Boah, geil, Sturm - So wird jeder Sturm zum Spaßfaktor
Shownotes
Was wäre, wenn du in der Krise nicht erstarrst – sondern „Boah, geil, Sturm!“ sagst? Was wäre möglich, wenn du als Führungskraft nicht Angst verbreitest, sondern Zuversicht – und damit die Energie für echte Veränderung freisetzt?
In dieser Folge sprechen Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld über die Macht von Bewertungen – und warum Hoffnung nicht naiv, sondern notwendig ist. Es geht um den Unterschied zwischen Drama und Klarheit, um toxische Unternehmensrituale in Krisenzeiten – und um das, was wirklich hilft: Orientierung, Richtung und der unbedingte Glaube daran, dass der Weg sich lohnt.
Jens erzählt von Teams, die sich im Feuer neu erfinden mussten – und daraus gestärkt hervorgegangen sind. Jörg bringt Beispiele aus der Sanierungspraxis und zeigt, wie Führungskräfte mit dem richtigen Narrativ selbst in schwerem Sturm Vertrauen und Handlungsfähigkeit erzeugen können.
Diese Folge ist eine Einladung, die Perspektive zu wechseln. Weg von Angst – hin zu Gestaltungswillen. Für alle, die wissen: Der Sturm kommt sowieso. Die Frage ist nur – mit welchem Mindset wir ihm begegnen.
Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.
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Quellen:
Bernard Banks, & Douglas Lindsay. (2020). Reframing and Leader Development. Journal of Character and Leadership Development, 7(3). Retrieved from https://jcldusafa.org/index.php/jcld/article/view/77
Jaya, K. (2016). A concept analysis of Cognitive Reframing. Academia. https://www.academia.edu/28844901/AConceptAnalysisofCognitive_Reframing
Eden, D. (1992). Leadership and expectations: Pygmalion effects and other self-fulfilling prophecies in organizations. The Leadership Quarterly, 3(4), 271–305. https://doi.org/10.1016/1048-9843(92)90018-b
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00:00:04: Jens Alsleben Stark im Sturm. Ein Podcast von und mit Jens Alsleben und
00:00:09: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld.
00:00:14: Jörg Weidenfeld Hey, hallo ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer neuen Folge mit hier im Raum sind natürlich wieder der liebe Jens.
00:00:23: Jens Alsleben Moin.
00:00:25: Jörg Weidenfeld Und ich. So, und heute haben wir ein Thema mitgebracht. Ähm, ich meine, ihr kennt ja Jens Marke Stark im Sturm. Das heutige die heutige Episode steht unter dem unter der Überschrift Boah geil, Sturm, Was wäre denn, wenn es klappt? Was wäre denn, wenn wir hingehen und einer Krise, einem Marktabschwung, einem Umsatzthema, einem Kostenthema mal begegnen mit Boah, geil. Also das als Eröffnung zu nehmen Für eine radikale Änderung zum Besseren. Erster Impuls dazu ist schon geil.
00:01:11: Jens Alsleben Erster Impuls ist Boah, geil. Sturm ist eine Bewertung. Und in dieser Bewertung liegt Hoffnung und liegt Klarheit und liegt Selbstvertrauen Und liegt das, was auch die Navy Seals ja immer so schön adressieren der unbedingte Glaube an das Gelingen der Mission, der unbedingt notwendig ist für das Gelingen der Mission? Dass mein erster Impuls dazu.
00:01:49: Jörg Weidenfeld Da fällt mir dazu tatsächlich ein Bibelzitat ein. Markus elf, 24 Betet um was ihr wollt. Glaubet nur, dass ihr erhalten habt, und es wird euch werden. So was. Das unterstützt genau dieses.
00:02:04: Jens Alsleben Manifestieren bei den Esoterikern. Ja, und der feste Glaube daran, dass das, was man so gerne hätte, eigentlich schon da ist. Und da sind wir dann allerdings bei einem ganz wichtigen Punkt, weil wenn ich mir vorstelle, dass ich das, was ich gerne hätte, eigentlich schon gehabt habe und mich in dieses Gefühl hineinversetze, dann produziere ich einen biochemischen Cocktail, der mich tatsächlich dann auch kreativ innovativ sein lässt, offen sein lässt, für Neues neugierig sein lässt. Dann bin ich tatsächlich in der Lage, mir einen Cocktail zu brauen, der mich ins volle Bewusstsein bringt. Und das ist ja dann wiederum das, was ich brauche, um dann auch Boah, geil Sturm diesen etwas härteren Winden auch mit Klarheit entgegentreten zu können.
00:02:57: Jörg Weidenfeld Genau. Genauso wie kein Hochseilartist auf dem Hochseil steigt, wenn er davon ausgeht, runter zu fallen.
00:03:02: Jens Alsleben Ja, genau.
00:03:03: Jörg Weidenfeld Und den kann man. Den Hochseilartisten kann man auch gut nehmen, weil es ist ja sachlich betrachtet eine gefährliche Situation, auf so einem Ding rumzulaufen. Und ja, das Risiko, dass man runterfällt für Normalsterblichen, ist ja groß. Also man kann nicht sagen absolut. Für den Hochseilartisten ist es das nicht.
00:03:22: Jens Alsleben Ja. Ja, genau. Ja, genau. Und es ist übrigens auch, als ich die Ausbildung gemacht habe, zum Keynote Speaker. Dann war es ja auch so, dass wir gelernt haben, uns vorzubereiten, indem wir die Situation, wie wir auf der Bühne stehen, unseren Vortrag halten und hinterher Applaus vom Publikum bekommen, dass wir uns da reinfühlen konnten, damit wir dann in der Situation, wenn wir tatsächlich auf der Bühne stehen, das als eine Gewohnte auch auch emotional als als eine gewohnte Situation nehmen, die wir auch voll genießen können, weil wir ja schon wissen, was passiert. Das ist nämlich einfach ein cooler Vortrag wird und wir dann hinterher auch Applaus vom Publikum kriegen.
00:04:11: Jörg Weidenfeld Und wenn es mal den coolen Vortrag nehmen ich schlage mal die Brücke zu der Unternehmenssituation. Ich denke an diese typischen Auftaktveranstaltungen, die jeder aus Unternehmen kennt, wenn der Obervorturner den Meetingraum betritt, mit einem betroffenen Gesicht und sagt Äh, Zahlen sind schlecht. Ja und Sense of urgency. Also es kommen diese ganzen Schlagworte Sense of Urgency, Cost, Reduction, Hiring freeze, äh, was auch immer man sich da einfallen lässt. So, wo dann erstaunlicherweise alle Leute erstmal eingeschworen werden auf die Vorstellung des Scheiterns. Also wenn wir jetzt mal über das Mentale vorbereiten.
00:04:52: Jens Alsleben Ja.
00:04:52: Jörg Weidenfeld Der Leute, also man will eigentlich haben, dass die konstruktiv nach Lösungen suchen.
00:04:57: Jens Alsleben Ja, genau.
00:04:58: Jörg Weidenfeld Ja, und das Priming passiert voll auf Wir fahren voll vor die Wand. Sense of urgency, Leute. Ja, wir fahren voll vor die Wand. Ja, So, also ganz viel Drama. Dabei ist das Drama total kontraproduktiv. Man meint, wenn man kein Drama erzeugt, bewege ich die Leute nicht dazu, diszipliniert was zu machen.
00:05:15: Jens Alsleben Ja, richtig. Richtig.
00:05:16: Jörg Weidenfeld Aber ich. Aber ich richte die perspektivisch auf die komplett falsche Richtung aus.
00:05:22: Jens Alsleben Also was? Was vielleicht ein schöner Anker sein kann, Kommt mir jetzt gerade im Kopf. Ist Majestics denn.
00:05:31: Jörg Weidenfeld Von Asterix, der.
00:05:32: Jens Alsleben Den alten Druiden, der diesen Zaubertrank.
00:05:36: Jörg Weidenfeld Miraculous Miraculous.
00:05:39: Jens Alsleben Miraculous. Entschuldigung. Ach, gut. Ja, wunderbar. Gott sei Dank haben wir einen Experten. Ja, aber genau das ist es doch. Das steht. Da stehen die römischen Truppen vor dem Tor. Und ich kann entweder einen Trank brauen, der die Leute lähmt und lahm macht und in eine depressive Stimmung versetzt. Oder ich kann so einen Zaubertrank brauen, denn die Leute trinken. Und selbst wenn es Placebo ist, aber daran glauben, dass er auf jeden Fall erfolgreich in die Schlacht ziehen können, auch wenn man das so martialisch sich anhört. Aber eine Krisensituation ist grundsätzlich erstmal ein Battle. Ja, und ich muss natürlich als Vorgesetzter diesen Zaubertrank brauen. Ja, und ich muss natürlich auch die Rezeptur dafür beherrschen. Und jetzt kommt immer dieses Thema. Na ja, aber wie soll ich denn die Leute anfeuern, wenn ich selber Sorgen und Ängste habe? Ja. Get it. Angst haben oder sich Sorgen machen oder das als bedrohlich empfinden, das haben wir ja schon oft genug besprochen, Das lässt sich ja gar nicht vermeiden.
00:06:55: Jens Alsleben Aber ich kann natürlich hingehen und es auf verschiedene Arten bewerten, was ich da beobachte. Klassische Bewertungshelfer, Säbelzahntiger, Gustav und so, und ich habe die Verpflichtung als Führungskraft, an der sich alle ausrichten, die Dinge zumindest so neu zu bewerten, dass ich wieder Hoffnung erzeuge.
00:07:19: Jörg Weidenfeld Ja, eine Antwort, die die Richtung angeht, in der die Leute schauen. Denke ich an das Beispiel von Henry Ford, wie es beschrieben ist in dem Buch Think and Grow Rich von Napoleon Hill ist übrigens eine sehr empfehlenswerte Lektüre. Und zwar ging es da um das Beispiel der des Zwölfzylindermotors, wo Henry Ford gesagt hat Zu den Ingenieuren bauen wir den Ingenieure haben gesagt geht nicht, probiert trotzdem geht nicht, probiert trotzdem. Bis das dann letztendlich gelaufen ist. Ja so also diese Der Glaube übersetzt sich. Also wenn man sich die Frage stellt glaube ich an das Ziel oder nicht eigentlich in der Entscheidung dahin zu gehen? Also wenn ich als Führungskraft in der Lage bin zu sagen okay, Krise ist zwar so, aber ich sage euch, da wollen wir landen. Wir haben entschieden, dass das Unternehmen dahin umbauen, damit das so funktioniert. Ja, ja. So, und dann die Entscheidung ist die ultimative, der ultimative Beweis für den echten Glauben. Wenn ich bereit bin, Entscheidungen zu treffen. Das machen wir. Und dem alles unterzuordnen.
00:08:22: Jens Alsleben Und das Spannende ist also rein energetisch. Ich Ich muss ja gerade daran denken. An mich selber. Ich habe, warum auch immer, ich bin damit auf die Welt gekommen. Ich. Ich kann es nicht erklären, aber ich habe immer gewusst, dass ich mal ein erfolgreiches Leben haben werde. Ich konnte. Ich konnte das nicht erklären, aber ich wusste ich. Ich muss mir um mein Leben keine Gedanken machen. Ich kriege das auf jeden Fall hin und dieses Ziel, was so klar war, hat mich dann im Endeffekt auch dazu gebracht, alle Dinge, die da auf dem Weg zu erledigen waren, auch einfach zu erledigen. Ich würde mal sagen, ich bin durch die durch die meisten Probleme einfach auch irgendwie durch gelaufen, weil ich sie auch als als notwendig irgendwie akzeptiert habe. Aber ich bin an diesem, an diesen Problemen nie hängen geblieben oder daran zerbrochen oder wie auch immer, weil ich irgendwie die absolute Sicherheit habe, dass alles gut wird und ich da rauskomme. Ja, und das ist natürlich auch im Corporate Kontext auch energetisch einfach nicht zu unterschätzen, wie wichtig es ist, dass die Leute spüren, die Oberste Heeresleitung ist sich absolut sicher, auch wenn es irgendwie schwierig wird.
00:09:43: Jens Alsleben Wir kommen am Ende wo raus, wo wir rauskommen wollen und alles wird gut werden.
00:09:49: Jörg Weidenfeld Und es ist auch so, wenn ich jetzt noch mal die. Ich habe gerade an meine historischen Sanierungsfälle gedacht, die hatten auch alle das gleiche Phänomen wie von den gebrochenen Beinen. Also dass da, wo das gebrochene Bein wieder zusammenwächst, es stärker ist, als es als der Knochen vorher je war. Also es ist ja immer so, das sind alles Wendepunkte. In Zeit sind all diese Krisen, Transformationen immer Wendepunkte zum Besseren, weil die notwendig waren. Die Krise war quasi notwendig, um endlich mit den Dingen aufzuräumen, die dem Unternehmen immer im Weg standen. Also die, die da rauskommen, die sind meistens 100.000 mal leistungsstärker und resilienter als als sie vorher gewesen sind. Also so eine Krise ist auch immer unheimlich heilsam. Und wenn wir mal sehen, gerade im Großkonzern Umfeld, wo man sagt immer die langsamen Tanker, die bewegen sich in Millimetern, wenn satte Krise da drin ist, bewegen die sich auch schneller.
00:10:42: Jens Alsleben Na ja, ich habe mit einer Firma gearbeitet. Das fand ich auch total geil mit der, mit der ersten und zweiten Führungsebene. Und die hatten vor ein paar Jahren ein Feuer, was die Firma komplett in Schutt und Asche gelegt hat. Und dann mussten die Jungs und Mädels darum kämpfen, innerhalb kürzester Zeit nicht nur komplett neue Produktionsanlagen zu installieren, sondern die auch ans Laufen zu bringen und dann wieder in die Produktion einzusteigen. Und die sind da rausgekommen als Führungsteam in einer gemeinschaftlichen Verbindung. Das ist geradezu brutal. Wie gut die sich verstehen, wie die aufeinander abgestimmt sind, wie hoch das Vertrauen war, ineinander und haben ihr Geschäftsmodell komplett transformiert. Weil die das, was die gemacht haben, während dieser fürchterlichen Zeit zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben, nämlich Die haben sich einen neuen Slogan gegeben und der Slogan heißt Wir machen das Unmögliche möglich. Ja und? Und aus dieser Energie dieses fast nahen Totalverlusts hat sich jetzt ein echter Wettbewerbsvorteil entwickelt. Weil die sind in den Prototypenbau eingestiegen und nehmen nur Aufträge an, wo ihre Kunden sagen Wir haben alles probiert, wir kommen hier nicht weiter.
00:12:18: Jens Alsleben Da muss ich gerade dran denken, was da für eine für eine Kraft entstanden ist. Und auch für einen, für einen, für eine Identität, die jetzt in diesem Unternehmen herrscht. Das finde ich.
00:12:28: Jörg Weidenfeld Eine Sache, die dabei auch noch wichtig ist Wenn du in so einer Krise bist, weißt du, dass du alles loslassen kannst, was vorher war, weil es einfach nicht mehr funktioniert hat. Das heißt, dann kannst du wirklich von neu anfangen. Das Schlimme sind ja immer diese graduellen Verschlechterungen. Ein bisschen hier, ein bisschen ein bisschen schlechter hier und dann ist keine. Keiner der einzelnen Events ist Grund genug dazu, eine radikale Änderung durchzuführen.
00:12:51: Jens Alsleben Ich sag nur Corona und Digitalisierung. Ja, gutes Beispiel Corona von Corona war nur Datenschutz und du durftest also den Laptop nicht mit nicht ohne Handschuhe anfassen, geschweige denn zu Hause in die Steckdose stecken, weil das war ja großartig, was da der böse Feind alles mit machen kann. Und dann kam Corona und plötzlich waren wir alle im Home Office und haben alle digital gearbeitet. Und Datenschutz spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Und das fand ich halt auch. War für mich der Augenöffner, wie bekloppt teilweise Richtlinien sind. Ich habe dann für mich diesen Spruch kreiert Je älter ich werde, desto weniger Regeln gibt es, an die ich wirklich glaube. Ja, weil es einfach Schwachsinn ist. Und Regeln sind aufgestellt und Prinzipien in der Vergangenheit und im Heute und vor allen Dingen fürs Morgen können diese Regeln unter Umständen überhaupt nicht mehr halten oder sogar kontraproduktiv sein. Das heißt, ich muss theoretisch ja alle Prinzipien und alle Regeln auch immer ein Stück weit infrage stellen können.
00:13:59: Jörg Weidenfeld Aber hier sagst du was ganz Wichtiges die Regeln, die sind ja nicht nur dafür da. Also die sind ja nicht entstanden, nur alleine, weil wir Bürokratie geil finden, sondern sie entstehen ganz oft auf dem Rücken des Bedürfnisses, sich abzusichern. Indem ich mich an die Regel gehalten habe, bin ich über für das Ergebnis nicht mehr verantwortlich. Zumindest kann mich keiner haftbar machen. Also der Narrativ, den wir hier hören in der Angstmedikationen, gerade wenn es kriselt oder gerade wenn die Zeiten tough sind oder wenn etwas passiert, dass die Leute sagen okay, ich möchte mich gerne halten, ich habe den Prozess eingehalten. Ich habe mich an das Regelwerk gehalten, ich habe gehorcht. Also darf man eigentlich mich nicht für das bestrafen, was am Ende dabei rauskommt. Denn für jeden, der in diesem Herbst. In einem anderen Podcast hatte ich ja schon mal gesprochen. Es ist ja in der Phase der Sanierung. Du fängst ja an, wo die Leute eigentlich nur einen negativen Narrativ gehört haben über eine lange Zeit. Dann kommst du dahin als Sanierer und erzählst eigentlich eine andere Story.
00:14:57: Jörg Weidenfeld Die glauben sie dir natürlich am Anfang nicht, aber sie glauben mir, dass ich sie glaube. Und über diese Brücke gehen sie dann ein Stück weit. Aber vorher, wenn du hingehst und du willst überleben in dem Unternehmen, hast aber nicht den Glauben an den Erfolg, dann managest du dich selbst an! Ich halte mich aber aus dem Schussfeld, weil ich halte mich an alle Regeln und ich sorge dafür, dass ich nicht derjenige bin, der eigenverantwortlich kreativ tätig wird. Weil wenn das nämlich dann falsch ist, bin ich der Erste. Ja. So, also ganz viel Bürokratie entsteht auch nicht top down, sondern entsteht bottom up, weil Leute Regeln und Vorgaben gerne haben, um diese Art von Angst zu managen.
00:15:38: Jens Alsleben Und ja, ich meine, es ist auch okay. Es gibt natürlich aufgrund der der unterschiedlichen Charaktereigenschaften und der unterschiedlichen Prädisposition. Von uns allen gibt es natürlich Leute, für die ist diese Ordnung und gewisse Regeln wichtig, weil sie dadurch Sicherheit, Perspektive und Kontrolle haben. Und das ist auch das ist auch absolut in Ordnung und solche Leute brauchen auch eine gewisse Struktur und sollten eben auch nicht ständig mit Strukturänderungen konfrontiert werden, weil das bringt die Leute dann tatsächlich in den Fight or Flight Modus. Ja, was, was natürlich auch wieder kontraproduktiv ist. Aber was wichtig ist. Also ich habe gar nichts gegen Regeln und ich finde auch Regeln als Absicherung für bestimmte Situationen extrem wichtig und sinnvoll. Aber die Regeln sind immer kontextbezogen und wenn der Kontext sich ändert, dann müssen sich Regeln ändern. und ich kann nicht sagen wie jetzt, was weiß ich die FIFA, die ja auch immer mal wieder Regeln geändert hat. Ich kann halt nicht sagen, wenn das Spiel deutlich schneller wird, behalte ich alle Regeln bei wie 1920. Funktioniert nicht, weil dadurch das Spiel behindert wird.
00:16:57: Jens Alsleben Ich muss Regeln anpassen, damit es im aktuellen Kontext eben auch nicht hinderlich, sondern förderlich sind und die Rahmenbedingungen die richtigen Rahmenbedingungen setzt für den aktuellen Kontext. Aber das heißt auf der anderen Seite ich muss auch im Sinne von Agilität, ich muss ein Mindset kreieren, dass die Leute tatsächlich die Regeln hinterfragen dürfen, ohne dafür sanktioniert zu werden. Weil Regeln hinterfragen, Regeln anpassen an den jeweiligen Kontext ist ein ganz wichtiger Bestandteil, um Unternehmen agil zu halten. Ja.
00:17:42: Jörg Weidenfeld Es ging mir nur um diese, um die Natur, also die Regel quasi zu benutzen als. Es geht ja um die Idee, das Handlungsmotiv als sie zu benutzen, als Schutzschild. Ja, ne. Weil eigentlich waren wir vom. Wenn ich jetzt hingehe und sage Boah, geil, Sturm, ja so dann, äh dann bin ich dynamischer an Deck, dann muss ich die. Muss ich das Ruder dynamischer wechseln und aufpassen, dass der. Dass der Segelbaum mich nicht umnietet?
00:18:12: Jörg Weidenfeld Ja, und.
00:18:13: Jens Alsleben Da sind wir auch bei einem Punkt. Sorry, wir machen erstmal fertig.
00:18:16: Jörg Weidenfeld Fertig.
00:18:18: Jens Alsleben Im Sturm kennt er ich nur dann nicht, wenn ich als Captain weiß, dass ich Leute an Deck habe und auch unter Deck, die alle genau wissen, was sie tun. Die das, was sie tun müssen, auch tatsächlich tun können, die auch das, was sie tun müssen, auch tun dürfen und die auch eigenverantwortlich das, was sie tun müssen, auch tun wollen. Und dann sind wir wieder bei dem Thema Empowerment Enablement, intrinsische Motivation und Verantwortungsbewusstsein. Was?
00:18:58: Jörg Weidenfeld Was hilft auch noch ein Skipper dabei, Der, dem der Sturm überhaupt keine Angst macht?
00:19:04: Jens Alsleben Ja, ja, ja. Gut. Und das hilft aber auch, wenn man einen dabei hat, dem der Sturm tatsächlich den Arsch auf Grundeis gehen lässt, weil der natürlich auch dafür sicher sicherstellt, dass wir nicht immer blind optimistisch in den Sturm reinfahren, weil wir Sturm so geil finden, sondern vielleicht auch uns hilft, an der einen oder anderen Stelle eine Wende zu setzen, um am Sturm vorbeizufahren. Könnte ja auch eine Lösung sein. Ja, aber das ist dann der nächste Punkt dass wir das Team so aufstellen müssen, dass es divers ist und gleichzeitig auch so besetzt ist, dass die Leute tatsächlich im Zeitpunkt des Sturms auch alle handlungsfähig sind. Das heißt aber, ich muss natürlich führungstechnisch und da sind wir bei beim Thema Position Management, wenn ich das mal unterbreche Ich muss vor dem Sturm die Leute identifizieren, die ich brauchen könnte im Sturm. Und ich muss sie mit einem Mandat ausstatten und mit einer Kompetenz ausstatten, dass sie nicht im Schönwetterfahren können, sondern auch tatsächlich sturmreif werden. Und das bedeutet wieder, dass ich Sturm per se als mögliches Szenario auch irgendwo im Hinterkopf haben muss und es auch einfach mal trainieren muss.
00:20:29: Jens Alsleben Und da frage ich dich jetzt mal als Sanierer Du bist ja auch so ein. Du kommst ja immer im Sturm. Wie oft hast du es erlebt, dass Unternehmen den Sturm vorher schon geübt haben? Versus Die Unternehmen sind vom Sturm total überrascht und haben keine Antworten auf das, was da auf sie zukommt.
00:20:51: Jörg Weidenfeld Ja, es.
00:20:52: Jörg Weidenfeld Kommt immer auf den Zeitpunkt an, wann man reinkommt. Ich glaube, die Unternehmen, die haben den Wind schon oft gespürt, aber eben den Bot noch keine Richtung gegeben. Und dann war das Boot. Also sehr eine Laune, der, der, der der Wellen und der Geschick. Also es war keine Steuerung da drin, aber somit war dann die dem ganzen eine Steuerung eine Richtung zu geben. Fast schon eine Erleichterung. Ich glaube, den Sturm haben sie vorher schon gefühlt, aber ohne Perspektive in der Perspektive. Du darfst nicht vergessen, der Sturm ist ein starker Wind, der mit einem richtig gesetzten Segel ein Schiff ganz schön schnell nach vorne bewegen kann. Ja, und wenn man irgendwie merkt, dass der Sturm ist zwar noch da, aber das Schiff ist unter Kontrolle und die Chancen haben sich radikal erhöht, dass wir vernünftig an Land kommen. So, und dann, wenn der einmal durchlebt ist mit dieser Mannschaft, die haben dann für immer weniger Dingen Angst. Also die, die das Grundangst Level, wenn man da einmal durchkommt ist auch sinkt auch signifikant, dass die Leute gehen ja nie mehr wieder zurück zu dem alten Vorfall.
00:22:01: Jörg Weidenfeld Sanierungsstand meistens nicht, sondern wir haben ja alle was gelernt zwischendrin über auch über das Gegenüber. Die haben dann Referenzerfahrung kreiert, das sich gegenseitig vertrauen können. Wir haben Referenzerfahrung kreiert, dass wenn was schiefgeht, dass man improvisieren kann oder schnell reagieren kann und es dann trotzdem läuft. Wir haben Referenzerfahrung gemacht, dass es okay ist, wenn man gerade durch einen Orkan segelt. Wenn keine Ahnung, die da nicht richtig gemacht ist, dann an der Stelle nicht wirklich. Das Problem ist ja so, also, dass man auch diese diese kontextbezogene Anpassung des Regelwerks, dass das auch okay ist. Also die haben das dann geübt, aber richtig üben tun sie es eigentlich erst in der Absicht oder dem Aufwand, dem Schiff eine Richtung zu geben, das Schiff unter Kontrolle zu bringen. Und somit würde ich jetzt auch mal sagen, das kann nicht immer jeder. Also ich glaube schon, dass es Sanieren ist eine Spezialwaffe. Also genauso wie ich glaube ich eine Katastrophe wäre für jedes normale Unternehmen, was sich normal entwickelt. Äh, genauso wie ich da nicht zu Hause bin, gibt es auch Leute, die wenn die eher in Strategie fünf Jahresentwicklung 3 % Wachstum pro Jahr denken, das auch manchmal Sinn macht, eine andere Mannschaft an Deck zu lassen?
00:23:15: Jörg Weidenfeld Ja.
00:23:16: Jörg Weidenfeld Um um das so zu tun. Weil dieser Narrativ ist unheimlich gefährlich. Wenn. Wenn Führungskräfte hingehen und ihre Mannschaft einschwören auf Oh, ist alles schlimm schlimm ohne die Perspektive auf. Und so kriegen wir es hin. Das ist total gefährlich, weil die letztendlich alle die Perspektive darauf hinkriegen. Oh Scheiße, Die besten Leute suchen sich einen neuen Job. Das ist alles. Also das löst ganz viele Dynamiken aus. Und es wird immer getan. Aus der Annahme, wenn ich den Leuten keine Angst mache, dann arbeiten die nicht hart genug. Und das ist der größte Blödsinn unter Gottes Sonne. Also, wenn irgendeiner, der zuhört, sich dabei ertappt zu sagen okay, ich bin gerade dabei, ich laufe gerade im Meeting und singe so meine Leute ein oder mein Chef hat das gerade gemacht, tut es dir nicht an? Es ist zumindest für euren Bereich. Der Impuls muss sein. So, und da wollen wir hin. Und das kriegen wir hin. Wir müssen nur mal so ein paar Dinge ändern und ein paar Methoden ändern.
00:24:16: Jörg Weidenfeld Musst du machen. Ja.
00:24:19: Jens Alsleben Ja. Also, wir sind ja ein bisschen rumgekreischt. Und wir kamen ja auch aus dem Vorgespräch, aus der Frage heraus Was sehen wir denn eigentlich, was momentan passiert? Die Unternehmen bauen wieder ab. Die Unternehmen greifen sehr häufig zu den gleichen Maßnahmen, wie sie es immer tun in Krisenzeiten. Und dadurch schüren sie natürlich Ängste. Also sie stellen Säbelzahntiger eher in den Raum, als dass sie helfen zu schrumpfen. Und deswegen haben wir das Thema heute aufgegriffen. Kein leichtes Thema, weil das fängt immer wieder ganz oben an mit der eigenen Bewertung der Situation der der obersten Führungskräfte. Und wir wollten heute nur noch mal darauf hinweisen, bevor ihr in die Handlung geht, weil ihr irgendwas beobachtet habt, euer Unterbewusstsein das als bedrohlich bewertet habt und ihr geht als Handlung in die Betriebsversammlung und schwört die Leute auf miese Zeiten ein. Nehmt euch selber einen Moment Zeit und fragt euch, wie ihr das reframen könnt, so dass die Leute mit der Hoffnung aus dieser Betriebsversammlung rausgehen können, dass man eine Lösung findet und auch die den klaren Glauben entwickeln können, dass die aktuelle Führungsmannschaft alles tun wird und es auch schaffen wird, das Boot durch diesen Sturm segeln zu können.
00:25:48: Jens Alsleben Nur dann kriegt ihr eure Mannschaft kreativ, innovativ, offen und und handlungsfähig. Ansonsten denkt immer daran der toxische Cocktail, den ihr da in der Betriebsversammlung aufs Podium stellt, der lähmt und macht den Leuten große Sorgen. Genau in dem Sinne Heute mal drei Minuten über die Zeit. Wir freuen uns auf die nächste Folge mit Euch und wünschen euch jetzt erstmal alles, alles Gute und bleibt stark im Sturm. Ciao!
00:26:21: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine super Story im eigenen Unternehmen erlebt hat, der. Herzlich willkommen die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten. Und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube, ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.
00:26:51: Jens Alsleben Und wenn es euch gefallen hat, dann bitte kommentiert, liked, teilt und verbreitet den starkem Sturm Podcast in eurer Community. Denn so helfen wir uns gegenseitig dabei, in ungewissen Zeiten stark im Sturm zu stehen. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut, Euer Jens und Jörg.
00:27:09: Jörg Weidenfeld Arvid.
00:27:10: Jens Alsleben Arvid Archi. Schau.
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