem Moment, wo ihr drei irgendetwas spürt, was, wo ihr nicht wisst, wieso ihr das habt und das eigentlich gar nicht zu euch passt, dann projiziert das mal zurück auf mich und dann lasst uns darüber reden und ich stelle mich dann der Verantwortung Ortung und und wir gehen da wirklich ins Gespräch miteinander.
00:07:53: Jens Alsleben Damit ihr versteht, woher das kommt.
00:07:58: Jörg Weidenfeld Sehr spannend, sehr spannend. Hast du schon irgendwie, sagen wir mal so ein Event schon mal passiert. Also haben deine Kinder dich dann schon mal angesprochen auf etwas?
00:08:07: Jens Alsleben Ja, wir machen das immer so spaßig. So nach dem Motto Naja, wir wissen ja, woher wir das haben, das haben wir ja von dir. Und dann gab es eben ganz viele Momente, wo ich einfach auch mal erzählt habe, was mir so passiert ist. Die Jungs wissen also sehr, sehr genau Bescheid, was ich für Traumata erlebt habe und auch nicht nur ich, sondern meine Eltern Großeltern. Und das ist übrigens auch im Coaching was, was wir gerne machen. Dass die so genannte Lifeline Übung, dass wir gerade wenn wir mit Führungsteams arbeiten, hingehen und sagen Zieh mal eine Linie, deine Lebenslinie sozusagen. Und dann trag mal ein entlang der Jahreszahlen. Was waren jetzt besondere Glücksmomente für dich und was waren besonders schlimme Momente? Da wie ich hier zum Beispiel als junger Student meine damalige Freundin bei einem Autounfall verloren habe, was für mich ein traumatisches Ereignis war, was sehr, sehr viele Dinge dann letztendlich ausgelöst hat bei mir. Und dann lassen wir diese Lifeline sozusagen die Leute ihren Kollegen erklären. Und was dann einsetzt, ist ein viel, viel, viel besseres Verständnis dafür, warum bestimmte Bewertungen eben vorgenommen werden.
00:09:27: Jens Alsleben Und die Leute fangen dann an, auch viele Dinge, die sie vorher vielleicht auf sich bezogen haben, beim anderen lassen zu können. Also selber nicht in eine in eine falsche Bewertung zu gehen, sondern in bestimmten Situationen zu sagen okay, jetzt spinnt er wieder, weil sein Opa damals keine Ahnung den Bauernhof angezündet hat, aber es hat nichts mit mir zu tun. Ich kann höchstens dann auf ihn zugehen und sagen Du, pass auf, ich glaube, du siehst jetzt wieder den brennenden Hof. Komm mal runter. Ich glaube, du bewertest die Situation falsch. Und das ist eine sehr wirkmächtige Übung, auch im Corporate Kontext, um genau das, nämlich ererbte archaische Verhaltensmuster, Glaubenssätze, Traumata in irgendeiner Form zumindest mal konstruktiv anzugehen.
00:10:14: Jörg Weidenfeld Ich glaube eben auch, dass das Bewusstwerden ist eigentlich das der wesentliche Erfolg in dieser Übung. Also dass die Dinge, die unbewusst sind, dass die jedem als einem bewusst werden, auch selber klar sind. Was aber denke ich auch wichtig ist Es darf nicht dann die Legitimation sein, um für sich zu sagen okay, und deswegen kann ich da immer Feuer frei, weil jetzt hat ja jeder Verständnis, sondern es geht darum, sich über die Bewusstwerdung, die Themen loslassen zu können. Also indem ich eine Angst als eine ererbte Identifiziere und entlarve. Darf ich Sie dann auch loslassen? Ja.
00:10:49: Jens Alsleben Ja, Ja. Loslassen will ich. Vielleicht ein bisschen korrigieren, weil sie wird ja nie weg sein. Aber du kannst die Angst im Sinne der Gustav Gustav'schen SäbelzahntigerMythologie. Du kannst die Angst schrumpfen und sie zu einem weisen Ratgeber machen. Also Beispiel meine Existenzangst. Als ich mich dann selbstständig gemacht habe, habe ich mich tatsächlich hingesetzt und habe gesagt Okay, was muss ich eigentlich tun, um meiner Existenzangst, die nun mal da ist? Aber ich sage mal, den Raum zu geben, dass sie nicht anfängt zu quieken. Ja, und habe dann eben gesagt okay, ich mache ganz viele sehr gute und tief tiefgehende Weiterqualifizierungsmaßnahmen. Also ich mache einfach möglichst gute Dinge, damit ich wirklich weiß, was ich tue, damit ich eben hohe Qualität auch meinen Kunden versprechen kann. Das heißt also, ich habe tatsächlich angefangen, mit meinen kleinen geschrumpften Säbelzahntigern tatsächlich immer in den Dialog zu gehen. Ich nehme das ernst und ich lass mich, lass sie, aber mich nicht mehr kontrollieren. Und das ist das, was du sagst. Hinweis als Signalgeber wichtig, aber dann muss ich, anstatt vom Reiz direkt in die Reaktion zu gehen, mir eine Millisekunde länger Zeit geben, die ich dafür nutze, um dann quasi auf die Metaebene zu gehen, zu beobachten, was passiert da eigentlich gerade mit mir?
00:12:21: Jens Alsleben Aha, da ist er wieder, der Existenzangst. Hat sie hier eine Berechtigung? Nein, hat sie nicht. Also muss ich ihr jetzt im Prinzip nicht folgen und mich irgendwie verkrampfen, sondern alles ist gut und ich kann ganz bewusst eine andere Handlung vollziehen, als ich vielleicht unterbewusst gemacht hätte. Also dieses bewusste Umgehen Damit ist glaube ich auch der der Weg in die Freiheit, in die innere.
00:12:47: Jörg Weidenfeld Mir fällt gerade ein Clip ein von Will Smith, der also wenn ihr das mal googelt auf YouTube will Smith fear, Dann erscheint eine Rede, die er in der Talkshow gegeben hat, über das Fallschirmspringen. Und zwar war mit ein paar Freunden in, äh, in Dubai und die haben also abends in einer illustren Runde ein bisschen angeschickert gesagt Oh ja, morgen gehen wir Fallschirmspringen. So, und als dann der Alkohol verstoffwechselt war und dergleichen, trat dann die Angst ein. Wie haben wir das jetzt echt verabschiedet? Und war das jetzt echt beschlossen? Am anderen Morgen am Treffpunkt waren sie plötzlich alle da. So und also der hat also durch die Hölle gegangen vorher. Der hat nachts nicht geschlafen. Du kannst dein Frühstück nicht genießen mit allem. Und dann wollte aber auch nicht der Feigling sein, der dann da nicht mitspielt und alle drumherum waren so Ja, mein Alter war bei Navy Seals und dies und das also. Und er hatte die Knie. Er hatte die Knie weich. Also mit dem Tandemflieger dahin. Also. Terror, Terror, Terror bis zum eigentlichen Absprungpunkt.
00:13:47: Jörg Weidenfeld So, und er hat gesagt und die Sekunde, in der er abgesprungen ist, war es ein reiner Blitz. Ja, es war ein großartiges Gefühl. Dieses Gefühl, irgendwie zu fliegen und irgendwann dann sicher zu landen mit dem Thema. Und er hat also gesagt, in dem Moment der maximalen Gefahr, als sie wirklich tatsächlich da war, war gar keine Angst mehr da. Also das stützt ein bisschen das Wie. Du stellst dich deiner Angst und gehst eigentlich dahin. Und indem du das tust, verschwindet die Angst, dass der wirkliche Terror war in all der Zeit bis vor dem Absprung. Ja, für den es fachlich sachlich eigentlich keinen Grund gab. Ja, so und da hat es vielleicht einen Grund gegeben hätte, war die Angst weg. Und wo er also seine Schlussfolgerung sagt Gott hat die geilsten Sachen hinter die Angst gesetzt. Ja, so als wenn einem das gelingt, das abzulehnen. Also das ist der die die Ermutigung da drin. Ja. So dass also da ist ganz viel ein ganz großer Schatz hinter seiner Angst, die besonders die, die die Ängste, die einem einem sehr davon abhalten, eigentlich den Weg zu gehen, den man gehen möchte.
00:14:56: Jörg Weidenfeld Also wenn ich jetzt dein Unternehmertum mal als Beispiel nehme, was, wenn das dein Herzenswunsch ist, sich selbstständig zu machen und deine Angst würde dich so paralysieren, dass du das, was du eigentlich machen willst, nicht machen kannst und dem unerfüllten Wunsch auch immer im System hinterher bringst? Ich glaube, das ist eigentlich der, der der wesentlichste, die wesentlichste Belohnung hinter dieser Übung. Seine Ängste, besonders die geerbten Ängste, denen bewusst zu werden und die händelbar zu machen. Weil, wenn es weil wir also ganz viel. Also wenn wir das nicht tun, dann leben wir in den Tag mit einer dominanten Bilder, Vielfalt von Vorstellungen, die beängstigend sind, ohne dass sie mit der Realität eigentlich irgendwas zu tun haben.
00:15:45: Jens Alsleben Ja, ich meine, wir folgen dann unbegründeten Erwartungshaltungen, die sich aufgrund von Erlebnissen unserer Vorvätern entwickelt haben, aber überhaupt nichts zu tun haben mit unserer aktuellen Situation. Also ist für mich, das ist für mich der maximale Punkt von zum Thema gelebt werden. Also dann lebe ich nicht aktiv, sondern dann werde ich gelebt von Erlebnissen meiner Vorfahren, die sich dann in Erwartungshaltungen auf das, was vielleicht kommen könnte, ummünzen, die mein Handeln steuern.
00:16:26: Jörg Weidenfeld So, und dann kann es In dem einen Fall sind es die Vorfahren. Aber du kannst auch Überlieferungen von Sag jetzt mal Kollegen, du kommst in eine Abteilung rein. Da sind wir bei dem Beispiel Super. So wie der dann von 20 Ängsten erzählen, die du nicht hast und plötzlich nimmst du die auch an.
00:16:42: Jens Alsleben Und das ist übrigens auch mal ganz interessant. Ich habe vor, das bestimmt schon 30 Jahre her mal ein Buch gelesen von zwei Beratern von AT Kearney und das hieß Hidden Rules. Ich hoffe, ich erinnere mich da richtig. Und in diesem Hidden Rules ging es darum, dass Sie aufgezeigt haben, dass Ihr Beratungsansatz damals 40 Jahre her, dass Sie den Beratungsansatz gewechselt haben von Prozessberatung hin zu Was gibt es denn hier im Unternehmen für heimliche Spielregeln? Also die Affenregeln sozusagen, weil sie eben auch festgestellt haben, dass die Affenregeln die eigentlichen Regeln sind, die alle befolgen. Das heißt, die, die tatsächlich niedergeschriebenen Regeln, sind noch nicht mal ansatzweise so stark wie diese heimlichen Spielregeln, weil die heimlichen Spielregeln tatsächlich dazu führen, dass die Menschen sagen Wenn ich die nicht befolge, dann schadet das meiner Sicherheit, meiner Perspektive und meiner Kontrolle. Also das sind die tatsächlich handlungs steuernden Regeln. Und deswegen ist es unbedingt wichtig für jeden, der neu ins Team kommt oder der mit Teams arbeitet, zu versuchen zu verstehen, Wie sind denn eigentlich diese heimlichen Spielregeln und wie?
00:18:03: Jens Alsleben Was müssen wir tun, um die heimlichen Spielregeln so anzupassen, dass sie wieder zum heutigen und zukünftigen Kontext passen? Ja, spannend. Ja, also fand ich, fand ich total cool und ich bin seitdem da extrem sensibilisiert darauf und versuche das auch immer anzusprechen. Also das ist dann auch häufig dieser Elefant im Raum. Weil genau wie in diesem Affen. Beispiel Wenn ich die Leute dann frage Wieso macht ihr das jetzt so? Warum folgt er denn eigentlich diesen Regel? Ich kriege ja immer die Antwort Ja, keine Ahnung. Gute Frage. Wissen wir nicht wirklich. Und allein dann, in dem Anstoßen durch diese Frage, liegt dann auch die Kraft, die Dinge einfach zu ändern. Weil da sitzen dann plötzlich diese fünf neuen Affen in einem Raum, werden mit dieser Frage konfrontiert und kommen dann zum Schluss, weil es ja alles sind ja keine Affen, sondern sind ja hochintelligente, auch auch erfahrene Leute, dass sie dann sagen Oh wow, ja, jetzt, wir verstehen jetzt, es gibt gar keinen Grund, dieser Regel zu folgen.
00:19:13: Jens Alsleben Wir schaffen die einfach ab oder wir verändern die und dann werden neue Regeln gesetzt, auch heimliche Spielregeln, die dann auch eine andere Dynamik erzeugen. Die Leute sind dann plötzlich einfach aufgelöst im Sinne von Wir haben hier ein Problem aus der Welt geschaffen und wir können gemeinsam mit einer anderen Dynamik weitermachen.
00:19:35: Jörg Weidenfeld Und wenn wir jetzt mal hingehen und wir machen mal eine zeitliche Fortschreibung davon. Wenn wir also in diesen Programmen weiterleben, sozusagen auf dem engste getriebenen Autopiloten, so will ich jetzt mal zitieren, darf ich hätte gesagt, das Leben ist eine sexuell übertragbare, tödliche Krankheit. Ja, so, das heißt also, keiner von uns kommt hier lebend aus der Nummer raus? So, und wieder ein schönes Buch. Das heißt The Top Five Regrets of the Dying. Ja. So, das ist, ähm. Will ich gerade Hieß die Dame. Genau. Ähm, ähm. Bronnie Ware war das ja nun mal die Kurz zu erwähnen ist nämlich eine Nummer eins. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, das Leben zu leben, was genau zu mir gehört und nicht das Leben, was andere von mir erwarten. Ja, das ist die Nummer eins. Reue. Die Menschen haben, kurz bevor sie sterben. Ja, und ab jetzt, wenn ihr das hört, gibt es keine Entschuldigung mehr. Das ist nicht zu ändern.
00:20:34: Jörg Weidenfeld Ja. Also, dann müsst ihr euch dreimal an die eigene Nase fassen. Wenn ihr auf dem Sterbebett euch dann dieses gleiche Ding als Nummer eins erzählt. Nee, so sagt man. Ich wünschte, ich hätte nicht die ganze Zeit mich mit Arbeit beschäftigt. So ist ja auch so etwas. Wir, äh, wir haben ja aus der Not und aus dem Leidenden Tugend gemacht. Also, wenn wir sagen, mein Leben war leicht, da gucke ich jeder lächelnd an, aber nee, nur die Harten kommen in den Garten, da kriegen wir Applaus für. So, und dann Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt. Wir sind wieder bei Mut. Meine Gefühle zu äußern, ist eine ganz andere. Nee, das ist eine ganz andere Angst, die auch überall drin sind. Wenn ich mich zeige, mit allem drum dran, mich verletzlich mache, dann ist das sehr gefährlich. Und damit ist das wie ein Leben unterm Schalldämpfer. Dann stay in touch with my friends. So also, dass man wirklich die Freundschaften, die man und das macht man, wenn man dann mal Zeit hat zwischendurch, nachdem man mit all seinen Pflichten zu tun hatte Nee.
00:21:27: Jörg Weidenfeld So und dann? Ich hätte mir. Ich wünschte, ich hätte mir mehr erlaubt, öfter erlaubt, glücklich zu sein. Einfach mal bedingungslos. So, Und ich glaube, das ist so ein Thema fürs normale Bewusstmachen, selbst wenn es alle anderen auch tun. Und selbst wenn alle um einen herum den gleichen Narrativ mit den gleichen Ängsten pflegen, heißt das noch lange nicht, dass das gut und richtig so ist, das so zu tun. Und ich hoffe, dass dieser Podcast euch so ein bisschen dazu inspiriert hat, dieses Thema diesem Thema zu begegnen und wirklich dann auch diese diese Säbelzahntiger gut zu schrumpfen. Insbesondere wenn man weiß, dass die geerbte Haustiere sind und noch nicht mal mein eigener.
00:22:12: Jens Alsleben Genau in dem Sinne. Wir freuen uns auf die nächste Folge mit Euch und wünschen euch jetzt erstmal alles Gute und bleibt wie immer stark im Sturm.
00:22:21: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine super Story im eigenen Unternehmen erlebt hat, der Herzlich willkommen, die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten. Und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube, paar erfolgreiche Kriegsgeschichten freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.
00:22:50: Jens Alsleben Und wenn es euch gefallen hat, dann bitte kommentiert, liked, teilt und verbreitet den starkem Sturm Podcast in eurer Community. Denn so helfen wir uns gegenseitig dabei, in ungewissen Zeiten stark im Sturm zu stehen. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut, Euer Jens und Jörg.
00:23:09: Jörg Weidenfeld Arvid.
00:23:09: Jens Alsleben Arvid! Archie, Schau.
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