Führung ohne Sündenböcke

Shownotes

"Verschon mein Haus, zünd andere an!" – ein Sprichwort, das in vielen Unternehmen gelebte Realität ist. In dieser Episode sprechen Jens Alsleben und Jörg Weidenfeld über ein weit verbreitetes, aber hochproblematisches Führungsthema: Schuldzuweisungen statt konstruktiver Problemlösung. Was passiert in Meetings, wenn ein Fehler aufgedeckt wird? Warum suchen viele reflexartig einen Sündenbock, statt gemeinsam eine Lösung zu entwickeln? Und welche biochemischen Prozesse stecken hinter dem Verhalten, sich zurückzulehnen und zu hoffen, dass es jemanden anderen trifft?

Jens und Jörg nehmen die Mechanismen auseinander, die dazu führen, dass sich in Unternehmen eine Kultur des Wegduckens etabliert – und zeigen, warum dieses Verhalten nicht nur ineffizient, sondern auch extrem schädlich ist. Sie erklären, warum es essenziell ist, einen Raum zu schaffen, in dem Fehler früh angesprochen werden können, ohne dass sich Mitarbeiter fürchten müssen, "verbrannt" zu werden. Denn wenn Angst das Handeln dominiert, bleiben Probleme unter dem Radar – bis es zu spät ist.

Was können Führungskräfte tun, um ein anderes Signal zu senden? Wie lässt sich eine Kultur aufbauen, in der Verantwortung nicht als Bedrohung, sondern als Chance gesehen wird? Und welche einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen helfen, Meetings aus der Sackgasse von Schuldzuweisungen herauszuholen? Diese Folge liefert klare Impulse, um als Führungskraft oder Teammitglied aktiv zur Veränderung beizutragen.

Bis zum nächsten Mal, haltet durch und bleibt entspannt! Euer Jens, Jörg und Gustav.


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Quellen:

  • Wallach, Michael A.; Kogan, Nathan; Bem, Daryl J. (1964). Diffusion of responsibility and level of risk taking in groups.. The Journal of Abnormal and Social Psychology, 68(3), 263–274. doi:10.1037/h0042190

  • Whyte, Glen (1991). Diffusion of responsibility: Effects on the escalation tendency.. Journal of Applied Psychology, 76(3), 408–415. doi:10.1037/0021-9010.76.3.408

  • Edmondson, A. (1999). Psychological Safety and Learning Behavior in Work Teams. Administrative Science Quarterly, 44(2), 350-383. https://doi.org/10.2307/2666999 (Original work published 1999)

Transkript anzeigen

00:00:03: Jens Alsleben Der Säbelzahntiger. Ein Podcast von und mit.

00:00:08: Jörg Weidenfeld Jörg Weidenfeld und.

00:00:09: Jens Alsleben Jens Alsleben. Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus, zünd andre an! Darum geht es heute in der neuen Folge vom Säbelzahntiger. Jörg und ich haben schon ein bisschen vorgeplaudert und mussten schon mal kräftig lachen. Ja, was es damit auf sich hat. Jörg, was das mit dir gemacht hat, dieser Spruch, Da bin ich mal ganz gespannt. Also schön, dich zu sehen. Und los geht's.

00:00:39: Jörg Weidenfeld Gleichfalls. Schön, auch, dich zu sehen. Ja, ich hatte sofort eine klassische Managementteam Situation bei Planabweichungen im Kopf, wo dann der, äh, der Obervorturner sagt Hier, äh, größtes Thema habe ich hier gerade mit Supply Chain. Ihr habt hier das, das vergeigt, das vergeigt und ich dann sehe, dass der Obstdirektor sich zurücklehnt, tief durchatmet, erleichtert aufatmet und sagt Super, dieser Kelch ist an mir vorübergegangen. Nee, so mein Haus hat er nie angezündet, das von dem anderen und dass ich entspannen konnte in der Situation, dass wer anders der Sündenbock ist für die Planabweichung und man selber erstmal ein Stressszenario hat, weiter nach hinten schieben können. So, jetzt hätten wir uns natürlich eine komplett andere Reaktion in einem gesunden Umfeld gewünscht, so dass wir das die ganze Firma ein Thema hat mit der Planabweichung und dass man cocreativ tätig wird, um das Thema zu lösen, anstatt wie soll man sagen, dankbar zu schauen, dass das Haus eines anderen angezündet wurde.

00:01:46: Jens Alsleben Ja, und das ist so herrlich, was man auch wieder evolutorisch da sieht, was ja der klassische Beta Tierverbiss, nicht der Alpha, nicht der Alphawolf, sondern das Betatier spricht. Der Müller mit seiner Abteilung wurde gerade verbissen, das heißt, da hat sich animalisch jemand an seiner Kehle zu schaffen gemacht. Und ich als Rudel Tier schau dem gemächlich zu und mische mich nicht ein. Nicht nur, weil ich mich dann gegen die Regeln der Gruppe gestellt hätte, sondern weil ich ansonsten Gefahr laufen würde, dass der Rest des Rudels dann als nächstes über mich drüber herfällt.

00:02:35: Jörg Weidenfeld Dass das Auge Mordors dann auf.

00:02:37: Jens Alsleben Genau, genau, Genau. Das heißt, wir sind biochemisch wieder im Fluchtkampf Erstarren Modus oder Totstellen. In diesem Falle ist es wahrscheinlich eher das Totstellen, so nach dem Motto Ich hoffe, dieser Kelch geht an mir vorüber.

00:02:54: Jörg Weidenfeld Ja, aber da gibt es einen zweiten Teil, bei dem ich maximal Pickel kriege. Das ist die Dissoziation vom Wohl des Rudels. Wenn ich jetzt mal bei deiner Terminologie bleibe. Das heißt also, das Interesse der Firma interessiert an der Stelle mal gar nicht. Ich bin schon mal zufrieden damit, dass ein anderes, das wäre anders gerade gegrillt wird. Obwohl das wirkliche Thema, wenn ich gerade wir reden ja von wir haben jetzt ja Führungskräfte als Beispiel, von denen ich erwarten muss, dass sie das Wohl des Unternehmens als Hauptinteresse haben. Das heißt, es kann eigentlich gar nicht sein, dass das so oft erlebt, dass derjenige, der die Verantwortung übernimmt oder der das Problem hat, wenn das ganze Unternehmen nicht performt, ist der CEO oder vielleicht der Shareholder und alle anderen drumherum haben ihren Frieden, wenn nur sie nicht schuld sind. Und das ist maximal kacke für dich, Wenn du überlegst, die Verantwortung für tausende von Leuten, die eigentlich an dieser Steuerung dranhängen, das ist eigentlich gut genug, ist, wenn man es nur nicht schuld ist und der Scheck am Ende des Monats kommt.

00:04:01: Jörg Weidenfeld Das war jetzt mal so ein bisschen.

00:04:05: Jens Alsleben Also ich. Ich habe da, ich habe da und du kannst ja meine elf goldenen Regeln der Glaubwürdigkeit und da ist jetzt Paragraph vier und Paragraph elf verletzt. Paragraph vier ist. In meiner Anwesenheit verliert niemand sein Gesicht. Und Paragraph elf ist der Loop ist dein. Die Schuld ist mein. Das heißt also auf Deutsch wenn ich in einer Situation bin in der Gruppe, würde ich nie jemanden öffentlich zerfleischen, anprangern, kritisieren, auf eine Art und Weise, dass er sein Gesicht vor der Gruppe verliert. Und zweitens habe ich eine Gesamtverantwortung als Führungskraft in dieser Gruppe. Und wenn Dinge schief laufen, dann muss ich erstmal bei mir anfangen, bevor ich dann in die Gruppe gehe, weil am Ende des Tages ist es eine Frage Wie habe ich geführt, dass die Dinge sich so entwickelt haben, wie sie sich entwickelt haben? Und was sind tatsächlich fachlich sachliche Aspekte und was sind Beziehungsaspekte? Und auch Beziehungs und Sachaspekte haben am Ende was zu tun mit der Art und Weise, wie ich als Führungskraft steuere?

00:05:28: Jörg Weidenfeld Lass dir noch mal auf den ersten Punkt eingehen, also quasi auf denjenigen, der da Häuser anzündet. Welches also was du ja sagst ist eigentlich ist. Fängt da der Fehler schon an, dass überhaupt einer rumläuft, der Häuser anzündet? Etwa so, indem jemand einen Schuldigen sucht, woanders in den öffentlich vor den Pranger stellt?

00:05:47: Jens Alsleben Ja.

00:05:47: Jörg Weidenfeld Was für ein Handlungsmotiv könnte denn? Es obliegt ja dann meistens dem Vorsitzenden dieser jeweiligen Gruppe. Welches Handlungsmotiv könnte denn da vorliegen? Warum macht das eine? Warum sucht sich jemand jemanden Jemand, aus dem man anzündet und öffentlich an den Pranger stellt.

00:06:04: Jens Alsleben Na ja, gehen wir mal die Säbelzahntiger Terminologie durch. Nämlich der Chef in dieser Gruppe hat etwas beobachtet, was er für sich als bedrohlich ansieht. Und diese Bedrohung, die Analyse dessen bringt ihn in Flucht, Kampf, Erstarrung, Totstellen. Also sprich, er reagiert, wie wenn er in der letzten Folge Ja gehört haben. Unterhalb der Linie. Er führt unbewusst, verschließt sich, ist in der Situation, wo er glaubt, unbedingt Recht behalten zu wollen und er geht in die Abwehr. Aufgrund seiner Alphatier Position kann er natürlich Anweisung geben. Das Beta Tier zu verbeißen oder er beißt das Beta Tier selber. Das ist aus meiner Sicht ein klassischer Angstreflex. Bedrohungsreflex. Statt hinzugehen und zu sagen Wenn ich jetzt mal den Gustav, den weisen Säbelzahntiger, nehme, der sagt erst mal Danke für diesen quality failure, für diesen qualitativen Fuckup, der uns heute hier ins Meeting gebracht hat. Was ist das Learning daraus? Oberhalb der Linie Offen, neugierig, Willing to learn. Was haben wir hier alle gemeinsam jetzt an Möglichkeiten, neue Methoden, Sichtweisen, Learnings daraus zu ziehen aus dem, was passiert ist.

00:07:48: Jens Alsleben Und gehe natürlich wie selbstverständlich erstmal dazu über zu sagen es gibt hier keine Schuld. Es geht nicht darum, dass wir jemanden suchen, der die Verantwortung dafür hat. Die Verantwortung tragen wir. liebes Führungsteam, wie ihr ja wisst, alle gemeinsam, sondern es geht darum, für uns im Sinne eines systemischen Core Learnings das Beste daraus zu ziehen, damit wir nach vorne heraus anders agieren können.

00:08:16: Jörg Weidenfeld Hm, so was ganz Spannendes ist jetzt noch mal vom Handlungsmotiv. Es ist ja nun mal bestechend logisch, dass wenn du die Verbesserung für das Unternehmen erreichen willst, du nur so vorgehen würdest, wie du es gerade beschrieben hast. Weil alles andere wäre. Die Schuldfrage kannst du nicht darstellen im CashflowStatement und die Bilanz auch nicht. Ja so, aber die Korrekturmaßnahme oder die Wirkung nach vorne, die schon so und ich glaube, das ist ein großer Tag wäre. Wenn also auch der jeweilige Vorsitzende das Interesse des Unternehmens an erste Stelle stellt, ist das Suchen nach dem Lösungsmodell, nach dem Learning und nach dem Lösungsansatz das einzig Sinnvolle. Das zweite ist auch, den Rest der Truppe dazu einzuladen, kreativ daran mitzuwirken. Also nicht zu sagen, jetzt ist gerade so Platz auf dem Grill, lass mal gucken, mal gucken, ob der das überlebt. Sondern ganz im Gegenteil hinzugehen und co kreativ mitzumachen und andere Ideen zu entwickeln, wie man das vielleicht gemeinsam lösen kann.

00:09:21: Jens Alsleben Absolut. Es ist nur wichtig, alle Beteiligten da, nämlich die, die sagen Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andere an! Gott sei Dank hat es den Müller erwischt und nicht mir. Wenn ich mich bzw der, der dann in den Tierverbiss reingegangen ist, ob das der Chef ist oder wer auch immer, die reagieren ja alle auf dieselbe Art und Weise. Nämlich sie sehen die Situation, die im Raum steht als Bedrohung. Der eine reagiert mit Kampf, der andere mit Erstarren oder Totstellen oder Flucht, ja, was weiß ich. Der eine geht dann gerade, als es ein bisschen hektischer wird, sagt er Ich muss mal gerade aufs Klo und geht raus und entzieht sich dieser, dieser Situation. Ja, geht mal hin und beobachtet mal so Teammeetings, wo es darum geht, Dinge, die nicht so gut gelaufen sind, aufzuarbeiten. Das heißt sie haben alle erstmal, sind unterhalb der bewussten Führungslinie sozusagen unterwegs. Und dann ist die Frage, was kann das Kollektiv tun, um dieses Signal aufzunehmen? Also ich unterstelle denen noch nicht mal, dass die nicht das Wohl der Gesellschaft im Auge haben, sondern was ich beobachte ist, dass die momentan alle im Fluchtkampf erstarren, Totstellmodus sind.

00:10:38: Jens Alsleben Und was kann das Kollektiv tun? Wie kann man sicherstellen, dass das Signal gesetzt wird Achtung, wir sind nicht offen. Achtung, wir reden am Thema vorbei. Achtung, wir schlachten gerade ein von uns, wo wir uns gegenseitig unterstützen müssten. Das ist für mich im Endeffekt das, was organisatorisch, systemisch viel mehr auch trainiert werden müsste. Oder es müsste eine Rolle gegeben werden des neutralen Beobachters, dass wir sagen wir haben jetzt hier ein schwieriges Thema, das müssen wir aufarbeiten. Und du, Schmidt, du hast die Aufgabe, während des gesamten Meetings nichts anderes zu tun, als uns zu beobachten. Wenn du das Gefühl hast, wir gehen gerade in den Kampfmodus oder in eine Flucht oder was auch immer Modus und wir sind nicht kreativ, wir sind nicht offen, wir sind nicht interessiert. Wir sind nicht willentlich dabei, im Sinne der Firma zu lernen. Dann stehst du auf und dann gibst du das Signal, sagst Leute, wir gehen hier gerade tief, wir rutschen gerade unter die Linie und damit agieren wir gegen das Wohl von uns als Team.

00:11:53: Jens Alsleben Wir unterminieren unsere Glaubwürdigkeit als Führungskräfte und wir schaden dem Unternehmen.

00:11:58: Jörg Weidenfeld Und dann kommt noch was, jetzt, nämlich ein bisschen Korrelation wieder zum Sanierungsgeschehen. Eines der Themen, das hat man schon in früheren Podcasts, war Bad News first, also im Sinne von nicht bei Bad News, sondern je früher wir ein Thema adressieren können, desto desto einfacher ist es, im frühen Stadium zu korrigieren und entsprechend besonders in Sanierungsfällen, wo man nicht viele zweite Versuche hat oder eigentlich gar keinen. Es ist elementar wichtig, wenn ich also wenn es also Referenzerfahrungen gibt, dass ein Haus angezündet wird und beim Florian zu bleiben. Also wenn da jemand gegrillt wird, werde ich. Da ist das Risiko unfassbar groß, dass die Leute mit dem Bad News First niemals kommen. Auf die Erfahrung keinen Bock haben. Absolut ja. So, das heißt das Risiko, was ich mir damit ins Feld hole. Es ist ja nicht, dass die Leute achtsamer werden und damit weniger Fehler machen. Die machen die Fehler ja nicht vorsätzlich ja so, sondern dass sie mit dem Fehler unter dem Teppich bleiben, weil die auf diese Erfahrung keinen Bock haben.

00:12:56: Jörg Weidenfeld Ja, somit dieses ähm, mir ist das oft begegnet im Sinne von Stereotyp also, das ganz viele Menschen die Erwartungshaltung haben oder das Stereotyp eines eines CEOs, der harte, strenge, sanktionierende, brutale Knochen ist. Genau mit diesen Mechanismen arbeiten. Das heißt, es gibt sowieso schon einen einen Apfel Battle. Weil man gegen die Projektion kämpft, ohne dass man eine entsprechende Referenzerfahrung gemacht hat. Das ist die Erwartungshaltung, die die Leute schon haben. Deshalb muss eigentlich übermäßig einladend sein, um das zu überschreiben, damit die Organisation sozusagen dem Management die Chance geben kann, bei Dingen, die fehllaufen, früh zu intervenieren.

00:13:47: Jens Alsleben Auf jeden Fall. Und das noch mal, das muss trainiert werden. Weil wir dürfen nicht vergessen, das ist passiert. Unbewusst. Das ist Biochemie, die da in uns Gebraut wird. Wir brauen Brauen in dem Moment unseren eigenen toxischen Cocktail. Und dann können wir auch nichts gegen an. An. Da können wir nichts gegen tun, außer dagegen anzugehen. Durch Methoden, wo wir wissen, die sind wirksam Und eine der Thematik ist ganz profan atmen. Also wenn ich in dieser Situation bin und der Schmied als Zeremonienmeister sagt Leute, wir sind alle gerade im Fluchtmodus oder im Kampfmodus, steht alle mal kurz auf und er hatte die auch die Autorität. Und jetzt atmen wir einfach mal vier mal tief ein und aus. Würde das ja kollektiv schon dazu führen, dass der Parasympathikus unser Beruhigungszentrum im Hirn aktiviert wird und wir runterkommen, um dann wieder mit ein bisschen Reflexion auf dessen, was gerade passiert ist, auf einer anderen Ebene, nämlich bewusst oberhalb der Linie sozusagen wieder ansetzen können. Aber wir müssen jemanden haben, der uns aus der.

00:15:15: Jens Alsleben Der uns darauf aufmerksam macht, dass wir unbewusst chemisch in der falschen Richtung unterwegs sind.

00:15:22: Jörg Weidenfeld So, jetzt habe ich ein paar Stimmen in meinem Kopf gehabt von Personen, mit denen ich gearbeitet habe und Branchenkollegen. Die haben gerade gesagt und dann fehlt noch Bäume umarmen, mit tief atmen, sonst irgendwas. Das sind alles Luschen, die müssen das abkönnen. Ja, so. Um dann endlich einmal den Punkt zu machen Du hast vollkommen recht, dass das notwendig ist. Weil wenn wir alle im Adrenalin sind, ist der Neokortex nicht durchblutet. Sind wir im Reptiliengehirn? Ja. So, ich werde den Punkt noch mal herauszustellen. Das ist kein Schmusemusi für Luschen.

00:15:54: Jens Alsleben Nein.

00:15:55: Jörg Weidenfeld Sondern das ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass dieses Team seiner Aufgabe nachkommen kann. Ja, das ist es in den anderen Bedingungen nicht. Kann das Biochemie?

00:16:05: Jens Alsleben Biochemie. Fertig. Das ist nicht luschig. Es ist Biochemie. Und das ist etwas, was seit Jahrtausenden genauso passiert. Und das ist auch nichts. Was? Was mal nicht passiert. Weil, wenn die Menschen anfangen, die Dinge, die sie beobachten, für sich als bedrohlich zu analysieren und zu bewerten, dann kommt dieser toxische Cocktail innerhalb von Sekundenbruchteilen und führt zu körperlichen Symptomen. Und da kann ich das kann ich auch nicht überrumpeln, das kann ich nicht ausschalten. Ich kann nur dagegen anarbeiten, indem ich weiß, was das Gegenmittel ist. Und das Gegenmittel heißt auf Beruhigungszentrum einwirken. Und das kann ich sofort und unmittelbar, am besten mit Atmung. Ich kann das natürlich auch noch auf andere Art und Weisen, da brauchen wir gar nicht eingehen, aber in der Situation kann ich nur durch Atmung oder durch Veränderung meiner Position. Also aufstehen. Baum umarmen. Ja, tatsächlich den Energiefluss verändern. Hm.

00:17:16: Jörg Weidenfeld Was wäre denn dein Rat für denjenigen? Sagen wir mal, der jetzt. Ich will gar nicht das Wort Opfer nennen, aber dessen Haus angezündet wurde.

00:17:24: Jens Alsleben Ja.

00:17:26: Jörg Weidenfeld Was wäre denn dein Rat für den? Wie könnte denn dieser, dieser oder diese darauf reagieren in so einer Situation?

00:17:32: Jens Alsleben Also auch wieder werden? Ja, eine andere Folge zum Thema Mut und Kreativität. Es erfordert natürlich Mut, gegen die Gruppe zu gehen und es erfordert Kraft, wenn man gerade verbissen wird, weil sich aus diesem Verbiss zu lösen. Jetzt sind wir ja Gott sei Dank nicht animalisch unterwegs, sondern wir hocken alle am Tisch und der Müller wird gerade vom Meier und vom Schulze in die Mangel genommen. Da geht es natürlich darum und je nachdem, wie das Team aussieht, dann irgendwann auch klar zu machen, dass das hier nicht zielführend ist. Und ich kann natürlich hingehen und kann sagen okay, einfach mal zurückspiegeln. Meier Schulze Ich spüre gerade, dass ihr mich in die Mangel nimmt. Und das ist eine Sache, die bringt mich unmittelbar, ich sag mal, aus der Lage, euch in Ruhe zuzuhören. Mir schnürt sich gerade der Hals zu und das ist schlecht, weil vielleicht habt ihr ja Argumente, die wichtig sind und die ich hören möchte. Und ich möchte, dass ihr jetzt wieder zurückkommt auf eine Ebene, wo wir vernünftig darüber diskutieren können.

00:18:51: Jens Alsleben Aber ich lasse mich von euch hier nicht zerfleischen, weil damit bin ich nicht in der Lage, im Sinne einer positiven Kollaboration mit euch weiter im Gespräch zu bleiben. Und das will ich nicht.

00:19:04: Jörg Weidenfeld Du hast gerade also die Weisheit der Sprache. Das kann eine schöne Wortwahl gewählt. Ich lasse mich nicht zerfleischen. Soll also heißen, das da ist auch eine Form von Zulassen drin, dass derjenige, der zerfleischt wird, auch zulässt, ja zerfleischt zu werden. So, und da möchte ich gerne ein Stück drauf eingehen. Ich glaube, das ist auch eine wesentliche Reaktion zu sagen ähm, also ich habe das hier mit euch geteilt, in der Hoffnung, dass sie mit mir zusammen, dass wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten oder dass wir vielleicht eine clevere Idee habt. Weil selbst wenn ich sehe, dass ihr meint, dass das Käse ist, was hier geschehen ist, hilft mir. Die Sekte weiß ich selber, die hilft ja keinem weiter, sondern nur mal hinzugehen, anstatt die anstatt den Widerstand zu leisten gegen den gegen die Zerfleischung Ansatz sich dessen bewusst zu sein, dass ich muss es zulassen um zerfleischt zu werden. So, indem ich hingehe und sage Leute, wir können die zusammen auf eine Referenzerfahrung kreieren, wie man so was kollaborativ lösen kann und sich gegenseitig unterstützen kann.

00:20:15: Jörg Weidenfeld Oder wir können Erfahrung kreieren wie die, die eigentlich jede Form von proaktiver Fehlervermeidung, also bad news first! Möglich machen.

00:20:27: Jens Alsleben Ja, ja, und auch auch im Sinne des eigenen Umfeldes der, der zerfleischt wurde im Meeting. Nicht nur, dass sein Selbstwert ratierlich abnimmt, was zu Frustration, zu einer Gleichgültigkeit, vielleicht auch zu einer Freudlosigkeit bis hin zur Depression führen kann, sondern wenn der dann auch noch eine Verantwortung hat gegenüber anderen Mitgliedern, in seinem Team, gegenüber seinem Ehepartner, gegenüber den Kindern vielleicht und dann mit dieser traumatischen Erfahrung dann den Rest des Tages bestreitet, dann ist das auch. Dann ist es auch für das Umfeld maximal toxisch und sich eben zu erheben und Position zu halten, Haltung zu bewahren und sich abzugrenzen. Hilft dann auch, das ich mit einer anderen Energie aus dieser Situation wieder rausgehe und den Rest meines Tages zu streiten.

00:21:21: Jörg Weidenfeld Und ich würde sagen ganz platt gesagt, es ist der absolut unnötigste, unproduktivste, sinnloseste und dabei schädlichste Prozess, den man haben kann. Ja so und dementsprechend ist die, wie soll ich sagen, das kann man einfach mal ersatzlos streichen. Das ist das Thema, das einfach mal ersatzlos streichen, weil es gibt keine. Immer wenn man das ist, man weiß hundertProzentig, wenn sowas stattfindet, direkt Pausetaste direkt Stopp, weil es wird ergebnislos sein, zumindest was das Konstruktive angeht.

00:22:02: Jens Alsleben Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus. Zünd keine anderen an! Okay, in dem Sinne. Hat wieder Spaß gemacht bei der nächsten Folge. Da geht es darum, was das ganze SäbelzahntigerGehabe für Folgen hat für das persönliche Wohlbefinden. Da steigen wir noch mal genau drauf ein und dann werden wir auch ein bisschen was zur Space Shuttle Katastrophe sagen. Das hat nämlich auch was zu tun mit einem Säbelzahntiger, der da mit an Bord war. In dem Sinne. Wie immer liken, teilen, kommentieren. Schickt euch, schickt uns eure Anregungen für Themen und wir freuen uns auf euch beim nächsten Podcast. Bis dahin alles Gute und bleibt stark im Sturm und denkt dran, habt euern Säbelzahntiger lieb, er kann auch nix dafür.

00:22:50: Jörg Weidenfeld Und wenn irgendeiner von euch eine Super Säbelzahntiger Story im eigenen Unternehmen erlebt, seid ihr herzlich willkommen, die uns zuzusenden, mit uns in Kontakt zu treten. Und vielleicht machen wir mal eine Episode gemeinsam. Weil ich glaube, ein paar erfolgreiche Kriegsgeschichten im sinnvollen Kampf gegen den Säbelzahntiger oder in dessen Zähmung, besser gesagt, freuen uns natürlich sehr darüber, die mit euch zu teilen. Weil ich glaube, dass die auch jeden anderen Hörer sehr ermutigt, auch immer jeden einzelnen Säbelzahntiger nacheinander zu zähmen, so dass sie Stück für Stück immer weniger werden.

00:23:26: Jens Alsleben Genau. Und wenn euch das Ganze gefällt, dann bitte kommentieren, liken, teilen. Und ja, verbreitet den Säbelzahntiger und vielleicht helfen wir uns dann gegenseitig auch ein Stück weit dabei, die eigenen Säbelzahntiger aufzulösen. Bis zum nächsten Mal. Macht's gut, Euer Jens und

00:23:45: Jörg Weidenfeld Jörg.

00:23:46: Jens Alsleben Arrivederci

00:23:46: Jörg Weidenfeld Arrivederci, ciao ciao!

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