Was passiert mit uns wenn wir Gefahr wittern? (1)
Shownotes
Hey Leute, habt ihr euch jemals gefragt, warum ihr in stressigen Situationen wie ein kopfloses Huhn reagiert? Egal ob im Job oder Alltag – Stress scheint uns oft zu übermannen. Aber keine Sorge, ihr seid nicht allein! In unserem Podcast „Der Säbelzahntiger“ erklären Jörg und ich, Jens, warum unser innerer Säbelzahntiger so wild tobt und wie wir ihn zähmen können.
Was ist dieser Säbelzahntiger eigentlich? Es ist unser uraltes Reptiliengehirn, besonders die Amygdala, die uns ständig auf Gefahren aufmerksam macht. Früher war das überlebenswichtig, heute löst es oft unnötigen Stress aus – zum Beispiel bei einem nervösen Chef oder wichtigen Meetings. Unser Körper reagiert, als ob ein echter Tiger vor uns stünde: Herzrasen, Anspannung, Stresshormone.
Das Problem? Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen echten Gefahren und modernen „Stressoren“. Viel davon hat mit tief verankerten Glaubenssätzen zu tun, oft aus unserer Kindheit. Doch keine Panik, wir können lernen, den inneren Säbelzahntiger zu beruhigen! Eine Methode ist die Boxatmung: Drei Sekunden einatmen, halten, ausatmen, halten. Das aktiviert den Parasympathikus und beruhigt den Körper.
In unserem nächsten Podcast geht es um Achtsamkeit und Meditation – einfache Übungen, die helfen, den Stress in den Griff zu bekommen. Es geht darum, sich selbst besser zu verstehen und Techniken zu finden, die uns im Alltag unterstützen. Denn am Ende wollen wir doch alle ein bisschen entspannter und glücklicher sein, oder?
Also bleibt dran und vergesst nicht: Habt euren inneren Säbelzahntiger lieb – er will euch nur beschützen. Teilt eure eigenen Erfahrungen mit uns, wir freuen uns immer über Feedback. Bis zum nächsten Mal, bleibt entspannt!
Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.
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00:00:03: Jens Alsleben Der Säbelzahntiger. Ein Podcast von und mit
00:00:08: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld
00:00:09: Jens Alsleben und Jens Alsleben. Der Säbelzahntiger. In der heutigen Episode befassen wir uns und wir heißt Jörg Weidenfeld und ich. Beides keine Nuklearmediziner, beides keine Tiefenpsychologen, sondern beides Unternehmer-Practitioner mit der Biochemie und versuchen euch das näher zu bringen, was wir mittlerweile verstanden haben, was bei uns abgeht, wenn wir den Säbelzahntiger im Raum haben. Moin Jörg, erstmal
00:00:43: Jörg Weidenfeld Moin Jens
00:00:44: Jens Alsleben Wie ist dein Säbelzahntiger heute drauf?
00:00:47: Jörg Weidenfeld Der liegt bei mir im Schoss ganz ruhig und lässt sich kraulen.
00:00:51: Jens Alsleben Ja, wunderbar, Wunderbar. So, warum fangen wir mit dieser Episode an? Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, als zu verleugnen was ist. Die Spezie Mensch, der Homo sapiens, der evolutorisch so ein paar Jahrtausende auf dem Buckel hat. Wo stehen wir denn eigentlich, stand heute im 21. Jahrhundert? Was passiert eigentlich in uns, wenn wir so tagtäglich unsere Umgebung beobachten? Und das muss man, glaube ich, einfach mal für sich verorten, verstehen. Weil das lässt sich aktuell nicht ändern. Deswegen wollen wir euch zumindest mal kurz schildern, womit der Mensch so den ganzen Tag befasst ist.
00:01:34: Jörg Weidenfeld Das Reptiliengehirn ist wie gesagt, seit Menschenexistenz, das älteste ist der älteste Teil unseres Gehirns, der sich aus der Höhle heraus nicht wirklich weiterentwickelt hat. Grundsätzlich ist es so, dass der Flucht und Kampfmodus der wird ausgelöst, wenn wir eine Situation als gefährlich einstufen. Und hier sind wir genau in dem Kern der Realitätswahrnehmung unserer Beobachtung, dessen Bewertung und dem Handeln, das daraus entsteht.
00:02:10: Jens Alsleben Also was der Jörg sagen will, ist der älteste und dümmste Teil in uns. Dumm in Anführungszeichen, das limbische Gehirn, da sitzt ein mandelkerngroßer Teil, das ist die sogenannte Amygdala. Und die Amygdala feuert 24/7, mal Schlaf abgezogen, ununterbrochen und schaut, ob unser Leben in Gefahr ist. Das heißt, es sorgt dafür, dass wir nonstop unsere Umgebung scannen und gucken, ob da draußen irgendwo ein Säbelzahntiger schlummert, der unsere Sicherheit und unsere Perspektive bedroht. Und wenn wir glauben, ein Säbelzahntiger zu sehen, dann gibt es für uns nur vier Handlungsmuster, nämlich Flucht, Kampf, Erstarrung, Totstellen.
00:03:10: Jörg Weidenfeld Und dieses, diese Handlung passiert in rasender Schnelle vollkommen am Bewusstsein vorbei, im Autopiloten sofort also dieses. Diese Einschätzung wird von diesem Amygdala Ding genauso losgetreten. Und wenn wir mal sehen, wo diese Reaktionen herkommt, also was lässt uns denn eine Situation, die wir beobachten, als gefährlich einschätzen?
00:03:41: Jens Alsleben Ja, also
00:03:42: Jörg Weidenfeld Letztendlich gesehen, wir leben ja hier alle nicht in der Wildnis. Also wir gehen ja einigermaßen zivilisiert miteinander um. Die Mord und Totschlag Rate ist auch im überschaubaren Rahmen, besonders während des Managementmeetings könnte man ja sagen. Warum das Ganze? Warum reagiert die Amygdala so?
00:03:57: Jens Alsleben Ganz einfach, weil es hier geht. Also ich sag mal evolutorisch geht es ums Überleben und wir sind als Spezies nur da angekommen, wo wir sind, weil wir in der Lage waren, sehr schnell Gefahren zu identifizieren und entsprechend mit Flucht, Kampf, Erstarrung oder Totstellen auf die Gefahr zu reagieren, in der Hoffnung, dass wir in der Gefahr nicht umkommen und weil wir das so wunderbar ausentwickelt haben. Dieser Überlebensinstinkt ist der eben die Grundlage all dessen, was wir tun. Ja, und das Beobachten, wie gesagt, dazu sind wir gezwungen. Wir können gar nicht nicht beobachten und aus dem Beobachteten heraus für uns zu bewerten, ob das gefährlich oder nicht oder nicht ist. Auch das können wir nicht unterlassen, das passiert immer. Das heißt, ob wir mit einem Kollegen zusammensitzen oder eine neue Frau kennenlernen oder mit unseren Kindern im Park sind oder keine Ahnung. Den Mount Everest besteigen, das spielt immer mit.
00:04:57: Jörg Weidenfeld Genau. Und jetzt stellt sich die Kernfrage: "Warum ist der Chef eine Bedrohung?" Also, was passiert in unserem Kopf, wenn wir hingehen und sitzen in einer Managementteam Sitzung? Oder wir werden in einem Managementteamsitzung, gerufen, um einen Bericht zu irgendeinem Projekt oder irgendeinem Thema abzuliefern. Oder wenn wir mit irgendeinem Kunden im Austausch sind, der vielleicht verärgert ist oder dergleichen. Was lässt uns bewerten, dass das eine gefährliche Situation ist, die unserem Körper sagt: "Hier musst du Stresshormone ausschütten." Und sind wir ganz schnell bei dem Thema Glaubenssätze. Denn wir sind programmiert worden, ganz besonders in unseren frühen Jahren des Lebens, Dinge als gefährlich und nicht gefährlich einzuschätzen. Gemessen aufgrund der Dinge, die uns beigebracht wurden, die gut sind, schlecht sind, gefährlich sind oder nicht gefährlich sind. Also werde ich in einer Familie groß, in der man sich permanent erzählt, dass es der böse Chef dies gemacht hat, der böse Chef das gemacht hat und dass man vor dem Angst haben muss, lerne ich quasi Angst zu haben, ohne persönlich eine Erfahrung gemacht zu haben, die diese Angst rechtfertigen würde.
00:06:13: Jörg Weidenfeld Und wenn jetzt alle denken naja, also Angst vor dem Chef habe ich nicht, Es fühlt sich halt nicht gut an, irgendwie bin ich halt nervös. Glaube ich, macht es Sinn, an der Stelle das ein bisschen zu erforschen, weil auch Nervosität ist eine Form von Angst. Denn wenn die Reaktion, egal wie sie ausfällt, für mich nicht gefährlich ist, bräuchte ich keine Form von Nervosität oder Angst haben.
00:06:45: Jens Alsleben Ja, das ist ja sowieso eine Thematik. Ich meine, was ist tatsächlich heute gefährlich? Also wo ist meine Lebenssicherheit und Perspektive tatsächlich heute in Gefahr? Und was verwechsle ich da vielleicht damit? Jemand, der zumindest in einer Situation ist, dass er über meine Karriere entscheiden kann, wie zum Beispiel ein Chef, dann ist er oder sie natürlich jemand, der einen Einfluss hat auf meine Sicherheit und meine Perspektive. Und ob das dann faktisch auch so eintritt oder nicht, das sei mal dahingestellt. Aber zumindest hat unsere Gesellschaft uns ja so sozialisiert, dass wir wissen, dass der, der im Rang über uns steht, auch einen gewissen Einfluss hat auf unsere Weiterentwicklung. Und damit habe ich natürlich einen, einen instinkthaften Trieb, den oder die Chefin auch immer zu beobachten im Sinne von ist das, was die tun, was die sagen, wie die sich verhalten, für mich perspektivisch und für meine Sicherheit gefährlich oder förderlich. Und damit gucke ich natürlich, je nachdem, wie ich dann die Aussagen der Chefin oder des Chefs für mich bewerte, da positiv drauf oder eben angsterfüllt.
00:08:06: Jörg Weidenfeld Nehme ich das mal auf. Wir haben also eine. Wir üben eine Reaktion aus. Nicht auf Basis einer Beobachtung, sondern auf Basis einer Projektion. Weil beobachten tun wir das ja noch nicht. Erstmal reagieren wir mit dem Stress auf Basis einer Simulation, die wir haben, auf eine möglicherweise negative Reaktion des Chefs, die gar nicht so eintreten muss und reagieren schon mit vorweggenommener Angst sozusagen auf dieses mögliche Szenario. Und das ist eine spannende Geschichte, denn man kann sich ja fragen, warum tun wir uns das an? Warum machen wir? Warum fangen wir an, Horrorszenarien zu produzieren, warum alles irgendwie möglicherweise gefährlich sein könnte? Ganz besonders, wenn wir eigentlich noch gar keine kritische oder gefährliche Referenzerfahrung persönlich gemacht haben oder persönlich mit diesem Chef bezeugt haben. Denn der Nährboden, auf den das fällt, der ist sehr fruchtbar sozusagen. Als Kind in der Schule, ich glaube, bis zum Schulabschluss werden wir 600 Mal benotet, wo wir lernen, dass von außen jemand uns bewertet. Unsere Eltern haben Anforderungen an uns, die sie belohnen oder bestrafen, je nachdem.
00:09:26: Jörg Weidenfeld Die Nachrichten sind voller Gefahren hier und da. Somit also eine Gefahr zu erwarten ist etwas, das omnipräsent ist. Überall.
00:09:37: Jens Alsleben Ja, das war schon immer so, weil wenn wir die Gefahr nicht gesehen haben, dann sind wir in der Gefahr umgekommen früher. Und deswegen reagieren wir natürlich auf potenzielle Gefahrensituationen viel aktiver. Deswegen man sagt ja only bad news are good news. Ja, eine gute Nachricht interessiert keinen Menschen. Eine schlimme Nachricht erzeugt eine totale Aufmerksamkeit, weil es genau das bedient, nämlich unseren Überlebensinstinkt. Wir sind Fluchttiere, das heißt, wir sind extrem hoch sensibilisiert auf Gefahrenpotenziale. Und damit haben wir natürlich auch im Unternehmenskontext diese, ich sag mal, verschobene Wahrnehmung. Und je mehr wir bestätigt werden, dass das Unternehmen den Unternehmenskontext für uns gefährlich ist, desto mehr suchen wir natürlich auch diese Gefahren. Je sicherer ich mich irgendwo fühle, desto befreiter kann ich natürlich auch aufspielen.
00:10:37: Jörg Weidenfeld Unser Autopilot spielt uns dabei einen Streich. Also es ist so durch dieses stärker wiederholte Erleben dieser möglichen Gefahren, auch der Simulation, was jetzt gerade die Informationszugänge, die wir haben, mit allen Arten von Tiktok you name it haben, ist es so, dass Dispenza sagt dazu immer neurons fire together wire together. Dass wir also quasi durch die Simulationen, durch das Vorstellen mannigfaltiger Gefahrensituationen, einen Daten-Highway sozusagen in unserem Kopf bauen, der viel, viel sensitiver reagiert, mit jedem Mal, mit dem wir so eine Situation simulieren. Das heißt also ein Reiz oder eine Vorstellung, die in sich betrachtet alleine gar nicht so ein Drama wäre. Trifft die auf ein System, was sozusagen sehr geübt ist in der Simulation von Dramaszenarien, löst damit also die Amygdala, geht damit auf Hochtouren.
00:11:39: Jens Alsleben Genau.
00:11:40: Jens Alsleben Jetzt mal wieder ein konkretes Beispiel. Also ich bin zum Beispiel das Kind von zwei Kriegsflüchtlingen. Meine Mutter ist volksdeutsche Ungarin, die 46 heim ins Reich geschickt wurde von den Ungarn und dann als Zigeunerin verschrien, in Bayern ankam und sich Zeit ihres Lebens nur im Schatten bewegt hat, damit keiner ihr diese Zigeuner ja ich sag mal, dieses Schimpfwort Zigeuner hinterherwirft. Sie hat nie eine höhere Schule besuchen dürfen, weil das war eben den Kriegsflüchtlingen nicht vorbehalten. Und am Ende des Tages hat sie dann viel in mich herein projiziert, weil ich derjenige war, der durch gute Schulnoten in der höheren Schule usw. bezeugen konnte, dass sie doch wert ist. Bei mir hat das den Glaubenssatz erzeugt im Laufe der Zeit: Ich bin nicht gut genug. Weil ich musste immer besser sein als alle Anderen, um den Ansprüchen, die ich an mich gar nicht gestellt habe, ihre Außenwelt für sie erfüllen zu können. Das heißt, sie hat mich immer auf den Schild gehoben und hat letztendlich mit mir bewiesen, dass sie, das ihr Leben wert war. In der Folge habe ich die Ansprüche an mich immer so hoch geschraubt wie kein anderer Erwartungen an mich hatte.
00:13:09: Jens Alsleben Das heißt, ich war eben dieser unsichere Überleister, der nie da angekommen ist, wo er sich eigentlich gewähnt hat. Das heißt, ich war immer unzufrieden, immer enttäuscht von mir selber, war immer, habe immer noch eine Schippe draufgelegt. Im Positiven habe ich eine sehr erfolgreiche Karriere im Banking und Private Equity hingelegt. Aber ich war immer Gejagter meiner Selbst. Das heißt, alles, was ich beobachtet habe im Leben, habe ich daraufhin bewertet.
00:13:42: Jörg Weidenfeld Wobei man hier ja objektiv sagen kann, es war alles erfolgreich. Also wenn jemand von außen drauf schauen würde, der hätte nie einen Säbelzahntiger gesehen.
00:13:49: Jens Alsleben Nie.
00:13:50: Jörg Weidenfeld Wäre dir quasi eher mit Neid begegnet, vielleicht um zu sagen: "Guck mal, großartig läuft alles wie am Schnürchen."
00:13:55: Jens Alsleben Und ich habe 30 Jahre lang, ich will jetzt nicht übertreiben, aber 30 Jahre lang jeden Tag mit meiner sofortigen, sofortigen, fristlosen Kündigung gerechnet, weil ich geglaubt habe, ich bin nicht gut genug.
00:14:07: Jörg Weidenfeld Und ich glaube, damit bist du nicht alleine.
00:14:10: Jens Alsleben Wahrscheinlich nicht. Jeder von uns trägt so einen Rucksack mit sich rum. Aus seinem Erfahrungshorizont, aus dem, was er glaubte. Oder sie glaubte, was real ist. Was aber eigentlich nie real war im Sinne von so ist es, sondern nur so! So bewertest du das für dich und diese diese falschen Bewertungsgrundlagen. Das ist ja auch die Arbeit von Byron Katie the Work, wo eben die Frage ist Ist es real? IS it real, how sure can you be that it is real? Wie, Wie wahr ist es? Und bist du wirklich sicher, dass es so ist? Diese Frage habe ich mir nie gestellt. Für mich war das die Realität. Ich dachte, so ist das Leben. Und ich habe daraufhin gehandelt. Und das hat natürlich auch dazu geführt, dass ich mich mit meiner Physis da teilweise auch fast verrannt habe. Denn am Ende des Tages sind wir wieder bei der Biochemie. Wenn der Säbelzahntiger ständig im Raum ist, dann schüttet der Körper ständig Adrenalin aus. Dann werden die Kapillargefäße nicht mit Blut versorgt, dann leidet die Verdauung, dann leidet der Sexualtrieb, dann steigt die Herzfrequenz, die Atmung, der Körper spannt sich an, bereit für den Sprung.
00:15:33: Jens Alsleben Und das war bei mir letztendlich ein Dauerzustand. Also eine ständige innere Angespanntheit und wenig Raum für ich sag mal Homöostase für den Ausgleich. Mein Stresszentrum im Hirn, der Sympathikus, war ständig angeregt, der Parasympathikus das Beruhigungszentrum im Hirn selten aktiviert und ich bin immer rumgerannt wie ein Zäpfchen.
00:15:56: Jörg Weidenfeld Wie würdest du sagen, haben dich deine Kollegen wahrgenommen? Wenn du so empfunden hast? Warst du cool nach außen hin?
00:16:02: Jens Alsleben Ich weiß nicht genau. Ich glaube, ich. Die haben mich für unentspannt gehalten. Sehr, sehr streng, sehr aber auch belastbar in seinen Aussagen. Sehr ambitioniert, aber sicherlich nicht cool. Also cool, den den Eindruck cool oder die Assoziation cool habe ich noch nie gehört. Seriös habe ich häufiger gehört. Ernst habe ich häufiger gehört. Verantwortungsbewusst habe ich häufiger gehört.
00:16:34: Jörg Weidenfeld Also wenn ich jetzt mal sage in der Gestalt eines Performers. Also ich kann einen Performer wahrnehmen und nicht wissen, dass eigentlich in dessen Seele, in dessen Herz so ein Stressprogramm läuft.
00:16:47: Jens Alsleben Hundertprozentig.
00:16:48: Jörg Weidenfeld So, und hier kommen wir eigentlich zu einem sehr, sehr spannenden Element. Also auch für die Hörer. Seid ihr nicht nur ihr alleine in dem Unternehmen drin, sondern ihr habt ganz, ganz viele Kollegen um euch herum, mit denen ihr arbeitet. Und es ist ja ganz oft so, dass man nach Hause kommt und sagt boah, der war heute wieder, der hat sich heute wieder daneben benommen oder was auch immer. Und ich denke, wir können hier mit dem Gespräch an der Stelle mal festhalten, dass wir alle nicht wissen, welches Programm bei jedem Einzelnen abläuft. Wir wissen auch nicht, welchem Stress oder welchen Stressoren sie ausgesetzt sind, wie viele Säbelzahntiger die gerade bekämpfen. Und ich glaube, das können wir uns selber schenken, aber auch jedem einzelnen Kollegen. So diesen benefit of the doubt, dass wenn also jemand austickt, anstatt in Gegenangriff zu gehen, also noch einen Säbelzahntiger hinzuzufügen, vielleicht auf die Pausetaste zu drücken, um mal zu fragen, was denn los ist? Um einfach mal anzuerkennen, zu sagen Ich sehe dich mit dem und ich reagiere jetzt nicht mit Gegenangriff, sondern ich kann mir gut vorstellen, dass du vielleicht gerade mit einem Säbelzahntiger zu viel gleichzeitig kämpfst.
00:18:01: Jens Alsleben Also im Coaching sagen wir auch immer Das was du von dem anderen wahrnimmst, sagt viel mehr über den aus als über dich. Das heißt wenn. Wenn ihr in die Beobachterrolle geht und einfach mal das Verhalten des Gegenübers versucht als neutraler Beobachter zu beschreiben, dann werdet ihr sicherlich sehr, sehr schnell feststellen, dass viele Schuhe, die ihr euch vielleicht selber sonst angezogen hättet, dass ihr die Schuhe beim Anderen lassen könnt. Und was wir vielleicht auch was, was mir halt auch wichtig war im Erkennen der Säbelzahntiger, in der unmittelbaren Reaktion auf das Erkennen des Säbelzahntigers zu lernen, wie ich mich ein bisschen runterhole. Ja, und das ist ja das was, was du auch schon mal beschrieben hattest im Vorgespräch. Es gibt ja wunderbare Methoden, wo ich mir helfen kann, mein Beruhigungszentrum im Hirn sozusagen zu aktivieren. Nämlich zum Beispiel durch Atmung.
00:19:09: Jörg Weidenfeld Genau. Also die Boxatmung, Da hatten wir schon mal drüber gesprochen, dass die Navy Seals machen das ist also eine Praxis aus dem aus deren Ausbildung, wenn die in einer Stresssituation sind. Also man sagt dazu Boxatmung, weil es sind drei Sekunden einatmen, drei Sekunden halten, drei Sekunden ausatmen, drei Sekunden halten und ich weiß jetzt nicht, je nachdem, wo und wie ihr gerade diesen Podcast hört. Wenn ihr gerade im Auto seid, könnt ihr ja mal euch jetzt mal künstlich aufregen über einen anderen Verkehrsteilnehmer und dann mal die Boxatmung einsetzen und mal fühlen, dass das sofort das System runterfährt.
00:19:49: Jens Alsleben Und denkt dran, habt euren Säbelzahntiger lieb. Er kann auch nichts dafür.
00:19:54: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine Super Säbelzahntiger Story im eigenen Unternehmen erlebt hat, seid Ihr herzlich willkommen die uns zuzusenden mit uns in Kontakt zu treten und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten im sinnvollen Kampf gegen den Säbelzahntiger oder in dessen Zähmung besser gesagt. Freuen wir uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen, weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.
00:20:30: Jens Alsleben Genau. Und wenn euch das Ganze gefällt, dann bitte kommentieren, liken, teilen. Und ja, verbreitet den Säbelzahntiger und vielleicht helfen wir uns dann gegenseitig auch ein Stück weit dabei, die eigenen Säbelzahntiger aufzulösen. In dem Sinne Alles, alles Liebe, Gute. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut, Euer Jens und
00:20:51: Jörg Weidenfeld Jörg. Arrivederci.
00:20:53: Jens Alsleben Arrivederci.
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