Kopf aus dem Sand – Zeit für Verantwortung

Shownotes

Ein kaputtes Geschäftsmodell, das keiner laut ausspricht. Ein Mitarbeiter, der eine gefährliche Störung meldet – und ignoriert wird. Eine Familie, die zusammenbleibt „der Kinder wegen“. Was all diese Beispiele verbindet? Menschen, die die Augen vor einer Wahrheit verschließen, die längst offensichtlich ist. In dieser Folge sprechen Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld über ein weit verbreitetes, aber selten thematisiertes Führungsverhalten: das berühmte Kopf-in-den-Sand-Stecken.

Warum tun wir das? Weil Handeln Mut erfordert – und Mut bedeutet, Konsequenzen zu tragen. Wer schweigt, hofft oft insgeheim, dass sich das Problem irgendwie in Luft auflöst. Doch das Gegenteil ist der Fall: In Organisationen, in denen Probleme ignoriert werden, sinkt das Vertrauen, die Verantwortung diffundiert – und die Resignation greift um sich.

Jens und Jörg berichten aus ihrer Erfahrung als Coaches, Sanierer und Führungskräfteentwickler, wie sich dieser Mechanismus in Unternehmen einschleicht, warum oft nicht ein Erkenntnisproblem vorliegt, sondern ein Handlungsproblem – und welche Rolle das Umfeld dabei spielt. Denn Vogel-Strauß-Verhalten ist keine Einzelleistung. Es entsteht dort, wo Schutzräume fehlen, Schwäche sanktioniert wird und der Mythos des allwissenden CEOs noch lebt.

Diese Folge zeigt auf, wie man in kritischen Situationen wieder ins Handeln kommt – und wie wichtig es ist, dass Teams sich gegenseitig dabei unterstützen, den Kopf aus dem Sand zu ziehen. Mit Empathie. Mit Klarheit. Und mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – auch wenn es unbequem wird.

Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.


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00:00:01: Sprecher 1 Moin ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Der Säbelzahntiger. Heute geht es um ein anderes Tier, nämlich den Vogel Strauß. Also kennt ihr mit Sicherheit alle das Bild. Wenn man ein bestimmtes Unheil nicht wahrhaben möchte, dann steckt man einfach den Kopf in den Sand. So nach dem Motto Wie kleine Kinder, die sich die Hände vor die Augen halten und dann sagen Ich sehe dich nicht, du siehst mich nicht. Also man kann Unheil von sich abwenden, indem man sich selber vom Unheil abwendet. Warum das totaler Schwachsinn ist und in der Sache nicht zielführend, darüber reden wir jetzt. Die nächsten 20 Minuten mit mir am Mikrofon. Wie immer der liebe Jörg. Moin.

00:00:48: Sprecher 2 Hallo zusammen. Moin!

00:00:50: Sprecher 1 So, du hast im Vorgespräch gesagt Ach wunderbar, da habe ich eine ganze Menge an Munition. Dann lad mal durch und hau mal raus.

00:00:59: Sprecher 2 Ja, also erstmal ist die. Fangen wir mal mit der grundsätzlichen Tatsache, dass dieses Kopf in den Sand stecken findet immer dann statt, wenn ihr etwas tut, was ihr eigentlich nicht tun wollt. Die Gründe dafür sind die Felder, in denen ihr den Kopf in den Sand steckt. Schauen wir mal! Nehmen wir mal dieses Thema. Klasse. Jemand, der irgendwie finanziell ein bisschen eng dran ist. Da gibt es ja die Leute, die dann irgendwann die Rechnungen, die Briefumschläge nicht mehr aufmachen.

00:01:29: Sprecher 1 Na ja, so.

00:01:32: Sprecher 2 So, obwohl die Rechnung ja da drin ist, die Briefumschläge, weil die können das einfach nicht sehen. Oder hat man in vielen Partnerschaften, wo Leute zusammen bleiben, der Kinder wegen? Aber eigentlich fühlen sie schon ganz genau das ist nicht mehr, das ist nicht mehr gut, oder? Wir arbeiten ja viel im professionellen Umfeld. Leute, die in dem Job drin sind, wo die sich jeden Morgen hin quälen müssen ja so, die quälen sich ja dahin, weil sie den Kopf in den Sand stecken. Wenn sie nämlich den Kopf nicht in den Sand stecken würden, müssen Sie eine Konsequenz ziehen. Also quasi es ist immer der Kopf in den Sand kommt immer dann, wenn ich eigentlich schon etwas erkannt habe. Also ich habe ja schon einen Anlass dazu, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich habe schon gesehen. Dann stecke ich den Kopf in den Sand, weil ich mich heute noch nicht bereit dazu fühle, die Konsequenzen aus dem, was ich sehe, zu ziehen, Entscheidungen zu treffen und die umzusetzen.

00:02:23: Sprecher 2 So also quasi das klassische Bild der Prokrastination. Ja, so, jetzt sind wir ja nun mal bekanntermaßen alle im Sanierungsumfeld tätig. So, und der Klassiker ist Das Geschäftsmodell ist eigentlich schon tief unter Wasser. Es funktioniert nicht. Man nimmt noch mal einen Kredit auf und man sucht sich noch mal irgendwelche Möglichkeiten, in der Hoffnung, dass sich irgendwas irgendwann ändert, weil man die notwendigen Sanierungsmaßnahmen sozusagen nicht umsetzen will, Weil die wären zu blutig, zu brutal, zu radikal, was auch immer man gerne in einem Familienbetrieb auch so in so in so Strukturen, wo das über Generationen vererbt wird, Wo dann die älteste Generation? Keine Ahnung. Noch im Aufsichtsrat sitzt und ein bestimmtes Geschäftsfeld vor 30 Jahren ins Leben gerufen hat, was aber jetzt so nicht mehr überlebensfähig ist. Um dann nicht wahrhaben will, dass dieser damals gesunde Kern heute nicht mehr gesund ist. Oder das Trennen von langgedienten Mitarbeitern vielleicht, die der Aufgabe nicht mehr gewachsen sind und dergleichen. Also wir reden immer von den Situationen, in denen wir vorher eigentlich schon was gesehen haben.

00:03:35: Sprecher 2 Das nicht wahrhaben wollen und dann den Kopf in den Sand stecken ist quasi ein vorsätzliches Ignorieren von bedrohlichen Tatsachen.

00:03:47: Sprecher 1 Verbunden mit der Hoffnung, dass die eigene Bewertung vielleicht gar nicht richtig ist und der Kelch an mir vorbeigeht, wenn ich nur einfach nicht hingucke.

00:03:59: Sprecher 2 Genau so! Wir können eigentlich fast sagen, wir können auf dieses Prinzip. Wir können fast jede Ursache für jeden Sanierungsfall daraufhin zurückführen, dass Schlüsselpersonen dort, wo Handlung erkannt und notwendig war, den Kopf in den wo die den Kopf in den Sand gesteckt haben, weil was wahrscheinlich teilen. Das Unternehmen hat nie ein Erkenntnisproblem gehabt, das heißt also der derjenige, der daneben steht und das Kopf in den Sand stecken beobachtet. Das Gespräch ist ja weiter in der Firma. Warum machen die da nichts? Das ist doch schon ganz klar. Warum passiert da nichts, was irgendjemanden gibt, der den Kopf in Sand steckt? Das und das Erkenntnis. Das Unternehmen hatte nie ein Erkenntnisproblem. Es gab immer Leute in dem Unternehmen drin, die alle Erkenntnisse hatten und alle Beobachtungen gemacht haben, die den Handlungsdruck eigentlich impliziert haben.

00:04:51: Sprecher 1 Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Lass mich das mal gerade einhaken für unsere Hörer da draußen. Unserer Erfahrung nach weiß irgendjemand in der Regel nicht nur einer, sondern ganz viele irgendwo im Unternehmen auf jeden Fall was los ist und haben eine ganz klare Meinung dazu. Und wenn, und die ist auch verbunden mit einer Erwartungshaltung. Wenn jetzt der Mitarbeiter in Stufe fünf an der Maschine merkt, die Maschine ist unterinvestiert, wir haben jetzt schon die letzte Inspektion ausfallen lassen. Die Ersatzteile haben wir nicht vom Originalhersteller genommen, sondern haben wir selber angefertigt. Der weiß ganz genau, das wird so nicht gut gehen. Er verbindet das aber mit einer Erwartungshaltung, dass der Chef schon dafür Sorge trägt, dass die Maschine nicht in die Luft fliegt. Und wenn dann aber nichts passiert, dann setzt das ein, was man bekannt hin Als Resignation ein ansieht. Das heißt, wenn ich dann hoch melde, sagt die Maschine ist kurz davor auseinander zu fliegen und es passiert nichts und es kommt keine Reaktion. Ich also merke, die stecken alle den Kopf in den Sand und die wollen es nicht wahrhaben.

00:06:11: Sprecher 1 Was macht das denn mit mir? Der davon abhängt das diese Maschine funktioniert? Ich höre irgendwann auf den da oben irgendwas zu glauben, weil meine Erfahrung zeigt, die stecken sowieso nur den Kopf in den Sand und damit verwässert das Vogel Strauß Verhalten gerade immer weiter oben in der Hierarchie. Natürlich auch das sich verantwortlich Fühlen auf den unteren Ebenen.

00:06:38: Sprecher 2 Okay, und jetzt ergänzt man das noch mal, wie beurteilt oder wie behandelt oder belohnt oder bestraft das eine oder andere Unternehmen, das nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern das explizit Artikulieren, das Angehen. Also Es ist ja so, nehmen wir mal die Maschinen als Beispiel. Was ist denn, wenn der Betrieb plötzlich sehr laut wird mit dem Thema?

00:06:59: Sprecher 1 Ist doch ganz einfach. Was macht der Vogel Strauß, der gerade seinen Kopf in den Sand gesteckt hat, wenn einer ihm ständig am Schwanz wackelt? Der tritt aus, weil der will in seinem Vogel, in seinem Kopf in den Sand stecken, da sein ja nicht gestört und auch nicht irritiert werden.

00:07:21: Sprecher 2 Ja, das heißt also dieser Mut sozusagen, den es braucht, den Kopf erst gar nicht in den Sand zu stecken und etwas anzugehen. Wenn man da mehrere Leute zu braucht, kann es sein, dass dieser Mut zu Sanktionen führt. Das heißt also, alle anderen, die das beobachten, sehen zudem auch noch das mit Kopf in den Sand stecken, das ist opportun. Das Nicht Tun kann auch gefährlich werden. Dieses Wenn ich jetzt mal bei denen, bei den Entscheidern bleibe oder bei denjenigen, die immer mal also einzelne Lebenssituationen kann man auch gerne mit, mit, mit Partnerschaften und so sehen. Ganz viel hat mit dem Schuldkomplex zu tun in Bezug auf diese Sache. Also Leute, die den Kopf in den Sand stecken. Das ist ja der Vorteil, den wir haben, wenn wir kommen, als objektive Sanierer irgendwo rein. Wir haben keine Altlast. Wir haben alles das, was in der Vergangenheit passiert ist, nicht verbockt. Somit ist es einfach, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, weil wir können schlichtweg die Fakten aufnehmen und herausfinden, was zu tun ist und die Sache machen.

00:08:22: Sprecher 2 Den Kopf in den Sand stecken mache ich aber, wenn ich eine Altlast habe und an der Misere schuld bin und das eigentlich für mich schon erkannt habe, dass das so ist oder für mich persönlich eine schlimme Konsequenz wäre, wenn ich die Schuld für dieses Geschehen annehme. Somit hoffe ich mit Kopf in den Sand, dass der Kelch irgendwie magisch an mir vorüber geht und vielleicht da keiner drauf guckt, was weiß ich. Aber das ist ein Ding. Wenn ich jetzt mal den Abgleich treffe zwischen Bestandsmanagement, was irgendwie schon fünf Jahre in der Bude drin ist oder wenn eben wie gesagt ein neuer von außen kommt, der hat eben genau diesen Anreiz gar nicht hat. Es besteht gar keine Versuchung, den Kopf in den Sand zu stecken für jemanden, der von außen kommt. Genau aus dem Grund.

00:09:10: Sprecher 1 Jetzt natürlich die Frage okay, was tun? Sprach Zeus. Jetzt habe ich also eine Organisation, die sieht genau, wo das Ganze hingeht und ich weiß aber der, der das Mandat hat, bestimmte Dinge zu entscheiden, der steckt den Kopf in den Sand. Wie gehe ich damit um?

00:09:32: Sprecher 2 Also jetzt nehmen wir nochmal dieses Thema Schuldfrage und das Thema. Ich sehe keinen Lösungsansatz. Es ist ja ein Problem. Ist ja nichts anderes als eine Beobachtung oder eine Aufgabe, für die mein Verstand keine Lösung findet. Also wenn ich die Lösung hätte.

00:09:53: Sprecher 1 Der Verstand. Der Verstand. Da bin ich. Da bin ich noch nicht so ganz bei dir.

00:10:01: Sprecher 2 Du steckst den Kopf in den Sand, weil es eine Herausforderung gibt. Es gibt eine Problemstellung, für die du keine Lösung hast. Wenn du die Lösung hättest, dann wird es den Kopf in den Sand stecken, sondern wird das Thema angehen.

00:10:10: Sprecher 1 Das ist auch schon wieder eine Unterstellung, sozusagen. Ich sehe vielleicht die Lösung. Kognitiv bin ich da voll dabei und sagt Sag auch okay, das müssen wir machen, alternativlos. Aber ich mache es trotzdem nicht, weil ich mich nicht traue, weil ich Angst habe vor der Konsequenz, weil mein Herz sagt, damit gefährde ich vielleicht andere, was auch immer aus irgendwelchen Motiven heraus.

00:10:37: Sprecher 2 Es ist eine gute Differenzierung. Das ist für mich der Punkt, wie die Lösung nicht da. Also wenn ich das eine mache, also wenn ich quasi wenn die Lösung mein Suizid wäre, sozusagen, dann ist das keine Lösung.

00:10:47: Sprecher 1 Ja okay, also also keine Lösung, keine Lösung. Wo die mich dazu bringt, in die Umsetzung zu gehen.

00:10:56: Sprecher 2 Genau so! Und der Punkt ist ja der, dass die Kollaboration, also das, was ich sage, jetzt mal stellen wir uns mal vor, anstatt nehmen wir mal denjenigen, den Entscheider, der den Kopf in den Sand steckt, hinzugehen, zu sagen ich nehme ein Managementteam und Leute, die und die Situation, ich habe gerade keinen Ausweg dazu. Wir brauchen müssen wir alle die Köpfe zusammenstecken, um zu wissen, wie die Lösung denn aussehen könnte. Also es wäre ein Schritt, zum Beispiel zu sagen okay, ich erkenne an, ich habe die Lösung gerade nicht. Könnte ich das also im Unternehmenskontext ausweiten? Wäre zum Beispiel ein.

00:11:33: Sprecher 1 Ding, müsste dann der Vogel Strauß selber machen?

00:11:37: Sprecher 2 Kann sowieso nur der Vogel.

00:11:38: Sprecher 1 Der Vogel Strauß, der jetzt seinen Kopf in den Sand gesteckt hat, muss erstmal realisieren Oh, ich habe ja den Kopf in den Sand gesteckt und mir würde dabei vielleicht helfen, wenn ich jetzt erstmal mit den anderen rede. Das ist ein reflektierter Vogel. Strauß.

00:11:55: Sprecher 2 Ja, genau. Das ist ja ein reflektierter Vogel. Strauß und vor allen Dingen einer, dem die Sache, also das Unternehmen, das glaube ich, auch so eine Sache, die wichtig ist als Tugend. Das Unternehmen spielt immer die erste Geige. Ja, ja. Also dafür wird man auch gerade in den Führungspositionen, dafür wird man bezahlt. Man ist ein Wächter über das Wohl des Unternehmens. Und dafür sagt man ja auch immer, rechtfertigt man die größere Kohle, dass man eben im Zweifelsfall den, äh, das Wohl des Unternehmens über alles stellt.

00:12:24: Sprecher 1 Na, ich sage mal, als Wächter über meinen Körper weiß ich ja auch, ich sollte bestimmte Zutaten nicht einführen, wie zum Beispiel Fastfood, Alkohol. Ich sollte außerdem meinen Körper bewegen, und zwar regelmäßig. Mache ich nun trotzdem nicht. Ich bin mir auch dessen total bewusst, aber irgendwie ändere ich mein Handeln nicht. so und das ist ja das was, was wir auch tun immer mal wieder diskutieren. Das erleben wir ja auch im Unternehmenskontext, das erleben jeder an und an sich selber. Aber das erleben wir auch im Unternehmenskontext. Das Wissen ist da, was zu tun ist, aber aufgrund der eigenen Verhaltenspräferenzen, fehlender Disziplin, Prokrastination, da hattest du es eben genannt. Wie auch immer, machen wir es ja trotzdem nicht. Und da ist die Frage Wenn ich jetzt der Entscheider bin, der wider besseren Wissens und Gewissen auch hinsichtlich der Verantwortlichkeit dem Unternehmen gegenüber dann doch nicht mutig ins Handeln kommt, warum auch immer. Da ist die Frage, was können denn die Beteiligten tun, um diesen Zustand aufzulösen?

00:13:37: Sprecher 2 Also ich glaube jetzt erstmal in der Unterscheidung wenn wir bei dem Sport machen usw, bei dem gesundheitlichen, ist die Konsequenz bei dem eigenen. Bei dem einen selbst, also da kann man sagen, da kann ich den einzelnen Menschen in seiner Verantwortung lassen, weil die Konsequenz von dem Handeln liegt. Also ist auf den Menschen selber sekundär. Natürlich auf Familie und sogar. Aber das ist, was im eigenen System in der Führungsrolle ist. Mein Kopf in den Sand stecken hat eine Konsequenz für hunderte, teilweise tausende von Leuten, die da drin sind, wo sozusagen der Vergleich ein bisschen Äpfel mit Orangen, was das angeht, das in der Form zuzulassen. Und ich glaube, auch da geht es mit der Verantwortung der Leute drumherum. Dafür habe ich ein Managementteam. Wenn da einer drin ist, der den Kopf in den Sand steckt und die anderen beobachten, das ist es, deren Aufgabe, die noch zusammen den Kopf da auch mehr oder weniger rauszuziehen. Und ich würde auch sagen, bis dahin so eine so eine Person auszutauschen. Du sparst ja mal von deinem deiner letzten Kunden wurde da die unterschiedlichen Transformationsfähigkeiten der Leute bewertet hast.

00:14:35: Sprecher 2 So, wo dann die Leute, die nicht willens sind mitzumachen? Ja, also das ist wie, wie, wie ein Bus. Ja. Irgendwann fährt der Bus, der steht paar Minuten an der Haltestelle. Die Leute müssen entscheiden, ob sie die Reise mitgehen oder nicht? Und das sind auch die Gründe, warum man dann auch Leute letztendlich austauscht. Weil man kann. Die Sanierung erlaubt meistens keine Zeit dafür. Also Leute, lange dabei zuzugucken, wie sie den Kopf im Sand stecken lassen.

00:15:02: Sprecher 1 Ja, also ich sag mal so was, was glaube ich wichtig ist. Derjenige, der den Kopf in den Sand steckt, dem fehlt der Mut, sich der Aufgabe zu stellen und der Aufgabe sozusagen in die Augen zu blicken und in den ins Handeln zu kommen. Und dieser Mut, also der Mut, heißt ja nichts anderes als der Glaube. Der feste Glaube daran, dass man die Situation ins Positive drehen oder auflösen kann, weil man sich seiner Fähigkeiten, seiner Fertigkeiten bewusst ist, weil man die Konsequenzen bewusst auch bereit ist einzugehen, die vielleicht mit dem Kampf um. Um dieses Auflösen einhergeht etc. dass ich diesen Mut nicht habe und die Mutigen. Den Mutigen gehört die Welt, wie man so schön heißt. Den Mut haben vielleicht andere im eigenen Umfeld. Und diesen Mut brauche ich aber auch als Entscheider. Ich brauche also mutige Leute sozusagen um mich herum. Und wenn ich nicht so reflektiert bin, auf die Mutigen zuzugehen und um deren Hilfe zu bitten, weil um Hilfe bitten, ist auch nicht weitverbreitet in den deutschen Führungsetagen.

00:16:25: Sprecher 1 Dann müssen die Mutigen die Hilfe an den Mann oder die Frau bringen. Das ist genau das, was du sagst. Dann ist wirklich Führung von unten gefragt. Das heißt, wenn ich feststelle, da werden bestimmte Dinge nicht getan, die unbedingt notwendig sind, dann muss ich die nicht nur einfordern, sondern da muss ich auch hingehen und sagen Pass auf, wir machen das jetzt zusammen.

00:16:53: Sprecher 2 Ja. Also kann ich jetzt mal sagen, ein bisschen, Ich mache es ein bisschen, ein bisschen Werbung für dich, du Coach, der Manager. So jetzt mal, das dürfte dir oft begegnen, wo Leute eigentlich sich dir öffnen mit einem Problem, wo sie dir quasi sagen Da mache ich das. Da stecke ich den Kopf in den Sand, weil ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ja, also ich denke, dir begegnen. Viele Leute kommen mit vielen Vogelstraußthemen zu dir ins Gespräch. Welche Beobachtungen machst du denn in den Coachings? Also was ist möglich in den Coachinggespräche mit einem externen Dritten, der nicht Teil der Governance ist, Teil des Managements, der quasi nicht Teil der Vorurteile ist? Was ist in so einem Gespräch möglich, was in dem anderen Setting nicht möglich ist?

00:17:43: Sprecher 1 Also was. Was wirklich immer gut funktioniert, ist der Perspektivwechsel, weil der Vogel Strauss Manager natürlich wie die meisten Menschen sehr stark um sich selber kreist und die Konsequenzen seiner Vogel Strauß Politik für das System, für andere, im Zweifel natürlich auch für sich selber so gar nicht mehr wahrnimmt und er auch nicht die Hoffnung hat, dass er gemeinsam mit seinem Umfeld sozusagen mutig der Herausforderung entgegentreten kann, weil er sich gar nicht bewusst ist, was es denn für Potenziale gibt in seinem Umfeld. Das heißt, ich versuche durch diese Perspektivwechsel, also im Sinne von jetzt zum Beispiel hinzugehen und zu sagen, wir stellen jetzt mal ein paar weitere Stühle auf in unseren Coachingraum und du schilderst mir deine Situation und schilderst mir auch Wer ist an der Situation beteiligt? Und dann spielen wir das mal durch, indem du dann tatsächlich aktiv eine andere Rolle einnimmst. Ich sage okay, du hast jetzt eine Situation geschildert, dass der Großkunde euch jetzt die Aufträge abgekündigt hat. Und jetzt nimm mal bitte Platz auf dem Stuhl des Kunden. Und jetzt formuliere mal aus Sicht des Kunden, wie es dazu kommen konnte, dass diese langjährige Beziehung ohne große Ankündigung jetzt plötzlich aufgekündigt wurde.

00:19:27: Sprecher 1 Und dann setze dich mal bitte in den Stuhl des Gesellschafters und auf den Stuhl des Produktionsleiters hin und her und dann eben auch zu gucken. Okay, jetzt sitzt ihr alle gemeinsam in einem Raum. Was könntet ihr denn gemeinsam an Lösungskonzepten entwickeln, um dieses Thema zu aufzulösen, richtig zu stellen. Und dann machen wir wieder dieses. Diesen Perspektivwechsel. Und es ist immer nur der Vogel Strauß, aber in einer anderen Rolle. Und er stellt dann durch diese Übung plötzlich fest, dass da draußen ganz viele Lösungsansätze sind, auch im Sinne von Handlungsmotiven, nachvollziehbare Motive. Und er kommt dann aus seinem Sand sozusagen raus und schaut sich zumindest mal alle Beteiligten an an dieser Situation und fängt auch wieder daran an zu glauben, dass es andere Lösungswege geben könnte, als den eigenen, den er als für sich nicht als gangbar bewertet hat.

00:20:32: Sprecher 2 Also darf ich mal kurz ein paar Beobachtungen daraus zu nehmen? Das erste ist in dem Coachingrahmen. In diesem Schutzraum Kann der Vogel Strauß den Kopf aus dem Sand nehmen?

00:20:43: Sprecher 1 Absolut.

00:20:44: Sprecher 2 Nimmt dann auch sogar konstruktiv all die Perspektiven ein und und erlebt den das den Lösungsansatz sozusagen. Also das ist ja doch ein gibt nach dem richtig betrachten. Ja so und da will ich drauf hinaus. Also weil ich im Managementteam oder in meiner Firma diesen Schutzraum nicht habe. Ich kann nicht hingehen und sagen Lass uns das doch mal von unterschiedlichen Perspektiven angucken. Ich kann nicht hingehen und sagen, ich brauche jetzt hier mal Hilfe, um das zu machen. Weil du siehst ja, in deinem Coaching ist ja trotzdem dein Klient selbst, der durch eine entsprechende Führung durch das Gespräch doch selbst auf die Lösung kommt. Ja so, also es ist ja möglich. Wo ich drauf hinaus will ist, dass das das Klima in dem Vogel Sträuße mit Kopf in den Sand gedeihen sind. Klima ist ein Klima mangelnden Vertrauens und mangelnder Der Kollaboration und meines Erachtens auch einem total antiquierten CEO Bild. So dieses Bild von demjenigen, der auf alles eine Antwort haben muss und zwar sofort. Alles verstehen muss, alles können muss, Alles, sonst irgendwas.

00:21:53: Sprecher 2 Dieser, dieser Übermensch, der und der bei allem die Nerven behalten muss, der alle Komplexitäten verstehen muss und der auch jedes Bedürfnis von jedem kennen muss und alles auf dem Radar haben muss. Und sonst was ist total durch und total antiquiert, dieser. Dieser Blick. Und wenn wir hingehen, wenn wir sagen wollen, was sorgt dafür, dass die Sträuße den Kopf in den Sand stecken? Hat damit zu tun, dass wir vorleben in Dingen, wo wir den Kopf nicht in den Sand stecken, wo wir andere beobachten, wenn sie das tun. Diesen Schutzraum bereitzustellen, diesen Schutzraum anzubieten, ihm sagt Pass auf, ich kann es, Du kannst den Kopf mal rausziehen, passiert nichts. Wir gucken jetzt zusammen drauf. Na ja, das ist meines Erachtens. Es ist eine Voraussetzungsfrage, weil jetzt könnte ich im Prinzip an alle unseren vorhergegangenen drei Podcasts anlehnen, was der Unterschied zwischen Beobachtung und Bewertung angeht. Also der Kopf geht in den Sand, weil ich von der Beobachtung und Bewertung habe, die so gar nicht sein muss.

00:22:54: Sprecher 2 Ja, so und wo wir das Thema Erwartungshaltung und Erwartungserwartungen. Kann sein, dass ich aufgrund einer Erwartungserwartung, also was ich mutmaße, was andere Leute von mir erwarten, den Kopf in den Sand stecken, weil ich glaube, eine Erwartung nicht erfüllen zu können, die vielleicht gar nicht da ist. Ja.

00:23:13: Sprecher 1 Ja. Wichtig ist nur, dass grundsätzlich das gesamte Umfeld gefordert ist. Also wir können einander nicht alleine lassen. Wo in einer Situation, wo wir beobachten, dass der Gegenüber nicht in seiner vollen Kraft ist. Wir haben auch für die eigene Sicherheit, Perspektive und Kontrolle sozusagen die Verpflichtung. Schlichtung so sensibel zu sein, dass wir einander beobachten im Sinne von Geht es dem anderen gut? Ist der in seiner Kraft? Gibt es irgendwelche Themen, die den belasten? Kann ich tatsächlich mit meiner Energie und meiner Kraft helfen, ihn wieder aufzubauen? Ja, denn wir in unserer Familie und ich will nicht Familie mit Unternehmen vergleichen. Aber in dem Beziehungsnetzwerk meiner Kernfamilie sage ich immer Wir haben fünf Amplituden und die schwingen immer unterschiedlich. Wir sind alle fünf nie immer oben. Wir sind aber auch alle fünf nie, immer unten. Einer ist immer oben, wenn der andere unten ist und umgekehrt. Und wir können dann voneinander tatsächlich profitieren, weil derjenige, der gerade oben schwingt, dem, der gerade unten schwingt, natürlich helfen kann, weil er eine Energie hat, die ihn dazu auch ich sage mal veranlasst oder bringt oder eben auch helfen kann, den anderen hochzuziehen.

00:24:41: Sprecher 1 Und so ist es natürlich auch in einem Führungsteam idealerweise, dass ich merke, auch der Chef hat momentan nicht die Kraft, die Entscheidung zu fällen, die wir alle sehen als notwendig. Und wir müssen den den da unterstützen oder zumindest auch klar einfordern, dass wir der Erwartungshaltung haben, unabhängig von den Konsequenzen, die wir gemeinsam gerne tragen. Dass aber die Entscheidung auch gefällt wird und wir lassen ihn nicht im im Sand stecken und wir erwarten, dass er seinen Kopf aus dem Sand steckt, weil das ist die Rolle, die er dir spielen muss. Und insofern ist es ist das immer eine Verantwortung des Kollektivs, des Führungskollektivs, einander zu unterstützen und im Auge zu behalten.

00:25:28: Sprecher 2 Ja, und vielleicht noch zum Schluss haben wir mal gerne ein Mitgebsel an unsere Hörerschaft. Wenn ihr euch das jetzt anhört und sagt also Kopf in den Sand stecken, mache ich nicht. Also ich habe das nicht, sehe ich bei anderen, aber ich mache das nicht. Ich finde immer eine gute, bereinigende Frage ist, was würde ich in der in jeder gegebenen Situation tun, wenn ich keine Angst hätte? Und alles das, was ich aufgrund von Angst nicht tue, ist Kopf in den Sand. Und ich glaube, wir ertappen uns deutlich häufiger dabei, dass wir das tun, als uns lieb ist. Und somit. In dem Sinne wünsche ich euch eine sehr angstfreie, sehr angstfreien Blick auf die Welt. Ich glaube, vor ganz vielen Sachen müssen wir keine Angst haben. Die Angst haben wir nur zwischen unseren Ohren. Und dass ihr liebevoll den anderen Sträußen um euch herum dabei helft, den Kopf aus dem Sand zu ziehen. Mit Mitgefühl und Unterstützung und mit hoffentlich sehr wenig Wettbewerb.

00:26:33: Sprecher 1 Genau in dem Sinne schön war es wieder.

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